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Kontinuität

Wir vergiften auch die Flüsse und die Elemente der Natur, und selbst das, wovon wir leben, die Luft, verderben wir.

Plinius der Ältere, ᛉ 23 n.u.Z., ᛣ 79 n.u.Z., Naturalis historia

Die Gutseienden

Die sich so begeistert in das jeweilige öffentliche Angebot zum „Gutsein“ des politisch-journalistischen Komplexes stürzen, sind jetzt schon viele von Verschlechterung geprägte Jahrzehnte lang völlig gleichgültig gegenüber jeder politisch gewollten gesellschaftlichen Verschlechterung gewesen. Das Kollektiv der Gehorchenden, vom Politiker begrüßt, vom Journalisten gefeiert und sich untereinander bei jeder Gelegenheit im blonden, blauäugigen blöken bestätigend, zu den Guten zu gehören, die das Richtige tun, es steht auch stets bereit, mit der ganzen Kälte der Psyche seine Stiefel im Schnee zu erproben und allzu willig auch gröbste Gewalt gegen die Nichtkonformen oder auch nur Störenden zu begrüßen oder selbst anzuwenden.

Als ob die Menschheit für ihre Selbstausrottungsbemühungen einer „künstlichen Intelligenz“ bedürfte, als ob sie das nicht problemlos mit ihrer eigenen „Intelligenz“ hinbekäme, die sie in den Dienst ihrer kalten Psyche stellt, statt es umgekehrt zu machen!

Der Menschenfreund

Beim Anhören des Vortrages des Menschenfreundes flüsterte der Vorübergehende seinem Zeitgenossen zu: „Es ist doch seltsam, dass er immer ‚der Mensch‘ sagt, aber niemals ein Individuum damit meint. Darin spiegelt sich, dass seine gesamte Weltsicht den Begriff des Individuums niemals entdeckt hat. Er kennt nur sich und ‚den Menschen‘ in einer herbeifantasierten Einheit. Sonst wäre es wohl auch eine andere Weltsicht geworden“.

G’tteskinder

Die, die so gern sagen, dass wir doch alle „G’ttes Kinder“ seien, sagen niemals ein Wort dazu, dass ihr G’tt die Alimente so ungleichmäßig unter seinen Kindern verteilt. Vermutlich finden sie daran nichts auszusetzen.

Lebenswert

Nach einem Vierteljahrhundert staatlich geforderten und geförderten Lohndumpings ist das Leben im „lebenswerten“ Land längst zu teuer für jene vielen Ignorierten geworden, die durch ihre Arbeit den Lebenswert erst erschaffen.

Sei doch auch mal fröhlich…

„Wo mir diese penetrante Fröhlichkeit der gefühlsunfähig gemachten Menschen begegnet“, sagte der Vorübergehende zu seinem Mitmenschen, „da sehe ich zu, dass ich schnell wegkomme. Wo der Geist frisch gezapft oder aus Flaschen eingeschenkt wird, während die immergleiche Musik Gehirne in den Gleichtakt bringt, nur von dumpfesten Witzen unterbrochen, da ist die Gewalt niemals fern“.

Stellen

Sozialpädagogen und Ideologen haben in der Kultur nichts zu suchen. Sie hören auf Stellen, sie hören nicht das Lied; sie sind in dieser Haltung mit dem Zensor verbrüdert, der immer noch jedes tiefere Empfinden erstickt hat, bevor es auch nur nach Luft schnappen konnte.

Öffentliche Meinung

Was man unter Journalisten und Politikern, wenn es nach journalistischer Verstärkung bei einem nennenswerten Anteil der Gesellschaft auftritt, als eine „öffentliche Meinung“ bezeichnet, das bezeichnet man als „Vorurteil“, „Verschwörungsmythos“, „gefährlichen Extremismus“ oder „Wahnsinn“, wenn es in Minderheiten oder bei Einzelnen auftritt, ganz egal, wie gut und verständlich nachvollziehbar es auch begründet sein mag.

Zu Pfingsten

Geistlose kann man nicht begeistern, aber fanatisieren kann man sie.

Marie von Ebner-Eschenbach, Schriften. Bd. 1, Berlin: Paetel. 1893, S. 9

Endwetter

Die Sonne scheint, und die Finsternis bleibt.

Im Namen des Volkers

„Ich werde mir angewöhnen, den Namen des gegenwärtigen Verkehrsministers, Volker Wissing, abzukürzen“, sagte der Vorübergehende zum Wähler, „damit ich immer sagen und schreiben kann: Die Verkehrspolitik in der Bundesrepublik Deutschland wird von V.W. gestaltet“.