Die Menschenrechte sind ungefähr so hoch und so breit wie ein DIN-A4-Blatt und passen in jeder Behörde der Bundesrepublik Deutschland bequem in den dort herumstehenden Papierkorb.
Archive for Juli, 2023
„Wenn es im Niger nicht so viel Uran gäbe“, sagte der Vorübergehende zu seinem Zeitgenossen mit dem journalismusgebeizten Bewusstsein, „dann wäre dem politisch-journalistischen Komplex der Niger genau so egal wie… sagen wir mal… Simbabwe, Angola oder Burkina Faso. Aber so werden wir den Niger wohl noch wochenlang in den Nachrichten haben“.
„Was für ein Waffenporno!“, sagte der Vorübergehende zu seinem Zeitgenossen, in dessen Fernseher die ausgewalzten Nachrichten vom Krieg in der Ukraine liefen.
Der, der inmitten der heiteren Sinnlosigkeit des Kosmos voller feierlichem Ernst und dummer Hoffnung sagte: „Die Welt verändert sich durch dein Vorbild, nicht durch deine Meinung“; er wird sich wohl die Worte „Weder mein Vorbild noch meine Meinung waren für meine Mitmenschen von Bedeutung“ auf den Grabstein meißeln lassen.
Ich kann auch wirklich nicht einsehen, wie jemand wünschen kann, daß das Christentum wahr wäre, denn wäre es das, so würde die klare Sprache des Textes erweisen, daß Menschen die nicht Glauben, auf ewig bestraft würden, und das würde meinen Vater, meinen Bruder und beinahe alle meine besten Freunde einschließen. Dies ist eine verdammungswürdige Doktrin.
Charles Darwin
Es gibt neben der Nutzung des Feuers kein so deutliches Merkmal der menschlichen Kultur wie den Müll, den die Menschen in ihrer völlig fehlenden Weisheit überall hinschmeißen und zurücklassen, wo sie sich einmal aufgehalten haben. Es hat den Menschen nicht gereicht, den Mariannengraben zur tiefsten, die Antarktis zur kältesten und den Mount Everest zur höchsten Müllkippe der Erde zu machen, sie verwandeln auch langsam die für Satelliten nutzbaren Erdumlaufbahnen in Müllkippen, und selbst auf dem Mond und auf den paar näherer gelegenen und deshalb erreichbaren Planeten des Sonnensystems sammelt sich schon langsam der Müll an, der automatisiert und mit der Kraft von Raketentriebwerken dorthin getragen wurde. Ein homo sapiens ist es nicht.
Wenn die Menschen doch nur ihren Verstand und sein Organ halb so pflegten und trainierten, wie sie den Rest ihrer Körper pflegen und trainieren, weil der Rest ihrer Körper nun einmal sichtbar und tägliche Selbstverkaufsfläche ist, während die Dummheit zunächst unsichtbar bleibt! Für die vielen Menschen, die von der verlogenen und allmedial vorgetragenen Idee der Reklame kultiviert wurden, gilt genau so oft wie für Industrieprodukte die Faustregel: Je hübscher und aufwändiger die Verpackung eines Menschen dekoriert wird, desto weniger steht sie in einem vernünftigen Verhältnis zum Inhalt und zum Preis, den man mindestens in Form seiner beschränkten Lebenszeit für diesen Inhalt bezahlt.
Viel Spaß im Barbie-Film!
Der „Ernst“ derer, die nicht herzlich und befreiend lachen können, ist neurotisch und krampfartig, aber nicht ernst. Das Lachen derer, die keinen ernsten Gedanken hören, sehen oder denken wollen, ist neurotisch und angstvoll, aber nicht herzlich und befreiend.
Statussymbole wären schon etwas weniger dumm, albern und affig, wenn den damit protzenden Menschen die Symbole nicht so viel wichtiger wären als der Status.
„Es ist kein Zufall, dass Politiker und Journalisten so gern von der Existenzsicherung als wichtiger politisch-sozialer Aufgabe sprechen“, sagte der Vorübergehende zu seiner Zeitgenossin, „und nicht etwa von einer Lebenssicherung, denn die Menschen sollen ja existieren und nicht leben, und zwar unter Bedingungen, die ‚zumutbar‘, also eine Zumutung sind“.
Contentindustrielle Journalisten aus Presse, Funk und Glotze sorgen ihr ganzes Arbeitsleben lang jeden Tag aufs Neue dafür, dass eine kleine Minderheit der Gesellschaft, nämlich die exzessiv lebenden reichen Menschen, die Mitglieder der Classe politique und alles Bizarre beinahe die gesamte medial gesteuerte Aufmerksamkeit bekommt und folglich durch die medialen Augen als eine Mehrheit erscheint — und die währenddessen voranschreitend verarmende Mehrheit der Menschen als eine unbeachtliche Minderheit, keines Wortes und keines Bildes würdig, vergessen werde sie, solange sie sich nicht wenigstens zu den Bizarren gesellen und wieder guten Content abgeben, mit dem man Emotionen aufschäumen, Aufmerksamkeit generieren und Werbeplätze vermarkten kann. Contentindustrieller Journalismus ist unmittelbar antidemokratisch und wirkt immer dann besonders lächerlich, wenn sich seine Täter und Täterinnen voreinander in Pose werfen und davon sprechen, wie wichtig sie für eine demokratische Gesellschaft seien.
„Der vielleicht wichtigste Unterschied zwischen Mensch und Tier“, sagte der Vorübergehende breit grinsend zum Naturliebhaber, „sind die ständigen Geldsorgen“.
Lumières dans la nuit 