Archive for Februar, 2011


Standbild der Organisation Satans

Standbild der Organisation Satans

Ohne Worte.

Ständige Wahlgewinner

Die einzige „Fraktion“, die bei jeder Wahl in der BR Deutschland sicher zulegen kann, ist die Fraktion der Nichtwähler in der Bevölkerung. Und doch wird diese Fraktion kaum erwähnt, wenn die Vertreter der classe politique vor den Kameras schamlos am „Wählerwillen“ deuteln, dass sich sogar die Balken in den Diagrammen durchbiegen möchten.

Ja, man möchte beinahe denken: Sie reden wie Menschen, die losgelassen haben, die bereit sind, auch ohne uns weiterzumachen.

Das Ergebnis heute

Wo Studentenbewegte, Außerparlamentarische, Umweltschützer, Atomkraftgegner, Pazifisten und Kommunisten schnell in die Akten des Verfassungsschutzes wanderten, mit Gefängnis und Berufsverboten verfolgt wurden, konnten Frauenbewegte die schrillsten Anklagen gegen das „Patriarchat“ ausstoßen, ohne dafür ernsthafte Konsequenzen befürchten zu müssen. Das Ergebnis heute? Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke und Gender Mainstreaming.

Nein, von einem Geschlechterkrieg konnte bisher nicht die Rede sein. Nur von einem einseitigen Einprügeln auf Männer und deren beschämtes Schweigen; jeder, der widersprach war ohnehin nur Macho, Chauvinist und Frauenfeind.

Romans Roter Mann: Geschlechterkrieg? Kommt noch! (Oder auch nicht)

Negatives Zeug

Zeitgenossin: Du redest immer nur negatives Zeug. Ich will das nicht mehr hören, davon kriegt man ganz negative Gedanken.

Nachtwächter: Du meinst also, es hilft dir, wenn du Begriffe wie „negativ“ verwendest, um hinter diesem unbeholfen objektivierenden Blendblah vor deinen eigenen Gedanken zu verbergen, dass dir etwas nicht gefällt. Weil. Du damit deinen Geist so umnebelst, dass du gar nicht mehr bemerkst, wie kindisch der Kern deiner Aussage klingt: Mir gefällt nicht, was du da beschreibst — egal, ob es wahr ist oder nicht — und nur deshalb will ich es nicht mehr hören. Erzähl mir doch bitte nur noch Dinge, die mir gefallen. Nimm dir doch einfach ein Buch mit hübschen Märchen!

Dr. clipb. von und zu? Ziemlich egal!

Ach! Ein „Frhr. von und zu“ war also weder von diesem Namenspräfixbandwurm noch von der erstaunlichen Sammlung seiner Vornamen satt genug und wollte deshalb seinen Titelapparat in einem dieser Anfälle seiner chronischen Kindischkeit noch um einen Dr. erweitern, obwohl ihm diese Kleinigkeit mit der wissenschaftlichen Sorgfalt nicht so liegt? Und der hat wegen seiner herkunftsbedingten und politischen Beziehungen im bundesdeutschen Sumpf zu einem großenteils hingestümperten, von anderen geschriebenen, vorsätzlich aus Kopien zusammengestückelten und zudem eher aussagelosen Text, der nicht gerade zu einem „Fortschritt für die Wissenschaft“ gereichte, ein summa cum laude kassiert? Hätte denn jemand von diesem professionellen Lügner und Windmeister des gepflegten Scheines etwas anderes erwartet, als dass er sich auf sein Netzwerk der Korruption und gegenseitigen Begünstigung verlassen könnte‽

Und. Jetzt hört der Vorübergehende von einigen Menschen „Forderungen“, dass doch auch mal die anderen Doktorarbeiten unserer classe politique angeschaut werden sollten… eine prächtige Idee, findet der Vorübergehende, aber eine andere Prüfung fände er viel zielführender: Eine möglichst offene und öffentliche Überprüfung von finanziellen und geldwertigen Zuwendungen, gut dotierten „Nebenjobs“ und versprochenen Pöstchen bei allen Angehörigen der classe politique, damit auch jeder weiß, welcher Teil des Volkes die „Volksvertreter“ besonders gut dafür bezahlt, dass sie vor allem den zahlungskräftigen Teil des Volkes vertreten. Denn. Die Sehnsucht nach gesammelten Titeln zeigt „nur“ eine charakterliche Unreife, ist vor allem lächerlich und unwürdig; aber die ganz gewöhnlich gewordene Verflochtenheit der Polittreibenden mit besonders geldmächtigen Unternehmungen verwandelt die Bundesrepublik in eine Bananenrepublik. (Manche würden sagen, dass dieser Prozess schon abgeschlossen ist.)

Was der Computer (noch) nicht kann…

Da wird mit so großen Worten darauf hingewiesen, dass „die Menschheit im Kampf gegen die Maschinen“ (!) eine herbe Niederlage hinnehmen musste, weil ein sehr spezialisierter Computer, der wohl auch zu Reklamezwecken von IBM so wirksam in der Glotze präsentiert wurde, bei einer dieser dümmlichen Abfrage-Gameshows besser als Menschen war. Wie üblich wird dabei vergessen, was eine derartige Maschine (noch) nicht kann. Sie kann vielleicht sehr gut algorithmisch formulierte Strategien anwenden und Informationen aus einer riesigen Datenbank heraussuchen…

Die Quiz-Anfragen bekam die Maschine als Text übermittelt, als sie auch den menschlichen Kandidaten vorgelesen wurden. Danach suchte sie im Archiv nach Wörtern, die mit der Anfrage in Verbindung stehen, wählt 50 bis 60 Informationseinheiten aus und erstellte aus maximal 200 Hypothesen ein Ranking […] Anhand zehntausender Jeopardy-Fragen ermittelte Watson, welche Algorithmen welche Sorten von Fragen am besten beantworten […] Überschritt die Top-Antwort einen gewissen Schwellenwert, drückte Watson per Roboter-Arm auf den Buzzer und antwortete […] Insgesamt stehen ihm 2880 Prozessorkerne und 15 TByte RAM zur Verfügung.

…aber diese Maschine kann deshalb noch lange nicht spielen.

Politische Lyrik

Es gibt vermutlich auf der ganzen Welt keinen Lyriker, der die Erscheinungen der Natur, die verschiedenen Folgen der Zivilisation und den emotionellen Reichtum wie die seelische Armut menschlicher Beziehungen auch nur annähernd so frei ausgelegt hätte, wie ein erfolgreicher Politiker täglich die Wirklichkeit auslegt.

Hirn tragen, keine Steine!

Sisyphos, dieser Idiot bei seiner unerfüllbaren Aufgabe, die er sich von den Göttern auflasten ließ! Immer hoch den schweren Brocken, der immer vorm Ziel der Hand entgleitet! Hätte er neben den Muskeln für den Stein auch ein Hirn für den kecken Gedanken gehabt, so hätte er diesen Göttern zugerufen: „Seht doch zu, wie ihr euern verdammten Stein da hochbekommt, ihr seid doch hier die achsomächtgen Götter! Ich jedenfalls, ich hab Besseres zu tun.“ Und dann wäre er mit einem fröhlichen, blasphemischen Liedchen auf den Lippen in eine ganz gewöhnliche Welt gegangen, die einer Idiotie seines Schlages nicht weiter bedurft hätte.

Aber mit so einem hirntragenden statt steinschleppenden Sisyphos hätte man in der Antike ja niemanden Angst vor dem Urteil der Götter machen können. Und also auch. Niemanden gefügig machen können.

Kamera

Dieser Bereich wird VIDEO überwacht

Cosinus

Er sagte: „Sicher, die Grundrechenarten zu beherrschen ist gut, aber darüber hinaus spielt die Mathematik für das Leben doch keine Rolle“ — ja, er sprach ganz so, als hätte er noch niemals beim Hinaufgehen einer Steigung diese unbarmherzige Herrschaft des Cosinus fühlen müssen.

Wenn die Kuh viel Milch gibt, verdient die Weide keinen Orden.

Sir Frederick Banting

Zwei KüheFeudalismus — Sie haben zwei Kühe. Ihr Herr nimmt etwas von der Milch.

Demokratie — Sie haben zwei Kühe. Ihre Nachbarn entscheiden, wer die Milch bekommt.

„Demokratie“ — Sie haben zwei Kühe. Ihre Nachbarn suchen sich jemanden aus, der sich mit aufdringlicher Großmäuligkeit und vielen Versprechungen für eine solche Aufgabe aufdrängt, und dieser entscheidet dann, wer die Milch bekommt.

US-„Demokratie“ — Die Regierung verspricht, ihnen zwei Kühe zu geben, wenn sie bei der nächsten Wahl wieder für den Kandidaten der Regierungspartei stimmen. Einige Jahre nach der Wahl wird gegen den ehemaligen Präsidenten ermittelt, wenn sich heraustellt, dass er damals in Futures auf die Kuhpreise spekuliert hat. Die Presse nennt diese Angelegenheit „Cowgate“.

Britische „Demokratie“ — Sie haben zwei Kühe. Sie verfüttern Schafshirne an die Kühe, und die Kühe werden wahnsinnig. Die Regierung tut nichts.

Europäische „Demokratie“ — Sie haben zwei Kühe. Zunächst verabschiedet die von gewählten Vertretern der Nachbarn ihrer Nachbarn ihrer Nachbarn zusammengestellte Regierung präzise Richtlinien, welche Futtermittel sie an die Kühe zu verfüttern haben und zu welchen Zeiten sie ihre Kühe melken dürfen. Im nächsten Schritt bekommen sie Prämien dafür ausgezahlt, die Kühe nicht zu melken. Es wird für die nähere Zukunft zur weiteren Harmonisierung der Kuhhaltung im europäischen Wirtschaftsraum geplant, ihnen beide Kühe wegzunehmen, um eine davon nach bester fachlicher Praxis mit einem Bolzenschussgerät zu erschießen und die andere zu melken, um die Milch anschließend in den Abguss zu schütten. Für ihre Teilnahme an diesem europäischen Programm zur Harmonisierung der Kuhhaltung werden sie eine weitere Prämie erhalten, auf die sie auch angewiesen sind, da es ihnen verboten wird, die Milch zu verkaufen. Allerdings werden sie auch verpflichtet, mehrere Formulare auszufüllen, um eine ausführliche Meldung über die nun fehlenden Kühe, ihre Abstammung, ihre Impfungen und über die Großmutter väterlicherseits des behandelnden Veterinärmediziners abzugeben. Aus den gesammelten Meldungen über fehlende Kühe wird unter hohem finanziellen und personellen Aufwand eine Statistik erstellt, die keinen weiteren Nutzen hat. Aus einer weiteren, ebenfalls unter hohem Aufwand erstellten und völlig nutzlosen Statistik geht hervor, dass es mittlerweile nicht nur doppelt so viele Beamte der europäischen Union wie Kühe in Europa gibt, sondern auch, dass die kollektive Intelligenz dieser Kühe die kollektive Intelligenz des europäischen Verwaltungsapparates deutlich übersteigt.

Sozialismus — Sie haben zwei Kühe. Die Regierung nimmt die beiden Kühe und stellt sie mit allen anderen Kühen in einen Stall. Sie müssen sich zusammen mit anderen Menschen um alle diese Kühe kümmern. Die Regierung gibt ihnen so viel Milch, wie sie brauchen.

„Sozialismus“ — Sie haben zwei Kühe. Die Regierung nimmt die beiden Kühe und stellt sie mit allen anderen Kühen in einen Stall. Natürlich kümmert sich auch jemand um die Kühe, ja, es ist sogar ein Landwirt, aber der hat bislang nur Erfahrung in der Haltung von Hühnern sammeln können. Sie müssen sich dafür um die Hühner kümmern, die den Hühnerhaltern von der Regierung weggenommen wurden. Die Regierung gibt ihnen wenigstens einen Teil der Menge Milch und Eier, die in einer Dienstanweisung als ihr Bedarf definiert wurde.

Kommunismus — Sie haben zwei Kühe. Ihre Nachbarn helfen ihnen dabei, sich um die Kühe zu kümmern, und alle teilen sich die Milch.

„Kommunismus“ — Sie haben zwei Kühe. Sie müssen sich darum kümmern, aber die Regierung nimmt ihnen die Milch weg.

Faustrecht — Sie haben zwei Kühe. Ihre Nachbarn haben Appetit auf Milch, erschießen sie und nehmen sich dann die beiden Kühe.

Diktatur — Sie haben zwei Kühe. Die Regierung nimmt sich beide Kühe und verpasst ihnen zum Ausgleich dafür einen Genickschuss.

Ökologismus — Sie haben zwei Kühe. Die Regierung verbietet ihnen, die Kühe zu melken oder zu töten.

Autoritärer Staat — Sie haben zwei Kühe. Die Regierung nimmt die beiden Kühe und sorgt mit Zwangsmitteln dafür, dass sie für einen Hungerlohn dafür angestellt werden, sich um die Kühe zu kümmern. Von diesem Lohn könnten sie sich ja auch Milch kaufen, wenn nur noch etwas Geld übrig bliebe.

Schöne neue Welt — Sie haben zwei Kühe. Die Regierung nimmt ihnen die beiden Kühe weg und streitet ab, dass Kühe jemals existiert haben. Milch wurde auf dem Index gesetzt.

Feminismus — Sie haben zwei Kühe. Die beiden Kühe heiraten und adoptieren ein Kalb.

„Political Correctness“ — Sie stehen in temporärer Verbindung mit [das Konzept „Eigentum“ ist ein Symbol der phallisch zentrierten, von Handelskrieg und Intoleranz geprägten Vergangenheit] also.. sie stehen in Verbindung mit zwei bovinen Lebensformen von nicht spezifiziertem Geschlecht und von verschiedenem Alter, aber letzteres hat auf ihren gesellschaftlichen Wert und ihr Lebensrecht keinen Einfluss. Eine der bovinen Lebensformen, mit der sie in Verbindung stehen, erweckt in der Gesamtheit ihres Verhaltens den Eindruck, sie könnte vor einiger Zeit einmal Cerebralien verkostet haben, die einer prionischen Lebensform als Biotop dienten, aber auch das beeinträchtigt weder den gesellschaftlichen Wert noch das Lebensrecht der mit ihnen verbundenen bovinen Lebensform. Die lautstark vernehmbaren akustischen Lebensäußerungen der beiden bovinen Lebensformen, mit denen sie temporär verbunden sind, könnten so interpretiert werden, dass sich jemand oder jefrau um sie kümmern, ihnen vielleicht sogar beim Abfluss ihrer Milch assistieren sollte, aber dies steht im Widerspruch zum Selbstbestimmungsrecht boviner Lebensformen. Bis sie die richtigen Begriffe gefunden haben, um über diesen Wertekonflikt zu reflektieren, sind ihren Kühen die Euter explodiert.

Mit fröhlichem Gruß an „razmol“ nach San Francisco.

Pazifisten

Dass manche so in ihren Träumereien gefangen sind, dass sie nicht einsehen, dass nicht mit jedem. Frieden möglich ist. Die Pazifisten, die mir im Vorübergehen immer wieder einmal begegnen und die so gern so wortreich in jedes halbwegs offene Ohr für die Gewaltfreiheit um jeden Preis werben — sei es, dass sie dieses Nichts religiös begründen, sei es, dass sie dieses Nichts mit ihrer persönlichen Ersatzreligion einer Ideologie begründen — diese Pazifisten, die so gern so lang unter Ihresgleichen sind und sich in solch friedhofsliebender Gesellschaft gegenseitig in ihrer Haltung bestätigen, damit sie wenigstens etwas aus ihrer Haltung machen; sie, diese Pazifisten, sie erinnern mich immer häufiger an einen Stall voll von lustigen Hühnern, die allen Ernstes daran glauben, dass der Fuchs ein Vegetarier sei.