Archive for Mai, 2019


An den Selbstdenker

Sei aufmerksam bei dem, was du selbst denkst! Sei gründlich und vorsichtig damit, und entferne jede Dummheit der Psyche daraus! Wir Geschwister im Staub sind in unserer Kleinheit und in der Beschränktheit unserer Zeit und Ressourcen aufeinander angewiesen. Jeder Denkende hat etwas, was er selbst denkt, und so unfassbar viel mehr, wo er vom Gedanken der anderen zehren muss und auf Sorgfalt nur hoffen kann.

Und wenns brennt, gibts den nächsten Artikel

Screenshot bild.de -- 26.05.2019, 11:23 Uhr -- Er nennt sich Rezo und wurde mit seinem Video über die CDU über Nacht deutschlandweit berühmt. Alle rätseln jetzt, wer der Junge mit dem blauen Pony ist. Lesen Sie mit BILDplus, wie er wirklich heißt, wo er wohnt und was er studiert hat!

Die Zerstörung des Journalismus

Ich verspreche es, ja, ich gebe sogar mein Ehrenwort, ich wiederhole, mein Ehrenwort: Dies ist meine letzte kommentarhafte Anmerkung zu Rezo, und auch meine längste.

Eigentlich sollte es zu den vornehmsten Aufgaben eines Journalisten gehören, im Vorfeld einer Wahl ins Archiv zu schauen und eine Bewertung der bisherigen politischen Arbeit von Politikern und Parteien im Lichte der aktuellen Wahlversprechungen, Wahlversprecher, Wahlprogramme und sonstigen Reklamelügen vorzunehmen, damit jeder Mensch dazu ermächtigt wird, eine vernünftige und kluge Wahlentscheidung zu treffen.

Diese Aufgabe wird von Journalisten und journalistischen Produkten durchgehend nicht mehr angegangen. Stattdessen setzen diese mit der ganzen Kälte und Dummheit der Psyche die politische Reklame durch weitere Emotionaliserung und Deintellektualisierung fort, bis hin zur politisch vollständig irrelevanten und selbstverständlich menschlich niemals ehrlich beantworteten Frage „Wie fühlen sie sich?“ im Interview.

Die immer weiter und gefährlicher um sich greifende Neigung zur Irrationalität, Faktenflucht, Entintellektualisierung und Kurzsichtigkeit in der Politik ist die direkte Folge einer journalistischen Tagespraxis, die aus der Einsicht heraus, dass ihr eigentliches Geschäft die Vermarktung von Reklameplätzen ist, selbst schon seit Jahrzehnten Ton, Stil, Dummheit, Methodik und psychische Manipulation der Reklame auf- und angenommen hat, um die für das eigentliche Geschäft zentralen Reklameplätze um so besser und nahtloser einbinden zu können (und sich zugleich darüber verwundert und verbittert, dass niemand mehr für diese wie Reklame aussehende, kollektive contentindustrielle Leistungsverweigerung bezahlen will). Dies wird ergänzt um einen Strom der „Breaking News“, der alles Geschehene im Strom des aufgeregten Noch-Neueren mit sich ins Vergessen fortreißt, damit es keine Spuren und Erfahrungen bei Lesern und Zuschauern hinterlasse — bei einem rein psychischen Eindruck des Informiert-Seins, versteht sich.

Wenn ein junger und betont jugendlich aussehender YouTuber dann diese an sich journalistische Leistung erbringt, die von Journalisten seit Jahren verweigert wird [Archivversion gegen den gesetzlich erzwungenen Depublikationszwang des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der BRD] und damit ein mittelgroßes Erdbeben im Wahlergebnis auslöst, weil er es geschafft hat, eine ganze Generation zu politisieren, dann zeigt er damit auch auf, wie wichtig diese an sich journalistische Leistung in den vergangenen zwanzig bis dreißig Jahren gewesen wäre und wie sehr es das Gefüge der Gesellschaft verändert hätte, wären Menschen nur dazu ermächtigt worden, auf Grundlage eines journalistisch aufbereiteten Archivs informierte Entscheidungen zu treffen.

Was die „Zerstörung der CDU“ unbeabsichtigt mit in den Fokus gerückt hat, ist die längst geschehene und doch immer weiter voranschreitende Zerstörung des Journalismus in Presse und Glotze, die schon jetzt eine leistungsschutzrechtgeschützte Ruine hinter den abbröckelnden Fassaden früherer Herrlichkeit und Unentbehrlichkeit hinterlassen hat. Dass Rezo bei diesem einen, auch für seine Verhältnisse außerordentlich erfolgreichen Video sowohl auf die Monetarisierung durch YouTube als auch auf Reklame verzichtet hat, obwohl auch er von Monetarisierung und Reklame lebt, ist eine durchaus fiese, unterschwellige Botschaft, an deren Zufälligkeit ich in einem wochenlang durch Recherche vorbereiteten Video nicht glauben kann und deren Sprengkraft zurzeit kaum ein Journalist wahrzunehmen willens oder imstande ist. Die von Rezo direkt angesprochene Generation ist indessen sehr wohl willens und imstande, diese unterschwellige Botschaft mindestens halbbewusst wahrzunehmen, und dort wird sie möglicherweise einen weit bleibenderen Eindruck als das kurzfristige tagesaktuelle Feuerwerk hinterlassen.

Es sind nicht nur die Zeit und das Geschäft der gerontokratischen Volksparteien, die gezählt sind und die sich auch mit Zensurforderungen — notdürftigst als „Regulierung der Meinungsfreiheit“ getarnt — nicht mehr lange erhalten können, wenn diese Parteien so weitermachen. Es ist auch die Zeit und das Geschäft der journalistisch tätigen Contentindustrie, die abgelaufen ist, weil niemand mehr ihre Reklame und Leistungsverweigerung braucht.

Stadtluft macht grün

„Die ‚Grünen‘ sind stark in den größeren Städten“, sagte der Vorübergehende zu seinem Zeitgenossen, „also dort, wo es wenig Natur gibt und wo die fehlende Natur als innerpsychische Projektionsfläche für ein Spiegelbild des gesamten entgangenen Lebens, der geraubten Zukunftsaussichten und der Hässlichkeit der Städte herhalten muss. Je mehr ein Mensch von der Kälte, Dummheit und geistlosen Grimmigkeit der Natur mitbekommt — und das geschieht schon durch geringfügig ländlicheres Leben, es bedarf gar nicht richtiger Zivilisationsferne — desto geringer wird seine Neigung, ‚grün‘ zu wählen. Nur, wer aus erfahrungsfreier Naivität heraus die niedlich-kindische Wahnwelt aus Disneys Bambi-Film mit der Natur verwechselt, kann der Natur etwas abgewinnen“.

Hohe Wahlbeteiligung

Bei der Wahl zum EU-Parlament gab es eine hohe Wahlbeteiligung. Und je mehr Menschen aus dem Volke wählen, und je gewisser sie sich sein können, dass ihre Stimme nicht in einen Fünf-Prozent-Stimmmülleimer geworfen wird, desto schlechter schneiden die selbsternannten „Volksparteien“ bei der Wahl ab.

Aber auch bei den „völkischen Parteien“ ist es mit dem Aufwärtstrend vorbei und sie verdanken ihren Erfolg sehr ihren Hochburgen in Mitteldeutschland, ehemals hinter dem „antifaschistischen Schutzwall“ gelegen, und dann mit CDU-Lügen von blühenden Landschaften gefolgt vom anschließendem Ausverkauf gedemütigt.

Doch keine Sorge, alle kommenden Wahlen haben wieder einen Fünf-Prozent-Stimmmülleimer…

Politische Berufsrhetoriker

Politische Berufsrhetoriker schießen mit intellektuellen Platzpatronen, die zwar einen beachtlichen Knall verursachen können, aber niemals ein anderes Ziel als die Psyche der Zuhörer treffen.

Diktat

Das ganze Dilemma des Zustandes, in dem man von ahnungslosem, korruptem Abschaum regiert und reglementiert wird, liegt darin, dass Analphabeten gar nicht anders können als zu diktieren.

Zur hochnotfeierlichen Feier der sich zum „Geburtstag“ des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland selbst feiernden Classe politique wurde der erste Artikel dieses Grundgesetzes leider nicht eingeladen. Da dies aber „nur“ die Opfer der Jobcenter und die Hungerrentner des staatlich subventionierten Billiglohns, die Ausgelieferten der Pflegeverbrechen und die von einer seit vier Jahrzehnten unterlassenen Wohnungsbaupolitik zu Pennern gemachten Menschen mitbekommen, interessiert dieses Fehlen aber weder die feiernden Amtsträger noch die festberichterstattenden Journalisten in ihrer Parallelwelt.

Ummauerter Platz für einige Müllcontainer neben einigen Parkplätzen. Eine Ecke der Mauer wurde mit großem Impuls von einem Autofahrer 'abgerissen'.

Wichtiger Produktsicherheitshinweis!

Jeder Aufruf dieses Blogs und jede (auch verständnislose) Rezeption seiner Inhalte erhöht unumkehrbar die Gesamtheit der Unordnung im Universum (wegen des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik). Dieser Prozess führt mit Sicherheit zum Wärmetod des Universums.

Carpe diem, carpe noctem, carpe vitam, carpe mortem!

Maskulismus

„Ich weiß nicht, was Maskulismus sein soll“, sagte der Vorübergehende zu seiner Zeitgenossin, „ich weiß nur eines: Ich werde von einigen Menschen als ‚Maskulist‘ bezeichnet, weil ich mich nicht wie Dreck und einen Fußabtreter behandeln lassen will. Dabei lege ich nur Wert auf Menschenrechte, nicht auf Menschinnenrechte“.

Das Gebet in der stillen Kammer

Es würde mich mal brennend interessieren, wie viele und welche korrupten Politiker sich nach Genuss des Strache-Videos in ein kurzes Gebet zurückgezogen haben, um sich bei ihrem Geld- und Raubgöttern dafür zu bedanken, dass das nicht ihnen passiert ist.