Das Problem des Fachkräftemangels ist jetzt auch in der Regierung angekommen.
Archive for Januar, 2011
Eine Arte-Dokumentation, Juni 2004 | YouTube-Direktlink
Manchmal erweckt das Nebeneinander von Meldungen und Presseerklärungen Eindrücke, die gewiss nicht gewünscht sind. Wenn zum Beispiel Vodafone auf seiner Presse-Seite verlautbart…
…dass die Mobilfunkdienste in Ägypten auf Anweisung der Regierung abgeschaltet wurden, um darunter werbeblahend von der „Agenda für die Zukunft — die Welt im Jahre 2020“ zu faseln, denn entsteht ein realsatirischer Eindruck, der nicht in der Absicht der wortschleifenden Agenda-Schreiber lag.
Es ist schon beachtenswert, dass in Hinblick auf Techniken zur persönlichen Identifikation von Menschen im Internet und zum Verfolgen ihrer Internetnutzung bei totalitären Staatswesen und im so genannten „Marketing“ so verblüffend gemeinsame Interessen zu beobachten sind.
Ich denke mir ja, dass der Wert von einhundert Euro, den die Firma E███████ als Wert für die zu pfändende Domain nerdcore.de vor Gericht angegeben hat, gar nicht böse, dreist oder betrügerisch gemeint gewesen sein muss. Es könnte auch ganz einfach ein bisschen betriebsblind gewesen sein — ein Spiegelbild des Wertes, den die Firma E███████ als Höchstmaß für ihre eigenen, zugegebenermaßen etwas teurer an den „Referenzkunden“ gebrachten, Produkte annimmt. 😀
Bescheuertheit ist eine Methode, die Dinge von vornherein so einzurichten, dass man, was auch immer geschieht, niemals irren kann. Trifft das Unheil ein, ist man bestätigt; bleibt es aus, hat man erfolgreich gewarnt. […] Der Bescheuerte hat nur ein Thema. Man fokussiert die Verhältnisse auf einen einzigen Punkt und spezifiziert die Problemwahrnehmung in konzentrischen Kreisen. Da alles mit allem zusammenhängt, wird man auch bei der entlegensten Sache stets eine Querverbindung oder einen Aspekt finden, der es einem erlaubt, seine Suppe erneut anzurühren. Der Einzelfall dient immer nur der Illustration des Allgemeinen und bestätigt das gesetzte Prinzip. Es gibt nur Antworten, keine Fragen. Am Ende landet die Argumentation stets wieder beim Anfang. So ist man gegen Neues und Überraschungen gewappnet und fühlt sich zugleich als jemand, der alles durchschaut.
Rainer Paris am 7. Januar 2008 auf eurozine.com — und der Klick lohnt sich!
1985 wurde bekannt, dass [Roland] Freislers Witwe eine Rente nach dem Bundesversorgungsgesetz bezog. Frau Freisler bezog hierbei ab 1974 zusätzlich einen Berufsschadensausgleich. Die Begründung für dessen Zahlung lautete, dass im Falle Freisler unterstellt werden müsste, dass er, wenn der den Krieg überlebt hätte, als Rechtsanwalt oder Beamter des höheren Dienstes hohe Einkommen erzielt hätte.
Wenn man die Heiligenlegenden der christlichen Religion auch nur überfliegt, findet man lauter Geisteskrankheiten, die nicht behandelt, sondern heilig gesprochen wurden.
Joachim Kardinal Meisner predigte auf einem Soldatengottesdienst in Köln, dass sich sogar im Himmel noch die Balken biegen wollten:
Es hat jemand gesagt, entweder betet der Mensch Gott an oder sich selbst. Letzteres ist ein großes Unglück und eine Gefährdung für den Frieden in der Welt. Die Geschichte weiß das zu Genüge zu berichten. Gerade unser Volk ist von den Folgen der Selbstvergötzung stigmatisiert. Das Hitler-Regime als tragische Ersatzreligion ist mit seinen 60 Millionen Toten die schlichte Folge, dass sich der Mensch an die Stelle Gottes gesetzt hat. Hier hieß es nicht mehr: „Wie im Himmel, so auf Erden“, sondern „Wie auf Erden, so im Himmel“. Das „Heil Hitler!“ war der grausame Ersatz für den Heiland Jesus Christus. Ich durfte im September 2009 im Dom zu Münster einen 31-jährigen Priester seligsprechen, der 1941 im KZ Dachau von den Nazis umgebracht worden war, weil er gesagt hatte: „Wer Christus den Jugendlichen aus den Herzen reißt, ist ein Verbrecher!“ Die Kirche war der große Störenfried in diesem von Größen- und Rassenwahn geprägten Naziregime.
Nun, Euer Eminenz, mir scheint, in ihrer Erinnerung der jüngeren Geschichte der röm.-kath. Kirche in Deutschland klafft eine kleine Lücke von tausend Jahren. Selbst ihnen, Eminenz, müsste doch gleißendhell auffallen, dass so ein Pfaffe mit Rückgrat, der in einem letztlich sinnlosen, aber doch wenigstens aufrechten Martyrium im Mordlager verreckt, eine recht seltene Erscheinung ist. Oder haben sie etwa tausende oder doch wenigstens hunderte dieser Priester mit so einer „Seligsprechung“ ehren und damit zur Verehrung freigeben können? Nein, natürlich nicht. Und warum nicht? Weil es nur wenige Ausnahmen unter den Priestern waren, die unter den Bedingungen des „Dritten Reiches“ in dieser Weise bis zum Äußersten gingen und dafür schließlich starben. Und das. Haben die Priester ihrer hl. röm.-kath. Kirche im „Dritten Reiche“ mit den meisten anderen willkürlich auswählbaren Gruppen von Menschen unter der Herrschaft des beliebtesten deutschen Kanzlers der bisherigen Geschichte gemeinsam gehabt. Und die aus der Geistlichkeit ihr Rückgrat der Staatsgewalt zum Zerbrechen hingestellt haben, sie waren meist einfache Menschen, die in dieser Haltung…
…durchaus im Gegensatz zur Kirchenführung standen. Denn bei ihnen, Euer Eminenz, die sie so gern die alten Geschichten mit einem zwar recht sympathischen, aber oft auch etwas wirren jüdischen Wanderprediger und ein paar Fischern und schrägen Typen drumherum hervorkramen, um mit diesem legendären Stoff auf der Psyche der Menschen Klavier zu spielen, ja, auch bei ihnen erweist sich das Sprichwort als sehr wahr, dass der Fisch vom Kopfe her zu stinken beginnt. Damals wie heute.
Kennen sie eigentlich den antiken Bericht von diesem Jesus aus Nazaret und die paar Quäntchen Wort, die in diesem Schmöker Jesus aus Nazaret zugeschrieben werden? Das sollten sie ruhig einmal lesen. Am besten, sie fangen mit dem dreiundzwanzigsten Kapitel des Evangeliums nach Matthäus an. Da ja auch in ihren Kreisen, Eminenz, das Picken von glaubensstärkenden Rosinen aus diesem Text so unglaublich beliebt ist, mag ich mich auch nicht zurückhalten und hole dort einmal eine besonders dürre und sehr nahrhafte Schrumpeltraube heraus, damit sie nicht geistig darben müssen:
Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr der Propheten Gräber bauet und schmücket der Gerechten Gräber und sprecht: Wären wir zu unsrer Väter Zeiten gewesen, so wollten wir nicht teilhaftig sein mit ihnen an der Propheten Blut! So gebt ihr über euch selbst Zeugnis, daß ihr Kinder seid derer, die die Propheten getötet haben.
Mt. 23, 29-31
Wenn man sie so schamlos herumlügeln hört, Euer Eminenz, denn könnte man doch wirklich denken, er spräche von Euch, dieser Jesus…
Kein Wunder, dass ihresgleichen überall so gern altrömische Martermordpfähle aufhängt, um auch immer vor Augen zu haben, wie erfreulich tot und stumm der jetzt ist, dieser Jesus.
Wenn es eines gibt, dessen Aufrichtigkeit zu glauben wohl nicht nur mir schwerfällt, denn ist es dieser feine Segenswunsch…
…für das neue Jahr, der auf den Reklamekalendern einer hannöverschen Apotheke gedruckt wurde. An wen sollte denn der Apotheker seine Medikamente und die vielen in der Apotheke so überreich angebotenen Quacksalber-Mittelchen verkaufen, wenn seine Kunden gesund und glücklich wären? Nichts kann er sich weniger herbeisehnen als das, was er hier in so großen Buchstaben und noch größerer Heuchelei anderen Menschen wünscht.