Er sagte, er sei nur im dezentralen Diaspora-Netzwerk gelandet, weil er vor zwei Jahren beim 32C3 einen großartigen Vortrag von Katharina Nocun gehört habe — aber, so setzte er fort, Frau Nocun scheint im Diaspora-Netzwerk seit über einem Jahr nicht mehr aktiv zu sein, dafür um so mehr auf Twitter…
Archive for Dezember, 2017
Ich wünsche mir fürs neue Jahr, dass die ARD eine ihrer wenigen Qualitätsprodktionen noch einmal wiederholt, und zwar nicht auf irgendwelchen Nischenprogrammen, die niemanden erreichen, sondern in ihrem Hauptprogramm „Das Erste“, und zwar zu einer Sendezeit, die das Anschauen auch für werktätige Menschen bequem macht: Ein Herz und eine Seele. Nur, damit einige jüngere Menschen von heute bemerkeln können, wie viele Standpunkte, die zurzeit dem „politischen“ Diskurs seine Prägung aufstempeln, noch in den Siebziger Jahren als die grelle Überzeichnung einer Satire auf den deutschen Spießer durchgingen.
Eine Staatsform anzustreben, in der die freie und angstfreie Mitteilung der eigenen Gedanken an andere Menschen nicht mehr möglich ist, ist keineswegs ein Alleinstellungsmerkmal von Rechtsradikalen. Und auch keines von „Radikalen“ mehr.
Dokumentationen des ZDF — häufig als billige Tagesfüllmasse auf 3sat, arte und vergleichbaren öffentlich-rechtlichen Kulturfeigenblättern wiederholt — sind nichts weiter als Unterhaltungsfilmchen, die ihren Zuschauern das Gefühl vermitteln, etwas gelernt oder gar verstanden zu haben.
Lächelnd vernehmen es die Schweine und wälzen sich wohlig auf die andere Seite, wenn der Schlamm kritisiert wird.
Sowohl die Werber als auch ihre Helfer und Helfershelfer — vom contentindustriellen Clickbait-Journalisten bis hin zu den Klitschen, die Social-Media-Websites betreiben — verstehen die Psyche des Menschen ganz hervorragend, und ihr Verständnis der menschlichen Psyche fließt jeden Tag in ihre Arbeit ein. Das haben sie mit Hütchenspielern und Trickbetrügern gemeinsam.
Diejenigen, welche die Vergewaltigung einer Frau nur dann erwähnens- und verfolgenswert zu finden scheinen, wenn das Verbrechen von einem Afrikaner begangen wird, sind genau solche Feinde des Rechts auf körperliche und psychische Unversehrtheit jedes Menschen wie diejenigen, welche die Vergewaltigung einer Frau nur dann erwähnens- und verfolgenswert zu finden scheinen, wenn das Verbrechen von einem „weißen cis-Mann“ begangen wird. Und sie sind beidesamt Rassisten.
Das größte Problem mit den politischen Witzen liegt darin, dass sie eines Tages von den Wahlberechtigten in einflussreiche Ämter gewählt werden.
Blindhirnig, mit tollwütiger, geifernder Psyche, geht die Menschheit in eine neue Zeit und reproduziert mit neuen Möglichkeiten doch nur das Alte und das Uralte.
Wenn Statistiken belegen, das „für Frauen“ an- und ausgepriesene Produkte und Dienstleistungen deutlich teurer als völlig gleichwertige Produkte und Dienstleistungen „für Männer“ sind, und wenn Frauen diese überhöhten Preise für pinkfarbene Pigmente in Produkten und Verpackung sowie für eine an die Psyche von Frauen gerichtete Reklame auch noch bezahlen, dann belegt eine solche Statistik nicht etwa — wie es im sachlich klingendem Tonfall vom Nachrichtensprecher des Staatsfernsehens gesagt und begleitend aufgeregt-polemisch über social media weitergeschnattert wird — eine Diskriminierung von Frauen, sondern eine im Durchschnitt deutlich geringere lebenspraktische Intellgenz und die seit langem wohlbekannte Tatsache, dass Dummheit auch teuer sein kann.
Ein marxistisches System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert.
Alexander Solschenizyn