Es ist bemerkenswert und absurd, dass die laufende indische Marsmission mit einem Budget von 73 Millionen Dollar deutlich billiger als die Produktion manches zeitgenössischen Kinofilms oder Computerspieles ist.
Archive for September, 2014
Der Krieg wird nicht geführt, um gewonnen zu werden, sondern um ohne Unterbrechung fortgesetzt zu sein. Eine hierarchische Gesellschaft ist nur auf der Grundlage von Armut und Dummheit möglich […] Der Krieg wird von der herrschenden Klasse gegen die eigenen Leute geführt, und sein Ziel ist nicht der Sieg, weder über Eurasien noch über Ostasien, sondern sein Ziel ist es, die Struktur der Gesellschaft zu erhalten
George Orwell, 1984
Schnell von mir übelsetzt, kann in der „offiziellen“ Übersetzung also sehr anders klingen….
Das „Staatswohl“, das so schwer wiegt, es ist das neue „alternativlos“ der BRD-Regierungen im Zeichen der Merkelraute und ihrer Freunde in den Schreibstuben des vom Leistungsschutzrecht geschützten Qualitätsjournalismus. Wer bemerkt, wo das „Staatswohl“ so schwer wiegt und sich im Wege stellt, wenn Verbrechen verfolgt werden sollten, und wo es mit großer Leichtigkeit von den Regierenden hinweggewischt werden kann, um die Ukraine „heim“ ins NATO-Reich zu holen, weiß diese Rede wohl zu deuten.
Wer die Reklame-Packungen aus der Zeit der Fußball-Geldmeisterschaft nicht mehr kennt: Auf der anderen Seite ist groß die Zahl achtundachtzig unter dem Markennamen „Ariel“ abgebildet.
Wer etwas, was in seinem Immernochhervorkommen mehr Ähnlichkeiten zum Feudalismus als zur irgendeiner Idee bürgerlicher Freiheiten an den Tag legt, trotz seiner Faschitoidität als eine Form des „Liberalismus“ bezeichnet, belegt damit nicht etwa seine politische Bildung, sondern nur, dass er entweder durch regelmäßigen Genuss des medial verbreiteten Neusprechs leicht manipulierbar und denkfaul, oder aber dumm ist. Wenn sich diese Denkfaulheit, Dummheit und Manipulierbarkeit in diesem sprachlichen Spiegelbild nun ausgerechnet bei den Gegnern des Neofeudalismus zeigt, ist die gesellschaftliche Zukunft schon erschreckend früh klar.
Du Heuchler, zieh zuvor den Balken aus deinem Auge und siehe dann zu, daß du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehest!
Jesus aus Nazaret zugeschrieben, Lk. 6,42
„Der Islam“, sagte der Vorübergehende, „ist ein Spiegelbild des Christentums, genau wie jenes wurde er mit dem Schwert verbreitet und anschließend mit jahrhundertelanger, mörderischer Gewalt im militärisch eroberten Gebiet durchgesetzt. Was nötig war, um das Christentum zu zivilisieren, damit man als Denkender und Fühlender damit leben, ja, überleben kann, wird auch im Islam nötig sein, und selbst dann wird die Zivilisation des Islams genau so brüchig sein, wie es die Zivilisation des Christentums jetzt ist; selbst dann wird jede mittelgroße gesellschaftliche Krise die dünne Schicht der Zivilisation über der dummen psychischen Regung der Religion abblättern lassen und die blanke narzisstische Mordlust dahinter sichtbar werden lassen. Wie schön. Könnte eine Welt ohne Religion sein“.
Ein Staat, in dem industrielle Hersteller von Mordgeräten sich dermaßen unwohl fühlen, dass sie diesen Staat verlassen, wäre mir deutlich sympathischer als der bestehende.
Jedes Mal, wenn ein Mitglied der classe politique das (Un-)Wort „Netzpolitik“ in den Mund nimmt, will es in Wirklichkeit irgendetwas unter seinem Politiknetz einfangen, um so einen weiteren Freiraum für Menschen zu entfernen.
Wie häufig mir Menschen das gruselige Bild des islamistischen Terroristen zeigen, der mit Sprengstoffgürteln und Sturmgewehren das Leben und damit den, der es seinem Glauben nach gemacht hat verachtet und dieses Bild dann „Islam“ nennen, und wie selten sie mit ihrem gut gewaschenen Gehirn zum Nachdenken kommen, wenn ich im Gegenzug ein Bild einer Versammlung des Ku-Klux-Klan zeige und dieses Bild „Christentum“ nenne… es wäre viel gewonnen, wenn man barbarische Mörderbanden einfach als barbarische Mörderbanden bezeichnet, ganz gleich, wie sie den unsichtbaren Begleiter nennen, mit dessen Aufforderung sie sich selbst und der Welt ihren Mord verkaufen wollen.
Als die Zeitgenossin sagte, dass sie eine Heidenangst vor Menschen gewonnen habe, die sich niemals an irgendetwas berauschen, entgegnete der Vorübergehende: „Und noch beängstigender sind jene, die sich zwar immerfort berauschen, aber niemals an Drogen“…
Beinahe alle „Diskussionen“ scheitern daran, dass es zu den unverzichtbaren Grundlagen einer Diskussion gehört, dass der Andere nicht einfach nur ein Arschloch ist, sondern auch recht haben könnte…