Archive for Februar, 2019


Wie in der CDU argumentiert wird

Tweet von @HHirte, verifizierter Account von Heribert Hirte (CDU) vom 25. Februar, inzwischen gelöscht: Natürlich #Artikel13 - der im Übrigen auch die User schützt. Plattformen sollen sich mit Künstler über Lizenzen einigen. Gelingt dies nicht, schafft #Urheberrechtsreform nun Wege für fairen Ausgleich zwischen Plattformen und Kreativen #GeistigesEigentum -- Erwiderung von @Angriffsmacht: Und wie finden sie heraus, wer der Künstler ist? Wie finden Sie heraus, ob der Inhalt lizenziert ist oder nicht? Geben Sie doch einfach zu… SIE haben keinerlei Ahnung davon. Treten sie bei Seite (sic!) und lassen Sie einfach die nächste Generation ran! -- Antwort von @HHirte: Nur dass ich mehr Follower habe als Sie...

Der peinliche Tweet wurde von Heribert Hirte (CDU) inzwischen gelöscht und wird hier nur gegen das Vergessen im Internet als Screenshot erhalten — wäre ja schade, wenn in Vergessenheit geriete, mit welchen „Argumenten“ eine datenschutz-, nutzer-, künstler und kulturfeindliche privatwirtschaftliche Vorzensur im Internet zum gesetzlichen Zwang gemacht werden soll.

Übrigens, Herr Hirte: Ich habe mehr Musikstücke komponiert, arrangiert und aufgeführt als Sie. Wer „geistiges Eigentum“ haben möchte, behält es am besten schön privat in seinem Köpfchen, und genau das hätten Sie besser mit ihrer dümmlichen Erwiderung getan.

Nach Ideen und Projekten im herrschaftslosen Miteinander gefragt, erwiderte der Vorübergehende: „Erfolgreiche Ideen und Projekte entstehen schon jetzt stets aus Fähigkeit und Verantwortung und führen dazu, dass Fähige und Verantwortliche zu Geld und Einfluss kommen. Politische Steuerung ist zurzeit vor allem der Versuch, diesen Prozess umzukehren. Weitgehend unfähige und verantwortungslose Menschen, deren einzige Leistung es war, in einem der parallelgesellschaftlichen Parteienapparate aufzusteigen, geben gewissen Menschen (oft aus korruptem und/oder ideologischem Antrieb) Herrschaft und Mittel, auf dass sie Ideen und Projekte entwickeln — und dementsprechend kulturell und intellektuell erbärmlich sind die daraus entstehenden Ideen und Projekte. Ein Zurückdrängen des Herrschaftsapparates und ein allgemeines Abweisen seiner jeweiligen dümmlichen Beglückungsideen, die auf dem Hintergrund der allüberall zusammenbrechenden unentbehrlichen Infrastruktur nur um so karnevalesker aussehen, wird schon nach kurzer Zeit zu einem lange nicht mehr erlebten kulturellen und technischen Aufbruch führen, der vielleicht sogar genug Kraft entfaltet, die Menschen vor der kommenden Barbarei zu bewahren. So lange Menschen allerdings absurderweise glauben, dass es der Bremsklotz ist, der die Fahrt macht, wird es dazu nicht kommen, und damit die Menschen das auch weiterhin glauben, sind die Zeitungen und das Staatsfernsehen voll von sprechenden und in ihren Wortblasen geiststummen Bremsklötzen, die sich in die Pose des Motors werfen, ohne dass sie dafür auf der Stelle ausgelacht würden“.

Wissen und Glauben

Es gibt einen oft übersehenen Grund dafür, warum in den Medien und zunehmend auch im ernstgemeinten Journalismus nicht mehr Tatsachen und Zusammenhänge, sondern nur noch Emotionen übermittelt werden: Wer nicht selbst weiß, hat keine andere Möglichkeit, als anderen zu glauben — und wird damit weitgehend manipulierbar, zum Beispiel auch durch die Reklame, deren Platz im contentindustriellen Geschäft der Medien gewinnbringend verkauft werden soll. Ein erheblicher Anteil der Irrationalität und Dummheit im ausgehenden 20. Jahrhundert und im beginnenden 21. Jahrhundert ist der mittelbaren Verdummung breiter Schichten der Menschheit durch Reklame geschuldet, dem Kerngeschäft der Presse. Von daher wirkt es schon gleichermaßen arrogant, unterkomplex und dämlich, wenn sich Journalisten hochnäsig über jene Dummheit lustig machen, die sie selbst mit ihrer täglichen Arbeit hervorgebracht haben.

Angst

„Angst“, sagte der Vorübergehende zu seinem ängstlichen Zeitgenossen, „ist in vielen Fällen nichts anderes als unverwendbar gewordene Lust“. „Aber ich habe doch Angst“, erwiderte der Zeitgenosse, und der Vorübergehende sagte: „Deshalb ist die Lust ja auch unverwendbar“.

Rückkehr

Der Vorübergehende sagte lächelnd: „Lachst du aus Dummheit grob, dann kommt regelmäßig dumm und grob deine Lache zu dir zurück. Aber ein Lächeln aus Bewusstsein und Einsicht kehrt oft als Verachtung, ja, als reifer Hass zu dir zurück“.

Pornojournalismus

Der Vorübergehende sagte zu seinem zeitungsgläubigen und sich deshalb für informiert haltenden Zeitgenossen: „Im Kern gibt es keinen nennenswerten Unterschied zwischen pornografischen und journalistischen Websites. Beide werden nur betrieben, um ein gutes Umfeld für die Vermarktung von Reklame zu schaffen und auf diesem Wege Reibach einzubringen — und die Inhalte ordnen sich vollständig diesem Geschäftsziel unter“.

Zeitung (Symbolfoto)

Eine ziemlich achtlos vor die Tür eines Hauses geworfene, kostenlose Zeitung voller Reklame, mit teilweise schon herausfliegender Reklame, wie Müll ausgeliefert und in vielen Fällen sofort in den Müll geworfen.

Politischer Journalismus

Politischer Journalismus besteht zu einem Großteil seiner Tätigkeit darin, die schlechte Bekämpfung derjenigen Brände anzuprangern, die man selbst anzuzünden mitgeholfen hat — gern auch mit übertrieben ausgiebigem Ausschütten von Brandbeschleunigern über die gesamte Gesellschaft. Eine von Pyromanen betriebene Feuerwehr hat immer etwas zu tun und kann sich leicht als unentbehrlich darstellen.

Vom Wissenmüssten

Kinder geben Armen bisweilen Brot, Zucker und Geld und sind mit sich selbst zufrieden, über sich selbst gerührt und meinen, sie täten etwas Gutes. Kinder wissen nicht und können nicht wissen, woher Geld und Brot stammen. Erwachsene aber müßten wissen und begreifen, daß nichts Gutes daran sein kann, dem einen etwas wegzunehmen und es dem andern zu geben.

Leo Nikolajewitsch Tolstoi (Tagebücher 1891)

Heuchler

Heuchler, die von Klima, Energiewende und dem Abschied vom Auto faseln, auf den öffentlichen Nahverkehr und auf das Fahrrad weisen und sich anschließend mit einem tonnenschweren Dienstwagen in jene Menschenferne zurückchauffieren lassen, aus der sie gekommen sind — zu schade, dass diese bigotten Heuchler für ihren schmierig-vergammelten Charakter viel zu selten im gleichen Maße verachtet werden, in dem sie die Intelligenz ihrer Mitmenschen verachten.

Sei dabei und freu dich über deine Dummheit!

In einer Talkshow machte sich neulich ein bekannter Moderator darüber lustig, dass man beim Teilen von zwei Zahlen den Schülern Widersinniges beibringe, weil 30 geteilt durch ½ das Resultat 60 ergibt. Es sei doch klar, dass beim Teilen von Quantitäten das Ergebnis einer Teilung kleiner als die Ausgangsgröße werde. „So etwas Unvernünftiges wie 30 : (½) = 60 kann ich natürlich nicht erklären! In Mathematik war ich schon immer schlecht“, verkündete er, und was machten die Zuschauer? Sie klatschten frenetisch

Jürgen Flachsmeyer

Die Lüge vom Klimaschutz

„Erspar mir die Lüge vom Klimaschutz“, sagte der Vorübergehende in einem selten genervten, ja, beinahe aggressiven Tonfall, „denn die Menschheit hat längst beschlossen, alles zu verbrennen, was brennbar ist! Und. Sie setzt diesen Beschluss mit eisernem Willen, stählernen Maschinen und gnadenloser Profitgier um. Und. Die Menschheit hat beschlossen, wirklich jeden halbwegs brennbaren Stoff mit Gewalt aus dem Planeten rauszuquetschen und anzuzünden, sei er auch noch so gefährlich, giftig oder minderwertig. Und alle. Machen mit. Wenn in diesem Kontext allmedial von einem angeblichen Klimaschutz und von einer erforderlichen Reduktion des Kohlendioxids in der Erdatmosphäre gelogen wird, dann hat das nur einen einzigen Sinn: Die propagandistische Vorbereitung darauf, dass man demnächst Klimaschutzsteuern einführt, die am Ende über gestiegene Verbrauchspreise ausschließlich von jenen Menschen bezahlt werden, die am wenigsten besitzen, ohne dass sich etwas am Verbrennen ändert. Vielleicht gibt es ergänzend sogar Klimaschutzlotterien, damit man auch noch freiwillig Steuern zahlen kann und ein paar emsige Speichellecker der Classe politique ein gutdotiertes Pöstchen bekommen können, mit integrierter Wohltäterpose in der Samstagabend-Fernsehgala, versteht sich. Begrab deine Erde im Hambacher Forst, du dummer Staats- und Mediengläubiger im unreflektierten Strom der immer neuen Nachrichten! Längst ist es beschlossen: Die ‚Autos der Zukunft‘ fahren nicht mehr mit Benzin, sondern mit Braunkohle“.