Der Screenshot aus meinem Archiv ist vom 26. November 2020.
Tag Archive: Bildzeitung
Wenn der Herr Bundespräsident über die Bildzeitung mich und dich und dich zur „Zuversicht“ angesichts der Corona-Seuche aufruft, dann weiß ich nicht genau, ob es die Bildzeitung in ihrer ständigen Anfeuerung der dümmsten und niederträchtigsten Regeungen oder ob es der Herr Steinmeier in aller seiner antisozialen und zukunftsfressenden SPD-Pracht ist, der jedes zarte Keimblättchen einer ans Licht wollenden Zuversicht mit bleierner Schuhsohle zertreten und erstickt hat. Nur eines ist sicher: Hier ist zusammengewachsen, was schon lange zusammen gehört.
Nicht ich verunglimpfe das Amt des Bundespräsidenten. Der Herr Bundespräsident tut es.
Innenminister der Bundesrepublik Deutschland, die in der etablierten Hate-Speech– und Fake-News-Presse (Bildzeitung in der Geschmacksrichtung „Bild am Sonntag“) mit markigen zehn Punkten eine Debatte über die „deutsche Leitkultur“ anzustoßen vorgeben, sagen im Spiegelbild dieser Geste auch alles über die gegenwärtige bundesrepublikanische Politik- und Journalismuskultur und die damit verbundene Intelligenzverachtung, also über die Kultur, die die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland leider leitet.
Dieses unausgesprochen Gesagte des werten Herrn Innenministers fängt übrigens schon vor dem ersten in diesem Kontext lächerlich gewordenen Wort damit an, dass es in des werten Herrn Innenministers gewählten Publikationsorgan vorsätzlich unmöglich gemacht wird, die Primärquelle mit einem Computer zu lesen, der elementare und unabdingbare Sicherheitssoftware zur Abwehr einer kriminellen Übernahme und eines kriminellen Missbrauchs des Computers und der Datenleitung installiert hat. Wann hat man schon einmal Innenminister, die offen, aktiv und vorsätzlich die Kriminalität fördern?
Es ist zum Gruseln und widerwärtig, wie leicht sich mit einer nahezu einstimmig und gleichgeschaltet vorgetragenen medialen Kampagne die berechtigte Empörung über die Deutsche Bahn auf die ebenfalls sehr berechtigt für ihre Interessen streikenden Lokführer umlenken lässt — einschließlich Internetpranger mit Aufforderung zum Telefonstalking und nur noch durch eine sehr dünne Schicht Zivilisation davon entfernt, Lynchmobs ins Leben zu rufen.
Zumindest jeder Mensch, der für seine Arbeit immer weniger Geld und immer mehr persönliche Unsicherheit erhält, sollte da wissen, auf welcher Seite der Journalismus steht, der ihm seine politische Meinung bildet.
Allein die Überschrift des ursprünglichen Artikels war größer als die gesamte Richtigstellung
Ausgerechnet das gossenfaschistische Verlagsprodukt, das ich bislang noch allerorten in Deutschland verkauft bekommen habe, wenn ich um „Ein Lügenblatt, bitte“ bat, fragt auf seiner Titelseite, was man „dem Fernsehen“ — und damit den quasistaatlichen Sendeanstalten der BRD im Kriegspropagandamodus — glauben darf.
Vor dem inneren Auge des Vorübergehenden am Verkaufsstand für das Altpapier von morgen läuft ein absurder Film ab, in dem Pinocchio vergeblich versucht, sich an seine eigene Nase zu fassen…
Bild: Adrian Michael, Lizenz: CC-BY-SA 3.0
Krieg ist Frieden, Unwissenheit ist Stärke und ausgerechnet die Bildzeitung spielt sich als neue „APO“ auf.
„Die Bildzeitung“, sagte der Vorübergehende zu seiner Begleiterin, „wäre viel harmloser, wenn sie von anderen ‚Qualitätsjournalisten‘ aus Presse, ARD und ZDF nicht immer wieder so ernst genommen würde, dass ihre Schlachtzeilen in scheinbar seriöser Einkleidung wiederholt würden. Unverkleidet ist dieses Machwerk doch von beinahe jedem als das zu erkennen, was es ist: An die unterdrückenswertesten psychischen Regungen appellierender Müll, jeden Tag altneu aus der Rotationsmaschine.“