…könnte man auf vielerlei Weise schaffen. Man könnte zum Beispiel Radwege neu bauen. Oder man könnte auf Straßen, auf denen das Verkehrsaufkommen so etwas möglich macht, eine Radspur markieren und mithilfe des Ordnungsamtes dafür Sorge tragen, dass sie kein Parkplatz wird. Oder man könnte überall Verkehrsführungen ausprobieren, die nicht lebensgefährlich für Radfahrer sind. Oder man könnte Drängelgitter und Bettelampeln für Radfahrer entfernen. Oder man könnte die bestehenden, meist vom Fußweg weggenommenen Radwege an den großen, verkehrswichtigen Straßen zumindest in einen baulichen Zustand versetzen, bei dem man nicht sofort versteht, woher der innenstädtische Trend zum Mountainbike kommt — und dafür sorgen, dass diese nicht weiterhin als „Vielzweckflächen“ zum Abstellen von Müll, Sperrmüll, Bauschutt und Autos, sondern als Verkehrswege genutzt werden. Oder man könnte durch bauliche Maßnahmen dafür sorgen, dass Radfahrer auf benutzungspflichtigen Radwegen nicht für den Kraftfahrzeugverkehr unsichtbar gemacht und dadurch gefährdet werden. Oder man könnte enge Straßen, die niemals etwas anderes als Einbahnstraßen hätten sein dürfen, zu Einbahnstraßen machen.
Man kann es allerdings auch so machen wie die rot-grün regierte niedersächsische Landeshauptstadt Hannover unter ihrem grünen Bürgermeister Belit Onay: Einfach auf Radwegen, die schon seit Jahrzehnten als gute und praktische Radwege gern von vielen Menschen genutzt werden, zusätzliche grüne Markierungen anbringen, so wie oben im Foto gezeigt. Das schafft zwar kein bisschen neue Fahrradinfrastruktur, aber es vermittelt zumindest das Gefühl, dass etwas getan wird und kostet nur ein bisschen Farbe. So etwas ist ein treffliches Symbol für die Landeshauptstadt eines Bundeslandes der Bundesrepublik Deutschland, dessen leider immer noch viel zu beliebter und erschreckend ambitionierter SPD-Ministerpräsident Stephan Weil seine Regierungserklärung vor dem Vortrag in der Bütt des Niedersächsischen Landtages bei VW korrekturlesen lässt [Archivversion]. Denn in einem derart bananigen Umfeld hat Fahrradinfrastruktur keine Priorität. Und das merkt man.