Archive for März, 2012
Jede Mark, die wir verdienen, bekommen wir von Leuten, die sagen „Ja, dieses Lied ist mir 99 Cent wert“. Das ist die Idee, die Rock’n’Roll groß gemacht hat.
Sven Regener (Element of Crime) erzählt, was seine Musik „groß“ macht
Er bezeichnete andere Menschen, so sie Ideale hatten und dafür lebten, als „Gutmenschen“, und. Er bemerkte nicht ein einziges Mal, wie lächerlich es klingt, wenn er andere Menschen dafür beschimpft, dass er ein Arschloch ist.
Erstaunlich, wie viele Menschen im Jahr 1981 und in den folgenden Jahren mit großer Hingabe Frogger gespielt haben, ohne sich ein einziges Mal darüber zu verwundern, dass der Frosch auf der zweiten Hälfte seines Weges stirbt, wenn er den treibenden Baumstamm verfehlt und ins Wasser fällt.
Ein so genannter Finanzberater, der für jeden seiner zahlenden Kunden genau zu wissen vorgibt, wie er Vermögen aufbaut, aber diese so großartig angepriesene Technik nicht einfach für sich selbst anwendet, sondern lieber andere berät und davon zu leben vorzieht, er ist etwa so glaubwürdig wie ein so genannter Hellseher, der für ein geringes Entgelt alles mögliche in der Zukunft zu sehen vorgibt, aber nicht einfach mit seinen Fähigkeiten Lotto spielt.
Menschen, meist aus der classe politique, die meinen, dass man eine erstaunlich unkonkret und hohl auf dem rhetorischen Tablett präsentierte „Freiheit“ dadurch erhalten könnte, dass man den Menschen immer mehr konkrete Freiheiten nimmt.
Hunderttausende, vielleicht Millionen von Menschen denken und sagen: „Es ist ja schon recht übel, und es wird auch nichts von allein besser, aber einer allein kann doch nichts dagegen machen.“
In die Tüte „Capri-Sonne“ den mitgelieferten Strohhalm stechen, sie mit hörbarem Schlürfen aussaugen und den leeren Beutel in den richtigen Müll werfen — es ist ja ein „Grüner Punkt“ draufgestempelt.
Diese Menschen, die so penetrant „Respekt“ einfordern, dieses klare Spiegelbild der Tatsache, dass sie keinen Respekt verdient haben.
Es ist doch seltsam, dass die gleichen Vertreter der classe politique der BRD, die so gern allerlei Forderungen nach gesellschaftlicher Gerechtigkeit mit dem faulen Zauberspruch, dass es ja bloß keine „nationalen Alleingänge“ geben dürfe abwehren, ausgerechnet beim von seiner Natur her über Staatengrenzen hinweggreifenden Internet keinerlei Probleme zu sehen scheinen, derartige Alleingänge zu machen. Vermutlich werden sie erst, wenn das letzte Internet-Unternehmen keinen Sitz mehr in der BRD hat, wenn immer absurdere Filterungen vonnöten (und nach und nach eingefordert) werden, um diese von Lobbyisten vorangetriebene politische Dummheit aufrecht zu erhalten und trotz alledem kaum noch ein Mensch Geld für die im Einwegprodukt Zeitung zusammengefassten Meldungen von gestern bezahlen will; vermutlich werden sie erst dann bemerken, dass — während sie mit ihrer ständigen nationalen Alleingängelung der Menschen in Deutschland beschäftigt waren — der Zug längst abgefahren ist. Ohne sie, und ohne ihre beflissenen und spendierfreudigen Freunde aus der Lobby des Reichstages.
Der Zeitgenosse sagte dem Vorübergehenden, dass er seine Hunde jetzt nur noch vegetarisch ernähre. Und der Vorübergehende wunderte sich. Dass der seinen Hunden immerhin noch erlaubte, ein Fell zu tragen.