„Kapitalismus“ ist nur ein als objektiv verlarvtes Wort für einen Prozess, in dem die grenzenlose Gier eines Menschen nicht mehr einem Gemeinwohl untergeordnet und auf eingeschränkte Besitzrechte reduziert, sondern ins pathologische verzerrt als Grundlage des menschlichen Miteinanders kultiviert werden soll. Das letztendliche Ideal eines solchen Prozesses ist eine „Gesellschaft“ von sich unentwegt mit bloßen, reißenden Zähnen anfallenden Menschenfressern, eine irdische Hölle.
Archive for Oktober, 2012
Der Vorübergehende sagte zu seinem Zeitgenossen: Die Menschen demonstrieren zwar gern gegen den Krieg, aber sie leben nicht so gern gegen den Krieg und machen damit ihre Demonstration selbst lächerlich. Die zwar stille, aber auch beste und überzeugendste Kundgebung gegen die Ölkriege des dritten Jahrtausends ist einfaches Radfahren — massenhaft betrieben, wirksamer als jeder kollektive Spaziergang mit Transparenten und Megafonen.
Anders, als es in den meisten Geschichtsbüchern der Europäer steht, hat Christoph Kolumbus Amerika nicht „entdeckt“. Er war der Vorposten der räuberischen Invasion Amerikas.
YouTube-Direktromanze | Schönes Wochenende!
Ein System, das sich am Grundsatz „Lassen wir unser Geld arbeiten“ orientiert, in dem daher die Banker über die Unternehmer, die Finanzökonomie über die Politik und die marktreligiösen Geistesgrößen über handwerklich Denkende dominieren, zerstört sich selbst.
derstandard.at — Spekulanten als Sargtischler der Altersvorsorge
Ob der mutmaßlich recht satte Mensch, der derartige „Weisheiten“ in eine Szenezeitschrift der Anthroposophischen Gesellschaft und damit mittelbar in die Gehirne der Leser solcher Käseblätter stempeln lässt, wohl jenseits seiner selbstverliebten Wohlstands-Seelenkuschelei auch nur die Spur eines Bewusstseins dafür entwickelt hat, dass er ohne solche industriellen Errungenschaften wie etwa Stickstoffdünger nicht in einer Gesellschaft leben würde, in der sich kaum ein Lebender mehr an Hungersnöte erinnern kann, während viele Menschen daran krank werden, dass sie im Lande Überfluss fett und vollgefressen sind? Und ob er sich wohl nur eine Sekunde lang diese sich dann aufdrängende Frage gestellt hat, wie es dennoch dazu kommen kann, dass einer industriellen Überproduktion von Nahrungsmitteln ein beständiger und massentödlicher Hunger in vielen Teilen der Welt gegenübersteht? Ob er bei einer solchen Frage, wenn er sein Resthirn nur einmal in seinem Leben ernstlich benutzen würde, wohl auf die Idee käme, dass die Ursache dieses mörderischen Zustandes in der an sich verwerfenswerten Gier besteht, die im kapitalistischem Wirtschaften zur Grundlage des menschlichen Miteinanders erhoben wird?
Aber nein, diesen letzten Gedanken kann er gar nicht denken — er wäre eine Gefahr für sein eigenes Geschäftemachen mit esoterischem Bullshit und vorindustriell-magischer Landwirtschaft…
Übrigens sind die vegetarischen Rezepte in diesem Müllblatt viel brauchbarer als der sonstige redaktionelle Teil…
Die Schule ist eine Zwangsgemeinschaft, die nur durch Gewalt zusammengehalten wird und in der diese Gewalt ihre Wege nimmt. Mehr nicht. Und. Schule ist genau so gewünscht, denn ihr einziger Zweck ist es, aus potenziellen Individueen leicht verwertbare Batterien für den betrieblichen Produktionsprozess zu pressen. Mehr nicht. Der Rest sind verlogene Sonntagsreden von Zeitgenossen, die auch sonst diese Sache mit dem Anstand und der Wahrheit nicht so eng sehen.
Von daher ist Mobbing an der Schule nichts Neues, nichts Unbekanntes, und nichts, was von den Autoren der Milliardärspresse (so genannte „Qualitätsjournalisten“) als ein Faktum von Nachrichtenwert betrachtet wird. Allein ich habe in meiner Schulzeit drei Selbstmordversuche erlebt, von denen zwei gelangen. (Alle drei waren nicht appellativ, der dritte, eine Erschießung durch den Mund, scheiterte daran, dass die Kugel nicht die Schädelknochen zum Gehirn durchdrang.) In der Agenda der gegenwärtigen Contentindustrie bekommt tödlich endendes Mobbing erst dann einen Nachrichten-Wert, wenn es sich mit bekannten Internet-Marken wie Facebook, YouTube oder Google verbindet; wenn die Meldung sich dazu eignet, mit möglichst grellen, bewegenden fotografischen und sprachlichen Bildern so nachgerichtet zu werden, dass sich ein Teil der emotionalen (und damit unvernünftigen) Empörung gegen das Internet richten lässt. Was sich als Journalismus tarnt, ist nur eine andere Larve des Mobbings, und die Leute, die es betreiben, sind so erbärmlich, dass sie sich sogar noch an Toten vergreifen, um die Gehirne der Lebenden zu vergewaltigen.
Der Vorübergehende sagte zu seinem Begleiter: „Man muss nicht unbedingt nekrophil sein, wenn man mit wehrlosen Augen und Ohren durch die hannöversche Innenstadt geht. Aber es ist schon sehr hilfreich.“
[Entschuldigung für das Bekenntnis zum schlechten Geschmack, hier ist noch ein Direktlink auf YouTube. Es ist übrigens die einzige Folge, in der der Wile E. Coyote Erfolg hat und den Roadrunner kriegt…]
Religiöse Fundamentalisten erscheinen in ihrer Feindschaft zur Wissenschaft und in ihren Forderungen nach Unterdrückung naturwissenschaftlicher Bildung in der Schule immer ein klein wenig so, als ob sie als Kinder zu häufig die Road-Runner-Cartoons im Fernsehen gesehen hätten. Der dort gepflegte running gag, dass Wile E. Coyote in der Luft stehen bleibt und erst dann unter der Wirkung der Gravitation in die Schlucht stürzt, wenn er seine eigene Position sieht und als Verstoß gegen ein Naturgesetz bemerkt, ist ein sehr gutes Spiegelbild der kindischen Haltung dieser religiösen Fundamentalisten zur wissenschaftlichen Erkenntnis; der infantile Glaube, dass Dinge so lange keine Wirkung und Wirklichkeit hätten, so lange man nur nichts von ihnen weiß. Welch eine unvorteilhafte Haltung zum menschlichen Potenzial, allen Ernstes zu glauben, dass Dummheit eine Erweiterung der eigenen Möglichkeiten ist!