Tag Archive: Gender


Nicht für jedes

Als der Vorübergehende von seiner Zeitgenossin und Schwester im Staub hörte, dass an der Toilettentür eines alternativkulturellen Zentrums ein (schnell von ihr wieder entfernter) Aufkleber „FLINTA* only!“ prangte, schlug er spontan einen zweiten Aufkleber vor, zum Darunterkleben, damit vielleicht noch jemand oder jefrud etwas merkt: „Nur für Arier“.

Religion mag Opium des Volkes (Marx) oder Opium für das Volk (Lenin) sein, aber Gender ist LSD für die Linke.

Selbst errichtete Sprachbarriere

„Wenn ich höre, dass ein Mensch fließend Neusprech spricht, egal ob Journalist, Politiker, Werber, Zeitgenosse oder Aktivist“, sagte der Vorübergehende zu seiner Zeitgenossin, „dann höre ich weg und bilde mir ein sehr unvorteilhaftes Urteil über diesen Menschen, das zu korrigieren dieser Mensch von mir kaum noch Gelegenheit erhält. Keine Warnung könnte greller sein als die Wahrnehmung unterschwelliger Manipulationsversuche, die perfide dazu ersonnen wurden, das Denken anderer Menschen wie eine Maschine zu programmieren, nichts ist menschenverachtender als die Verachtung des Individuums“.

Gendergerecht

Das faschistisch-kapitalistische Wort vom „Menschenmaterial“, meist in englischer Sprache als Human ressources verlarvt, ist doch wenigstens geschlechtsübergreifend und damit gendergerecht…

Partizip

Wenn die Journalistenden unter den Fernsehmachenden, bezahlt von den Gebührenzahlenden, von den Studierenden sprechen, die Demonstrierende sind, werde ich zum Kopfschüttelnden.

Talent und Sichtbarkeit

Das Talent, scharfe Gedanken und Beobachtungen schön und trefflich in Sprache auszudrücken, ist gut verteilt und unter den Arbeitern und Armen genau so häufig vorhanden wie unter den Erben und Abkömmlingen vermögender Eltern. Der Unterschied ist einzig, dass Letzteren eher zugehört wird, so dass sie einen Anreiz erfahren, dieses Talent auszubauen, oft neben erheblicher expliziter Förderung — und frei von existenzieller Not haben sie auch alle erforderliche Zeit dazu. Es braucht nicht viel Prozess über die Gesellschaft abzulaufen, bis beinahe jeder Mensch aus seinen Erfahrungen heraus zum Vorurteil gelangt, dass es den Armen und Arbeitern an analytischer, ästhetischer und sprachlicher Befähigung, ja, vermutlich gar an Witz und Intelligenz fehle, und in der Folge dieses Vorurteils werden widersprechende Erfahrungen gar nicht mehr gemacht und auch nicht von den bourgeoisen Gralshütern des Wissens- und Kulturbetriebes in ihren Fäuletons vermittelt. Am Ende steht die Auffassung eines sich zum Hohn auf jede emanzipatorische Bewegung als „links“ verstehenden Bildungsbürgertums, dass Armut eine gerechte Folge von Dummheit und Faulheit sei, die gern mit gehörigen Portion chauvinistischer Verachtung und offenen Armenhasses zum Besten gegeben wird, selbst noch in der Bütt des Parlamentes und im Text der Gesetze, die zum Recht werden.

Unterdessen wird „Gerechtigkeit“ durch abstruse Gender-Sprachnormen hergestellt, vorangetrieben vom gut geförderten Auswurf der bürgerlichen Titelmühlen, die zum Hohn für das Wort „Universität“ genannt werden und deren Fehlen an Schönheit und Trefflichkeit auch durch eine skurille neurotische Verkrampfheit nicht aufgehoben wird, sondern ganz im Gegenteil. Und das völlig zu Unrecht auf die vielen gebildeten Bürgerchen stolze Bildungsbürgertum verwechselt formal-sprachliche Aufgeblähtheit mit Präzision und einen sektierisch-trennenden Sprachgebrauch mit Inklusion.

Zauberspruch und Zaubersprache

Erst, wenn die Gesetze eines frauenfeindlichen Rechtes in einer genderneutralen oder gar genderlosen Sprache — wie zum Beispiel der vollständig genderlosen türkischen Sprache — aufgeschrieben wurden, werden die bourgeoisen Trollfeministys aus der Pippi-Langstrumpf-Universität bemerken, dass ihr mit zunehmender allmedialer Aufdringlichkeit in die Sprache gedrückter krampfiger und zungenstrafender Neusprech nichts verändert… wenn sie es überhaupt jemals bemerken.

Bleibender Kohldampf

Jenen, die „Gerechtigkeit“ durch Sprachpolitik und Neusprech-Konstruktionen herstellen wollen, sei mit leuchtender Tinte ins Poesiealbum ihres Gehirnes geschrieben, dass Wörter nicht und niemanden satt machen!

Notgender

Ich bin gern, was ich bin… vor allem, weil ich nichts anderes habe.

Ungleichstellung

„Es ist doch bemerkenswert“, sagte der Vorübergehende zu seiner Schwester im Staub, „dass bei Meldungen über tödliche Arbeitsunfälle niemals gegendert wird, sondern stets von den malochenden Männern die Rede ist — und keine Frau sehnt sich nach Gleichstellung“.

Verschiebung

Das Gendern der Schrift und Sprache verschiebt in jeder Aussage einen Teil der Aufmerksamkeit des Lesers oder Zuhörers vom eigentlichen Thema und eigentlichem Argument der Aussage hinfort zur in beinahe allen Fällen nebensächlichen und irrelevanten Information „Geschlecht“. Es zieht etwas von der begrenzten Aufmerksamkeitsfähigkeit vom eigentlichen Thema ab und erschwert dadurch das Verständnis jedes Argumentes und den rationalen Umgang mit jeglicher gegenderter Aussage. Es ist nicht überraschend, dass diese bürgerliche Sprachmode höherer Töchter mit lyssenkoistisch-pseudowissenschaftlichen Universitätshintergrund mit der zunehmenden Dummheit vieler Menschen in der Gesellschaft einhergeht, sondern das eine ist das Spiegelbild des anderen.

Die Fahne hoch!

„Als ich noch jung war“, sagte der Vorübergehende zum ideologisch verblendeten Zeitgenossen, „da war noch völlig klar, dass Leute, die ständig öffentlich Flaggen präsentierten und dazu das Wort vom ‚Stolz‘ im Munde führten, keine ‚Linken‘ sind, sondern ganz im Gegenteil“.

Neusprech

Ein Wortgetüm wie „geschlechtergerechte Sprache“ weist schon von der „Ästhetik“ des Begriffes her in Richtung 1984.