Sie sprachen so lange immer wieder vom „Standort Deutschland“, bis der völlige Stillstand in Deutschland eintrat. Dann konnte es endlich wieder rückwärts gehen.
Archive for März, 2013
Die Psychiatrie ist die unheilige Inquisition des „aufgeklärten“ Zeitalters.
Mein Abfall¹ ist die Geschichte von Jedermann:
Ich bin Feindschaft, Finsternis und Verzweiflung.
Mein Abfall ist die Geschichte von Jedermann:
Ich bin Feindschaft, Finsternis und Verzweiflung.
Durch Jahrhunderte hindurch heraufbeschworen und eingeladen,
Zornig und verdrossen — immer noch am ruhen².
Die Gehässigkeit durchwaltet jeden Ort
Wartet darauf, endlich wieder freigesetzt zu werden.
Höret mein Anerbieten,
Ihr Söhne und Töchter von Bastarden¹:
Habt Teil an meinem Opfer!
Mein Abfall ist die Geschichte von Jedermann:
Ich bin Feindschaft, Finsternis und Verzweiflung.
Versöhne dich nicht mit der Angst vor der Schlange
Sondern umarme sie [die Schlange, m. Anm.] wie Deinesgleichen!
Impf ihr Gift in deine Gefäße,
Und pflanz wieder den Samen, der Gedeihen gibt…
Immer noch geheimnisumwoben
Bis du dich über deine Wahrnehmung erhebst.
Ein Schleier der Unwissenheit schwebt über allem³,
Setzt sich fort, durch die Generationen.
Ein Schleier der Unwissenheit schwebt über allem,
Setzt sich fort, über viele Generationen…
Lass es mich sein, der dich vom Trug befreit,
Der dich zurückträgt in vollkommenem Einklang mit den Gesetzen der Natur.
Die Schlange ist nun einmal verführerisch,
Doch die Schlange ist fair.
Was ist schlimmer als Nichtwissen?
Zu leben? Oder zu verschwinden?
Die Gehässigkeit durchwaltet jeden Ort
Wartet darauf, endlich wieder freigesetzt zu werden.
Höret mein Anerbieten,
Ihr Söhne und Töchter von Bastarden:
Habt Teil an meinem Opfer!
Dimmu Borgir: The Serpentine Offering | YouTube-Direktlink | Die Übelsetzung ist von mir
Einen entspannten Karfreitag mit staatsgewalttätig von allen Menschen erzwungenem christlichen Tanz- und Fröhlichkeitsverbot wünsche ich euch allen! Erzwungene Besinnung bringt wenigstens den heilsamen Ekel gegen die Zwingherren hervor — und gegen alle ihre bücksam betenden Freunde, die so etwas gutheißen.
Anmerkungen
¹Das englische „descent“ ist in seinem Bedeutungskreis so ambig, dass ich es nicht in eine Übelsetzung retten kann. Neben dem Niedergang, dem Abstieg, der Minderung (und vergleichbaren Anklängen des Untergangs und Zerfalls) schwebt darin auch die Abstammung und ganz leicht gar die Überlieferung mit. Jedes deutsche Wort, dass ich an seine Stelle setzte, zerstörte Bedeutung, vernichtete den leisen semantischen Vorklang zu „Ye bastard sons and daughters“, ohne auch nur eine Spur davon zu hinterlassen. Das Wort „Abfall“ ist meinem Geschmack enthüpft, und ich weiß, dass es eine schlechte Wahl ist. Dass zudem der wie in Sturzrunen gestellte Stabreim von „descent“ zu „darkness“ und „despair“ verloren geht, kann diese eh schon schlechte Wahl kaum noch verschlechtern.
²Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, hier eine umgangsprachlich wohlgeläufige deutsche Verlaufsform zu schreiben, obwohl diese grammatisch nicht koscher ist, und das nur, um dieses fremdkörperhafte Partizip Präsens zu vermeiden, das jemand mit „gebildeter“ Ausdrucksweise verwenden würde, obwohl es wie ein hingestelzter Krampf klingt. Ich verbinde damit die stille Hoffnung, dass sich die durchaus elegante und leichtgängige umgangssprachliche deutsche Verlaufsform aus den Arbeitersiedlungen, schriftfernen Soziolekten und niederfränkischen Mundarten erhebt, um mit der Wucht des trefflichen Ausdrucks in die Grammatiken der Bildungsbürger, Deutschlehrer, Journalisten und sonstigen Sprachblender einzudringen. Oder genauer gesagt: Ich bin am hoffen…
³Sehr sehr frei übersetzt von „is in motion“.
Das Format wurde in Ländern mit mehr demokratischer Kultur abgeschaut, aber der Ton und die Darbietung im trüben, gedankentötenden Bierdunst des deutschen Stammtisches eingeübt.
Die stärkste und wirksamste Waffe eines Unterdrückers ist die Denk- und Lebensweise der Unterdrückten.
Wenn ein größerer Anteil der Menschen nichts zu essen hat, während ein anderer Teil der Menschen wegen seiner Überernährung krank wird, dann wird der Hunger logischerweise besiegt werden, indem alle, die jetzt schon viel zu viel essen, damit beginnen, noch mehr zu essen.
Wenn es um Arbeit geht, wird uns das schließlich auch immer so erzählt.
Der Vorübergehende unterbrach den Lachanfall seines Zeitgenossen mit den Worten: „Wenn du wirklich glaubst, die Geheimdienste seien vollkommen unfähig und deshalb lächerlich, dann haben die Geheimdienste ihre Arbeit gut gemacht; wenn du wirklich glaubst, der Staat, in dem du lebst, tut jetzt, in diesem Moment jene Dinge nicht, von denen dir zum Auslösen des gewünschten Schreckens immer wieder einmal erzählt wird, dass sie von anderen Staaten getan werden, dann funktioniert die Propaganda“.
Heitere Meta-Verschwörungstheorie zum Nachdenken, in Form einer flappsigen Frage: Haben die Geheimdienste etwa einige besonders knallköpfige Verschwörungstheoretiker fianziert? Das kann natürlich niemand wissen, es wäre ja geheim. Doch wie einige Verschwörungsspinner zu fragen niemals müde werden: Aber wer hat den Vorteil davon?
„Endlager“, sagte der Vorübergehende zur Zeitgenossin, „wie ähnlich dieses Wort für ein Loch zum Reinkippen dessen, was man vergessen will, doch dem Worte ‚Endlösung‘ klingt.“
Erzürntes Abrechnen mit der in zahlreichenEinzelaspekten versagenden FAZ hat Klaus Graf soeben in die Form eines Offenen Briefes an die Herausgeber der FAZ gegossen und zur Weiterverbreitung empfohlen. Angesichts der weit über den Tag hinausreichenden Bedeutung dieses Textes ist nur eine vollständige Wiedergabe des Originals angemessen:
Sehr geehrte Herren,
die Frankfurter Allgemeine Zeitung fordert mich mit Schreiben vom 8. März 2013 auf, eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abzugeben
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Jedes Mal, wenn so ein im Regelfall völlig technikkompetenzfreier Politdarsteller vom Internet als „Jobmotor“ spricht, stirbt irgendwo anders im Rechtsraum der BRD ein aus Freude und mit Herzblut betriebenes privates Webprojekt unter der Last von Abmahnungen, Entrechtungen, juristischen Unwägbarkeiten und Kriminalisierungen ganz natürlicher und harmloser Techniknutzung, die beinahe nirgends anders auf der Welt ein Problem bereitet.
Das Internet wird nicht mit Feenstaub aus der Wolke betrieben, sondern es existiert, weil Menschen die Technik angstfrei nutzen können und gern nutzen; Menschen übrigens, die entgegen der durchgeschepperten Vorstellungen irgendwelcher Allesvermarkte auch andere Bedürfnisse und Interessen haben als immerfort nur Tinnef zu kaufen. Als Netz von Computern ohne Nutzen für die Menschen ist das Internet sinnlos, ein dadaistisches Denkmal besserer, menschlicherer Zeiten.
Der Vorübergehende sagte: „Seltsam, es ist doch nur ein schäbig gewordener Briefkasten im Schnee, aber mich dünkte so überdeutlich, dass ich auf das erste Wahlplakat für die SPD blicke. Genau so gehen die ja mit den Menschen in Deutschland um.“
Herzlichen Glückwunsch, SPD, zu deiner Entscheidung, mindestens einem Fünftel deiner potenziellen Wähler völlig klar zu machen, dass du vollkommen unwählbar bist, weil du hilfst, Gesetze zur Last des ganzen Landes in Rechtskraft treten zu lassen, um hinterher in irgendwelchen Texten zum Hohn für alle Politikgenießer zu erklären, dass die Gesetze schlecht sind und dass du sie eigentlich nicht willst. Ich wünsche dir, nachdem du (nicht nur) mich zu einem „Heimatvertriebenen des Internet“ machen wirst, alles Gute auf deinem weiteren Lebensweg. Was du getan hast, nehme ich persönlich, und ich bin bereit, es jedem Mitglied und damit Mittäter der SPD in Gewalt zurückzugeben. Ansonsten: Gut, dass es Server auch außerhalb der BRD gibt. Schlecht ists vielleicht für die Menschen in Deutschland, was dort bleibt. Thema der nächsten Sonntagsrede: Innovation und Zukunft, Zukunft und Innovation, der Standort Deutschland, blah, blah, blah. Und der übliche Stillstand. Weltbilder entstehen übrigens im Kopf. Und politische Entscheidungen aus derartigen Bildern. Wieviel Wert die Zuneigung der Springerpresse hat, könnt ihr Qualitätsdemokraten übrigens mal den Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff fragen, der weiß wohl heut noch ein gruslig Lied davon zu singen…