Man wird am leichtesten verschwiegen unter Leuten, die es nicht sind.
Jean Paul
Man wird am leichtesten verschwiegen unter Leuten, die es nicht sind.
Jean Paul
Wie jetzt, „verderbliche Musik“ geht bei euch nicht? Na gut, denn nehme ich eben verdorbene Musik.
Mit dem Herbst und dem Regen kamen schon wieder die Lebkuchen und die Zimtsterne in die Läden, um daran zu erinnern, dass bald schon die Dunkelheit durch massenhaft in den kalten Abend gesetzte, kerzenförmige Glühlampen zusätzlich abgedunkelt wird. Oh, fiele Weihnachten doch nur aus, weil Joseph alles zugegeben hätte!
Zeitgenossin: Was für eine Raupe das Ende ist, das ist für den Rest der Welt ein bunter Schmetterling.
Nachtwächter: Was für ein Schwein das Ende ist, das ist für die Kunden des Metzgers eine leckere Wurst.
Krebs: Bei verschiedenen — auch ernsten — Fällen hat sich das folgende Kräutermittel als sehr wirksam erwiesen: 30g Veilchenblätter (Viola odorata), 30g gelben Ampfer (Rumex obtusifolius; nicht Oxalis, wie in Nr. 24/32 irrtümlich angegeben wurde) und 30g roten Klee (Trifolium pratense) in einundeinhalb Liter Wasser 20 Minuten lang gelinde kochen, dann durchseihen und alle vier Stunden ein Glas voll trinken. Wenn äußere Geschwüre vorhanden sind, können die benutzten Kräuter zu einem Umschlag verwendet werden, den man abends und morgens erneuert.
Aus dem Artikel „Kraut zum Dienste des Menschen“ in der Publikation „Goldenes Zeitalter“ der Zeugen Jehovas, Ausgabe vom März 1933.
Wozu brauchen die religiösen Menschen eigentlich die Idee einer Hölle, wenn sie doch eine Psyche haben…
Auch wegen der vielzitierten Worte des römischen Dichters Juvenal (58-130 nach unserer Zeitrechnung) „Mens sana in corpore sano“ — ein gesunder Geist (ist) in einem gesunden Körper — peitschen sich immer noch Menschen zu allerlei geistloser, mechanischer Körperbetätigung in der ans Wahnhafte grenzenden Jagd nach Fitness und Gesundheit auf. Was diese Menschen nicht wissen, ist, dass dieser „Satz“ sinnentstellend zitiert ist, dass Juvenals Aussage völlig anders lautet. Zitierte man den vollständigen Satz Juvenals — „Orandum est ut sit mens sana in corpore sano“ — so lautete die Übersetzung zutreffender: Wünschenswert ists, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper sei — und das wäre in der Tat auch heute noch genau so wünschenswert wie in den Zeiten des imperium romanum mit ihrem Körperkult auf Kosten der geistigen Fähigkeiten. Die sinnentstellende Verkürzung des Zitates, um die Kritik des einseitigen Körperkultes zu einer antiken Rechtfertigung des Sport- und Fitnessunfugs umzuschmieden, sie ist ein Spiegelbild der Zustände, die Juvenals Kritik berechtigt machen und belegt die Nähe jeden Sports zur Dummheit.
Es führt eine Linie von der infantilen und primitiv-magischen Idee der Achtziger Jahre, dass rein gedankliche Vorstellungen einen Einfluss auf die materielle Wirklichkeit hätten — eine Idee, die sich im Bestsellern wie „Denke nach und werde reich“ niederschlugen, breit auf die leider immer noch nicht verebbte psychische Prostitution der kommerziell ausweidbaren „Esoterik“ einwirkten und über den Umweg der so genannten „charismatischen“ Frömmigkeitsbewegungen auch die volks- und freikirchlichen Religionsgemeinschaften durchwirkten (von den populären Medien damals und heute ganz zu schweigen) — von dieser gnadenlos dummen Idee bis zum heutigen, breiten Missbrauch des Wortes „Verantwortung“ durch jene Propagandisten der neoliberalen Ideologien, um mit diesem an sich würdevollen Worte den Verlierern des gegenwärtig über die Gesellschaft ablaufenden Prozesses auch noch die Schuld für ihr erlebtes und für ihr kommendes Elend zuzuschieben.
Der Dalai-Lama sagte „Macht, die sich nur auf Gewehrläufe stützt, ist nicht von Dauer„, denn er wusste genau, dass religiöse Verblendung und die Ausrichtung auf ferne unsichtbare Ziele ein viel besserer Zement für das Fundament der Herrschaft ist; dass nur die Religion genügend psychisches Stickgas freisetzt, Menschen dazu zu bringen, voller Hoffnung und freiwillig auf das Anrecht zu verzichten, das mit ihrem Dasein eigentlich einher geht.
Niemand muss selbst Eier legen können, um zu erkennen und zu benennen, dass ein Ei faul ist.
Wer in seinem entflammten Kopf die hirnverbrannte Idee entwickelt, dass öffentliche Bücherverbrennungen eine akzeptable Form der „Auseinandersetzung“ seien, belegt damit nur sein archaisches Weltbild und seine glücklicherweise noch im Harmlosen verweilende Lust an der Zerstörung. Wie gern sich der Hass doch als Religion verkleidet, und wie austauschbar dabei doch der Name der Religion ist!
Quelle: „Erwachet“ (Publikation der Religionsgemeinschaft „Zeugen Jehovas“), Ausgabe vom 8. Mai 1982, „Kleines Bibelquiz“ auf Seite 32 und „Lösung des Bibelquiz“ auf Seite 28.