„Nichts ist aus dem Nichts gekommen“, sagte der Vorübergehende zu seinem Zeitgenossen, „ja, man könnte ein ganzes gefühltes Programm der gegenwärtigen ausländerfeindlichen und in ihrem Randbereich zum offenen Terror übergehenden und zur Mordbrennerei bereiten deutschen Volksbewegungen mit Titelbildern von Stern, Spiegel und Focus illustrieren, gewürzt durch die eine oder andere Schlagzeile der Bildzeitung. Was du für ein Randproblem hältst, ist eine Erscheinung, die mit aller publizistischer Macht der bürgerlichen Journaille in die Mitte der Gesellschaft geschrieben wurde“.
Archive for Juli, 2015
Meldung der Tagesschau, auf die hier Bezug genommen wird. Dauerhaft archivierte Version gegen die Pflicht zur „Depublizierung“.
Das Fernsehen führt dazu, dass Menschen mit offenen Augen blind vertrauen.
„Man kann doch alle Probleme mit gezieltem Mathematikmissbrauch analysieren“, sagte der Vorübergehende zu Frau Faktglaub, „schau nur, je mehr Flüchtlinge es gibt, desto mehr Anschläge rechtsextremer Terroristen auf Flüchtlingsunterkünfte gibt es. Folglich sind die Flüchtlinge die Ursache dafür, dass es gewaltbereite Rechtsextreme in Deutschland gibt, und diese Ursache lässt sich doch leicht beseitigen, zum Beispiel durch Abschiebung aller Flüchtlinge ins Mittelmeer“. Und als Frau Faktglaub nach kurzer Schrecksekunde das Gesicht entgleiste und sie gerade ansetzte, dieser kalten Lüge aus dem Mund eines stets lächelnden Zynikers zu widersprechen, kam ihr der Vorübergehende zuvor und sagte: „Aber in allen anderen Politikfeldern hast du dich doch auch daran gewöhnt, dass auf plumpeste und einsichtsloseste Weise Zahlen unter Anwendung genau solcher Mathematikmissbräuche behandelt werden und anschließend die veränderten Zahlen als Erfolg verkauft werden, egal, wie viele Menschen dabei auf der Strecke bleiben“.
Die Menschen müssen lernen, Geld als einen hochgefährlichen Giftstoff zu betrachten und zu behandeln. Es ist Gift für die menschliche Psyche.
Nachdem sie jeden denkbaren und auch manchen dummen Widerspruch mit allen Mitteln der Propaganda aus dem öffentlich wirksamen und damit wirkenden Diskurs herausgedrängt haben, sagen sie, dass jede Gegnerschaft eine rückständige, irrationale, antidemokratische Parallelgesellschaft sei, deren radikalisierte Anhänger sich längst aus dem öffentlichen Diskurs verabschiedet hätten.
Dresden? Das finden sie auf der Karte der Bundesrepublik Deutschland rechts unten…
Jedes Verstehen fängt damit an, dass jemand wegen der Dinge und Erscheinungen überrascht ist, sich ihrer verwundert und den Dingen und Erscheinungen in einer entspannten Haltung erlaubt, genau das zu sein, was sie sind, ohne ihnen eine vorgefertigte, meist überlieferte Vorstellung oder schnelle (meist irrational-ideologische) Scheinerklärung zu geben. Werden die Dinge so betrachtet, wie sie sind, entsteht langsam, oft unfassbar langsam, Klarheit, die das vorherige Unwissen auflöst, wie die Sonne einen morgendlichen Dunst beseitigt.
Wer sich aber mit vorgefertigten, überlieferten Vorstellungen und Scheinerklärungen befasst, bleibt ein finsterer Idiot und wollte niemals etwas anderes sein. Der Name der Idiotie — auf den Idioten fast so viel Wert legen wie auf ihre irren ideologischen Konstruktionen und aufgeschnappten Vorstellungen — ist dabei austauschbar.
Die Piratenpartei: Geentert, Gegendert¹, Gekentert.
¹Hier ist eine dauerhaft archivierte Version des gegenwärtigen Parteiprogrammes, verlinkt hatte ich Punkt 14, „Geschlechter- und Familienpolitik“.
Da diese Sitzgelegenheit vor einem mächtig alternativtümelnden und auf „öko“ machenden Restaurant in der hannöverschen Südstadt jetzt schon ein paar Tage länger so steht, gehe ich nicht mehr davon aus, dass es sich um ein Provisorium handelt… es scheint die „neue Gastlichkeit“ für den Lebensstil des hippen Alternativen zu sein.
„Asylanten und Flüchtlinge“, sagte der Vorübergehende, „wären im Datenautobahnland BRD wohl viel beliebter, wenn sie WLAN abstrahlten und darüber einen freien, breitbandigen Zugang zum Internet böten. Da wollte sicherlich fast jeder einen in seiner Nachbarschaft haben wollen, und manch einer würde sogar einen in seine Wohnung aufnehmen. Wie schade für diese Asylanten und Flüchtlinge, dass sie einfach nur Menschen sind“.
Es reicht nicht aus, sich immer wieder die Hände in Unschuld zu waschen. Man sollte auch ab und an mal das Wasser wechseln.