Einen Dummen erkennt man daran, dass er einen naheliegenden Gedanken gar nicht erst denken kann, noch bevor er seine Richtigkeit überprüfen könnte. Und die Sprache der Herrschenden erkennt man daran, dass sie dafür geformt wurde, naheliegende Gedanken im Keim zu ersticken; also dazu, die Menschen so dumm wie möglich zu machen. Denn Dumme sind lenkbar, selbst wenn die Richtung zu ihrem eigenen Schaden ist. Die Krönung der Herrschaftssprache, nach Jahrhunderten des Moralisierens durch die Heuchler und des Predigens durch die Lieblosen, ist das Wort „alternativlos“: Wir können nicht anders, und du musst mitkommen, Dummkopf, selbst wenn es dein Untergang wird, denn es gibt nichts anderes. Die wenigen immer noch aufkommenden Gedanken werden unter Massenmedien und vorgegebenen Scheinfreiheiten begraben.
Tag Archive: Herrschaft
Die etwas können, tun es.
Die es nicht können, unterrichten es.
Die es nicht einmal unterrichten könnten, verwalten es.
Letztere haben gemäß Soziolekt der Regierungsapparate die „Kompetenz“.
„Die Menschen sind gar nicht so verschieden, wie sie durch Herrschaftsausübung gemacht werden.“, sagte der Vorübergehende zu seinem Zeitgenossen, „Der wesentlichste Unterschied zwischen dem Gefängniswärter und dem Häftling ist, wer den Schlüssel hat“.
Ihr könnt Menschen durch gewährte Vorteile für Folgsame und durch Bestrafung Nichtfolgsamer dazu bringen, dass sie sagen, ja, dass sie sogar schwören, dass sie an eure Beglückungsideen glauben und dass sie sich genau so verhalten, als ob sie an eure Beglückungsideen glaubten, aber mehr könnt ihr nicht. Das haben eure Zwangsschulen nicht geschafft, das haben eure Prügel- und Folterheime für widerspenstige Kinder nicht geschafft, das hat euer Wehrzwang nicht geschafft, das haben eure Propaganda-Journalisten nicht geschafft, das hat euer Verdummungs-Rundfunk nicht geschafft, das haben eure Vertröstungs-Pfaffen nicht geschafft, das haben eure Volksverarmungs- und Angstausbreitungsprogramme nicht geschafft und das werdet ihr nie schaffen!
Den stärksten Zulauf hatte und hat der Sozialismus immer ausgerechnet dort, wo er nicht herrschte oder herrscht.
„Seit du denken kannst“, sagte der Vorübergehende zu seinem Zeitgenossen, „bist du nicht mehr nur das ausgelieferte Kind deiner Eltern und das ausgelieferte Produkt des Zustandes deiner Gesellschaft, sondern das aktive Kind deiner Taten und das aktive Produkt deiner Unterlassungen. Und darauf hast du deutlich mehr Einfluss als auf das Erstere. Der größere Teil der Herrschaft. Besteht in der Passivität und intellektuellen Isolation der Beherrschten“.
Dem, der die Probleme nicht selbst lösen muss und es nicht einmal könnte, der stattdessen diese Arbeit an andere delegieren kann, erscheint kein Problem jemals schwierig oder unlösbar. Und. Wer unter dieser aufgelasteten Last zusammenbricht, wird verspottet; je nach Lage und Festigkeit der Herrschaft entweder heimlich oder völlig offen verspottet.
„Die gesamte Korruption der Politik und die gesamte wirtschaftliche Wertschöpfung basiert darauf, dass man sich auf diejenigen Menschen verlässt, die die eigentliche Arbeit machen“, sagte der Vorübergehende zu seinem Zeitgenossen, und er setzte fort: „Und die Menschen machen auch immer weiter brav die eigentliche Arbeit, meist sogar, ohne sich auch nur eine Frage dabei zu stellen, und sie freuen sich wie die Hündchen, wenn einmal ein Krümel vom Tisch der Fresser fällt“.
Alte, reiche Herren erklären in ihren Herrschaftssesseln den Krieg, den die jungen Menschen dann im Schlamm der Schützengräben sterben müssen.
Die herrschende Moral will stets nur unterdrücken und wird deshalb auch nicht an jedem Menschen durchgesetzt, sondern nur an der Mehrheit der Menschen.
Wenn die Herrschenden und Besitzenden sich hinstellen und dreist proklamieren, der Rest der Bevölkerung herrsche doch über sich selbst und er beute sich völlig freiwillig von allein aus, dann nennt man diese Lüge „Demokratie“.
Nicht, daß du mich belogst, sondern daß ich dir nicht mehr glaube, hat mich erschüttert.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Wie fein der Herr Sozialpädagoge in seiner von den Herrschenden und Besitzenden bezahlten Tätig- und Tätlichkeit ein „das musst du differenziert betrachten“ zu seinem jeweiligen Opfer sagt, wenn er das von seinem Opfer Gesagte in Wirklichkeit relativieren und ignorieren will. Er äfft im Kleinen und Lächerlichen die sprachlichen Strukturen jener „Argumentation“ nach, mit denen die Ausübung der Herrschaft durch systematische (und zu ihrer Durchsetzung immer auch offen gewalttätige) Verneinung individueller Einsichts- und Verständnisfähigkeit gerechtfertigt wird. In der Kleinheit dieses Spiegelbildes der Herrschaft zeigt sich, was für ein großes Arschloch der Herr Sozialpädagoge ist. Es nimmt nicht Wunders, dass solches Geschmeiß nach einigen Jahren „Erwachsenennacherziehung“ an diversen, meist wegen ihrer Lebenssituation ausgelieferten und wehrlosen Opfern so häufig Interesse daran entwickelt, selbst politisch tätig zu werden und dass er dann in den Parteiapparaten der Herrschenden und Besitzenden mit größerem Willkommen empfangen wird und leichter zu Amt und Pfründen kommt als ein Maurer, Klempner, Programmierer, Physiker, Altenpfleger oder Arbeiter.