Tag Archive: Raumfahrt


Hochflieger

Der Vorübergehende sagte zu seinem beinahe euphorischen Zeitgenossen: „Für mich ist es unvorstellbar, wie es in einem Menschen aussehen muss, der genug Geld herumliegen hat, um nur damit die Armut, den Hunger und die Bildungsungerechtigkeit in den Vereinigten Staaten eines Teils von Nordamerika ganz allein beenden zu können — und dessen einziger mit diesem Geld realisierter Wunsch es ist, etwas höher zu fliegen, um zum ersten Weltraumtouristen der Menschheit zu werden und damit die Relevanzkriterien der Wikipedia zu erfüllen. Aber mir ekelt es vor solchen Menschen“.

Autos

„Inzwischen stehen schon sechs Autos auf dem Mars, obwohl kein Mensch dort ist“, sagte der Vorübergehende zum Zeitgenossen, „und das ist ein schiefes, aber dennoch gutes Spiegelbild des zerstörerischsten Fetischs der technisch entwickelten Gesellschaften im 20. und 21. Jahrhundert“.

Auf zum Mars

Einige Menschen scheinen in der Weltraumfahrt nur eine Möglichkeit zu sehen, die Erde ungebremst weiter verbrauchen und vermüllen zu können, um sie schließlich wegschmeißen und sich einem anderen Planeten zuwenden zu können. Diese Menschen in ihrem Rausch. Wissen nicht, was die Wörter „Entfernung“, „Verantwortung“ und „Leere“ überhaupt bedeuten.

Der Mondtourist

Ich wünsche mir von ganzem Herzen und mit ganzem Gehirne, dass der gewiss schwerreiche Mensch — er wird sicherlich mehr Geld zur Verfügung haben, als er während seiner Lebensspanne ausgeben kann, aber er mag nichts davon verschenken, denn vom Schenken hat er es ja nicht — der in Kürze eine touristische Visite um den Erdmond herum machen wird, bei dieser Reise tödlich verunglückt.

Dieser Wunsch ist völlig frei von jedem Hass und wird auch nicht durch Neid angetrieben.

Deshalb soll es dabei auch gar nicht zu unnützem Leiden kommen. Wer immer dieser obszön reiche Mondtourist ist, er möge hoch hinaufsteigen und luzifergleich in die Nacht hinein leuchten, wenn sein Leib vaporisiert, noch bevor eine scheußliche Vorstellung wie die des Todes oder auch „nur“ des Schmerzes sein Gehirn erreicht. Ja, so lange er noch in der zerbrechlichen, künstlich nachgemachten Erdatmosphäre seines Raumfahrzeuges lebt, möge er sich über seine sicherlich nicht billige, aber aus seiner Sicht den Preis wohl werte Reise freuen.

Als eines der teuersten Feuerwerke der bisherigen Menschheitsgeschichte möge er zusammen mit den flüssigen und verdampfenden Metallteilchen seiner Raumkapsel kurz und unübersehbar das Firmament erleuchten, um grell und schrecklich in die Finsternis der Menschheit hineinzustrahlen und so gründlich vernichtst zu werden, dass die anschließende „Bestattung“ zur reinen Farce wird; da helfen dann auch nicht mehr die scharf gestellten Fernsehkameras für die voyeuristischen Massen in ihrem niederträchtigen Versuch, Tränen und Gefühle einzufangen.

Ein Signal soll es sein, kurz und lautlos und unübersehbar.

Ein Signal an alle anderen überaus reichen Menschen, die so viel mehr haben, als sie während ihrer beschränkten Lebenszeit sinnvoll ausgeben können.

Ein Signal, das ihnen unverdrängbar klarmacht, dass sie die Erde nicht so leicht verlassen können. Ein Signal, das ihnen aufzeigt, dass der Weg zu den Sternen gefahrvoller und schwieriger als jeder Weg auf der Erde ist, selbst, wenn man, anders als der größte Teil der Menschheit, über Geld nicht nachdenken muss. Ein Signal, das ihnen Zeugnis davon ablegt, dass ihr psychisches Paralleluniversum eine dumme, lulle und klebrige Illusion ist; dass es auch für sie keine zweite Erde gibt, für welche man die alte Erde wegwerfen kann, nachdem sie für einen Berg Geldes vollständig ausgebeutet, ausgelutscht und verbrannt wurde.

Ein Signal, dass sie so nicht unbegrenzt weitermachen können, weil sie im gleichen Boot wie der Rest der Menschen sitzen.

Nur, wenn dieses Signal durch ein gnädiges technisches Versagen oder vermittels einer weise vorgenommenen Sabotage gegeben wird und — der ebenfalls schwierig wie die leeren, schwarzen Weiten des Weltraumes überwindbaren psychopathischen Abwehr zum Trotze — bei den anderen, so überaus reichen Menschen ankommt, nur dann wird die Reise des ersten Mondtouristen sinnvoll für andere, wird sie zu mehr als etwas Content, mit dem Presseverleger Werbeplätze vermarkten und eine Fußnote in den künftigen Büchern, die Technik- und Raumfahrtgeschichte dokumentieren.

Nur, wenn jene wenigen Menschen, die den Großteil der Güter der Erde ihr Eigentum nennen und doch nicht mit einer gütigen Geste Armut und Elend so weit es Menschen möglich ist vom Antlitz der Erde verschwinden lassen, ohne dafür auch nur auf etwas verzichten zu müssen, sondern ihr Eigentum immer mehr zu mehren trachten, bemerken müssen, dass ihr zynisches, oft menschenverachtendes Monopoly-Spiel spätestens die Grenzen ihres Planeten als Grenze hat, eröffnet sich eine ganz leise Chance auf einen Wandel.

Auch, wenn diese Chance wahrscheinlich nicht ergriffen wird; auch, wenn der Nebel der Verdrängung und die Macht der Gewohnheit, diese beiden zivilisatorischen Feinde in der Psyche des Menschen, für ein schnelles Vergessen sorgt: Diese Chance ist immer noch mehr als das Nichts, das ein „Erfolg“ dieser „Mission“ für die Menschen auf der Erde bereithielte.

Und deshalb wünsche ich mir ein schreckliches, tödliches Unglück für einen anderen Menschen.

Ohne Neid auf diesen Menschen.

Ohne Hass gegen diesen Menschen.

Und eigentlich auch völlig ohne Hoffnung.

Raumfahrt? Diese Geldverschwendung!

Es ist bemerkenswert und absurd, dass die laufende indische Marsmission mit einem Budget von 73 Millionen Dollar deutlich billiger als die Produktion manches zeitgenössischen Kinofilms oder Computerspieles ist.

One giant leap for mankind…

Direktorangefarbenerdreck

Von der science fiction

Das vielleicht Interessanteste an der populären Ausprägung der science fiction — ich meine damit nicht die großartigen Werke eines Stanisław Lem oder eines Isacc Asimov — ist die Vorstellung von der Weltraumfahrt, vor allem, wenn diese in Produktionen für das Fernsehen oder Kino dargestellt wird. Die Raumfahrt ist aufregend und voller Abenteuer, der gewaltige Leere des Raumes wimmelt nur so von aller Art Erlebnismöglichkeiten. Doch in Wirklichkeit. Ist des Weltraumes kaltes Nichts unfassbar öde, und die uns vertrauten Formen des materiellen Seins sind auf ihm so staubweis hingestreut, dass sie wie eine Anomalie scheinen — ja, selbst die kahle Unwirtlichkeit des Erdmondes ist rar in diesem schwarzen Garten des Nichts. Damit sich ein solches Vakuum, so fragt sich der Denkende und Fühlende, als eine Projektionsfläche für das entgangene Leben der Menschen eignet, wie leer und kalt muss da ihr Dasein sein?

Der verzweifelte Pionier

Die Raumsonden Pioneer 10 und Pioneer 11 sind die ersten von Menschen angefertigten Objekte, die das Sonnensystem verlassen. Deshalb wurde von den Konstrukteuren an die recht geringe Wahrscheinlichkeit gedacht, dass eine außerirdische Zivilisation in vielen Jahrmillionen einmal dieses technische Artefakt unserer Kultur finden könnte, wenn sich unterdessen die Menschheit schon längst in Wohlgefallen, Sternenstaub und Vergessen aufgelöst hat. Auf den Sonden ist eine außerordentlich haltbare, vergoldete Plakette aus Aluminium angebracht, die mit einer eingravierten Zeichnung von unserer Existenz berichten soll.

Die Pioneer-Plakette

Vor einer schematischen Darstellung der Sonde — diese hat der „Empfänger“ ja vor sich — ist ein nackter Mann und eine nackte Frau dargestellt. Unter dieser Darstellung befindet sich eine stark schematisierte Darstellung unseres Sonnensystemes und links von dieser Zeichnung eine Positionsangabe unserer Sonne, die mithilfe der Positionen von 14 Pulsaren und dem Abstand vom Zentrum der Galaxie mitgeteilt wird. Der dritte Planet im schematischen Sonnensystem ist hervorgehoben, von ihm aus geht die Sonde auf Reisen. Da zu den Pulsaren auch ihre gegenwärtige Frequenz angegeben wird und sich diese Frequenzen im Laufe der Zeit reduzieren, ist auch der ungefähre Zeitpunkt des Sondenstartes ermittelbar, wenn dieses Objekt einmal gefunden und die Botschaft verstanden wird. Die numerischen Angaben sind im Binärsystem gegeben, als Bezugsgröße dient der ebenfalls in Form einer Zeichnung dargestellte Hyperfeinstruktur-Übergang eines Wasserstoffatomes.

Es ist ein in seiner Verzweiflung und Hilflosigkeit geradezu rührender Versuch, etwas von der vergänglichen menschlichen Zivilisation in den kalten Kosmos hinein mitzuteilen. Dieser Versuch zeigt vor allem, dass die Menschen sich keine andere Lebensform als Menschen vorstellen können, deshalb wird in dieser Zweckgrafik eine Form der Wahrnehmung vorausgesetzt, die spezifisch menschlich ist. Ich würde keine hohe Wette darauf halten, dass eine gänzlich unirdische Intelligenz diese Zeichnung überhaupt als eine Form der Mitteilung erkennen kann, und ob die zweidimensionale Projektion der Wirklichkeit in Form einer Zeichnung verständlich ist, darf ebenfalls bezweifelt werden. (Schon die grundlegende Annahme, dass völlig anders entstandene Wesen in ihrer Wahrnehmung ähnlich stark visuell wie Menschen geprägt sein sollten, ist fragwürdig.) Wenn dieser Teil des Kommunikationskanales aber wider meiner Erwartung gut gewählt sein sollte, denn dürfte die im Menschenpaar dargestellte Zweigeschlechtlichkeit der Menschheit für einiges Rätselraten sorgen, und die erhobene Hand des Mannes wird gewiss nicht als ein Gruß erkannt werden, sondern eher Spekulationen um künstliche Gliedmaßen nähren. Die für uns so leicht verständliche Darstellung des Sonnensystemes wird ebenfalls ihre Rätsel aufgeben, vor allem werden sich die Empfänger fragen, wieso eigentlich alle dargestellten Objekte den gleichen Abstand voneinander haben und wieso eines dieser Objekte — es soll der Saturn mit seinem wunderschönen Ringsystem sein — in deutlicher Weise durchgestrichen ist, und ob das wohl darauf hindeute, dass wir dieses Objekt abgebaut oder vernichtet hätten. Und. Die verwendete Metapher des Pfeiles, um die Richtung der Sonde anzudeuten, ist ebenfalls ein Kandidat für schwere Missverständnisse. Was immer eine außerirdische Intelligenz in diese Grafik hineindeuten wird — das Objekt wird ja wenigstens sicher als künstlich erkannt, wenn es überhaupt im weiten Nichts gefunden wird, und es wird deshalb wohl auch untersucht werden und zu allerlei Spekulationen Anlass geben — es wird beinahe nichts mit dem zu tun haben, was wir damit sagen wollten. Die warme Hirnsucht der Wissenschaftler, die mit den Pioneer-Sonden das erste Mal richtige Raumfahrt betrieben haben, über diesen Kanal ein Zeichen für die Existenz der Menschheit zu setzen, läuft ins Leere. Die Menschheit wird unerkannt aussterben. Zum Glück wird das Aussterben auf diese Weise nicht noch schmerzlicher.

Wenn diese Platte überhaupt an jemanden etwas mitteilen kann, denn an die Menschen, die diese Platte in den Weltraum geschossen haben. Und. Das ist die Mitteilung, wie fremd wir wirklich im Raume sind, wie sehr wir nur zur vertrauten Erde gehören. Es wäre viel gewonnen, wenn dieser Teil der Botschaft bei allen Menschen ankäme und sie dazu brächte, ihre planetare Heimat nicht länger unter der hirntoten Ideologie eines unbegrenzten Wachstums bis zur Vernichtung auszubeuten. Aber. Auch diese Kommunikation scheint hoffnungslos. Allein schon deshalb. Hoffnungslos, weil die einzige und sehr hitzig geführte Diskussion, die damals in den USA am Thema dieser Platte entbrannte. Nur. Das eine Thema kannte, ob man die menschlichen Geschlechtsteile denn so unverhüllt den Außerirdischen zeigen könnte.

Richtung und Garheit (23)

Glauben Sie wirklich, der Mond ist nicht da, außer wenn jemand hinschaut?

Albert Einstein (polemisch zur Quantentheorie)

Mondbesitzer — In Westerkappeln (Westfalen) lebt ein gewisser Martin Jürgens, der Eigentumsrechte am Mond beansprucht. In seinem Besitz ist eine Schenkungsurkunde, ausgestellt und unterschrieben vom preußischen König Friedrich dem Großen. In dieser Urkunde wurden der Familie Jürgens die Rechte am Mond übertragen, und es wurde ferner in aller gebotener Form vom Könige verfügt, dass dieses Eigentum am Mond jeweils auf den jüngsten Sohn weitervererbt werden soll. Auf diese Weise hat der König seinen Dank gegenüber einem besonders beflissenen Schergen Ausdruck verliehen, und natürlich hat sich der manchmal recht zynische Alte Fritz in seinem herrschaftlichen Wahn gar nicht erst die Frage gestellt, wer oder was ihm eigentlich das Recht gibt, den Mond zu verschenken. Hätte der Sprössling des als adlig bezeichneten Großräubertums stattdessen ein Stück Land auf der Erde verschenkt, denn wäre die Familie Jürgens wohl bis heute eine jener privilegierten Familien mit jenem großen Landbesitz, der dauerhaften Reichtum hervorbringt. Denn im Gegensatz zum Verschenken des Mondes stellt bis heute niemand die Gültigkeit einer solchen königlichen Schenkung von irdischem Land in Frage, viele derartige Verfügungen sind bis heute in Kraft, den Erben der Begüngstigten zum Geldquell. Wer es freilich absurd findet, dass jemandem der Mond gehören könnte, wie kann der es nicht wenigstens fragwürdig finden, dass irgendein Mensch Besitzrechte an irdischem Boden hat?

Steine — Das wesentliche Ziel des sowjetischen Raumfahrtprogrammes „Luna“ aus den Sechziger Jahren war es, noch vor den USA eine Probe Mondgestein zur Erde zu befördern. Hierzu wurde eine Proton-Rakete eingesetzt, die mit einem Startgewicht von rund 585 Tonnen eine Nutzlast von etwa 6000 Kilogramm zum Mond befördern konnte. Diese brachte eine Mondsonde in eine Umlaufbahn um den Mond, die mit den Steuertriebwerken der Sonde so angepasst werden sollte, dass der mondnächste Punkt der Bahn über dem geplanten Landegebiet lag. Dieser Punkt sollte der Oberfläche immer näher gebracht werden, und die immer noch hohe Geschwindigkeit sollte dann durch ein kleines Triebwerk reduziert werden, so dass es schließlich zu einer Landung auf dem Mond kommt. Nach der Landung würde die Bodenprobe mittels eines Bohrers entnommen und in die 39 Kilogramm wiegende Rückführkapsel überführt, die dann direkt zur Erde startet und von einem Fallschirm gebremst in der Sowjetunion landet. In dieser Kapsel sind bei planmäßigem Verlauf maximal 200 Gramm Bodenprobe vom Mond. Wer meint, dass dies doch ein recht monströses Projekt zur Gewinnung einiger Steine ist, der übersieht, dass der technische und finanzielle Aufwand der USA mit dem bemannten Apollo-Programm wesentlich höher war. Die Sonde Luna 15 wurde am 13. Juli 1969 gestartet, drei Tage vor dem Start von Apollo 11, die Mission schlug allerdings fehl und die Sonde stürzte unplanmäßig hart auf die Mondoberfläche. Die Apollo-Astronauten der USA in ihrem kleinen Raumschiff sahen sie vor diesem Scheitern noch vorbeiziehen, bevor sie ihre erfolgreiche Mission durchführten und insgesamt 21,6 Kilogramm Bodenproben einsammelten und zur Erde zurückführten. (Mit späteren, erfolgreichen Missionen des Luna-Programmes hat auch die Sowjetunion gut 300 Gramm Mondgestein gewonnen.) Wesentlich günstiger wäre es freilich gewesen, auf der doch recht nahe gelegenen Erde zu suchen, führt doch immer wieder einmal der Einschlag eines Metoriten auf dem Mond dazu, dass lunares Gestein herausgeschlagen und zur Erde befördert wird; dies geschah im Laufe der Jahrmilliarden derart häufig, dass wohl jeder schon einmal einen Stein in der Hand hatte, der vom Mond stammt. Im Jahre 1979 wurde in der Antarktis der erste Meteorit gefunden, der sicher als Mondgestein identifiziert wurde, mit gleicher Sicherheit kennt man heute einige Dutzend derartige Meteoriten. Für eine wissenschaftliche Untersuchung sind sicher als Mondgestein identifizierte Meteroiten sogar wertvoller, da sie mit gleicher Wahrscheinlichkeit aus jeder lunaren Geländeform stammen können und nicht nur die möglicherweise speziellen Verhältnisse eines recht beschränkten Ortes der Probeentnahme widerspiegeln. Vermutlich gab es bei allen Mondprogrammen während des kalten Krieges nur eines, was noch monströser als der technische Aufwand war, und das war die zugehörige Propaganda.

Der Hunger — Bei der Vorstellung hungernder Menschen denkt beinahe jeder Mensch in der BR Deutschland nach allen werbenden Anstrengungen des Spendengewerbes an Afrika, und an die großflächig plakatierten Kinderaugen mit reklamewirksamer Fliege darunter, die zum modernen Ablasshandel rufen. Und in der Tat. Ist die permanente Unterernährung dort oft die Ursache für ein schreckliches Verrecken der davon betroffenen Menschen. An die Zustände in großen und reichen Industrienationen wird hingegen weniger gedacht. Im Jahre 2005 waren in den USA über 10 Millionen Menschen wegen ihrer Armut von permanenter Unterernährung betroffen, und gut 35 Millionen Menschen hatten nicht die Möglichkeit, sich ausreichend zu ernähren, das ist immerhin ein Achtel der Bevölkerung. Im November 2006 haben die Regierenden der USA dieses Problem „gelöst“, indem sie seitdem in ihren offiziellen Statistiken nicht mehr von klar und deutlich vom Hunger, sondern vorsätzlich verschleiernd von „sehr geringer Nahrungssicherheit“ sprechen, als ob solcher Neusprech etwas an den Tatsachen änderte. Unterdessen wird in den USA immer mehr Mais zu Treibstoff für den Irrsinn der Individualmotorisierung verarbeitet und steht nicht mehr als Nahrungsmittel zur Verfügung, so dass sich im benachbarten Mexiko viele arme Menschen nicht mehr ihre Tortillas leisten können.

U-FOol-ogie — Wenn die Religion das Opium des Volkes (Marx) oder das Opium für das Volk (Lenin) ist, denn ist die gegenwärtig von so genannten Sachbuchautoren in Geld verwandelte UFOlogie mit ihrer parareligiösen Mimikry das LSD des Volkes: Eine stark halluzinogen wirkendes Drogensurrogat für schlichte Gemüter mit zu großer Angst vor richtigen Drogen, das sogar dazu führt, dass sonst recht unauffällige Zeitgenossen den Anblick der Venus für eine persönliche Begegnung mit einem Raumschiff außerirdischer Zivilisationen halten, die ihre hütenden Augen über das Treiben der Menschheit an den Himmel kleben. Da kann man doch gleich den geist- und verantwortungslosen Irrsinn der irdischen Zivilisation weitertreiben, es sind ja mächtige Wesen da, die jederzeit eingreifen können.

Mit fröhlichem Gruß an Werner Walter, CENAP