Tag Archive: Lohndumping


Die Intelligenzverachtung

Politik, Wirtschaft und Journalismus wünschen sich Menschen, die, wenn sie zur Fronarbeit bei der Errichtung einer altägyptischen Pyramide gezwungen würden, noch fröhlich den ganzen anderen Zwangsarbeitern erzählten, dass sie vom widerspenstig gezahlten Hungerlohn ein bisschen sparen und sich davon schließlich eine eigene Pyramide bauen lassen.

Ja, ganz genau so schlimm ist die täglich dargebrachte Intelligenzverachtung der armenhassenden Wirtschaftspropaganda in Presse, Funk, Netz und Glotze.

Niedriglohnfrucht

„Nachdem in der BRD beinahe ein Vierteljahrhundert lang staatlich gefordertes und gefördertes Lohndumping nach dem Willen von SPD, Grünen, CDU, CSU und FDP herrscht“, sagte der Vorübergehende zu seinem Zeitgenossen, „lohnt sich für so viele Menschen das Arbeiten inzwischen so wenig, dass es gehäuft zu Insolvenzen oder Geschäftsaufgaben aus Personalmangel kommt“.

Motivation

„Die meisten Menschen werden viel besser und motivierter arbeiten“, sagte der Vorübergehende zu seinem Zeitgenossen, „wenn man ihnen nicht Werte, Visionen, Sozialpädagogengeschwätz vom Selbstwert und Drucknachlass vom Jobcenter dafür geben würde, sondern eine angemessene Entlohnung“.

Billigkraft

„Ich bin ja der festen Überzeugung, dass die alten Griechen und Römer, die so beachtliche Leistungen der Ingenieurskunst hinbekommen haben, nur deshalb keine weitgehende Automatisierung der Arbeit angestrebt haben“, sagte der Vorübergehende zu seinem Mitmenschen im Vorübergehen an einer Filiale einer Zeitarbeitsfirma, „weil sie durch die Sklaverei billige und ausgelieferte Arbeitskraft in großen Massen hatten, so dass sich die Automatisierung nicht lohnte. Wer Menschen versklavt, Zwangsarbeit einführt und Löhne drückt, verhindert den Fortschritt“.

Fehler

Spätestens 2019 sollte es jeder bemerkt haben, sogar ein Politiker mit SPD-Hintergrund: Die rot-grüne „Agenda 2010“ hat keine Fehler, die man korrigieren könnte. Sie war und ist der Fehler.

Sklaverei und Stagnation

„Einer der Gründe, weshalb nicht schon die Antike eine technische Zivilisation hervorbrachte, die sich etwa die Dampfkraft zunutze machte, war nicht das grundsätzliche Unvermögen der damaligen Menschen, sondern die Sklaverei“, sagte der Vorübergehende zum enttäuschten Sozialdemokraten. „Wenn die Arbeit des Sklaven billiger als die Erfindung und der Bau einer Maschine zur Erleichterung, letztlich Abschaffung dieser Maloche ist, dann wird die Maschine nicht erfunden. Und selbst, wenn sie jemand aus Freude am Denken und an der Menschenfreundlichkeit erfindet, wird sie nicht gebaut, weil sie bei aller objektiver Sinnhaftigkeit ökonomisch sinnlos ist. Hartz IV und ein staatlich subventionierter Billigarbeitsmarkt sind wirksame Maßnahmen zur Verhinderung technischen Fortschritts“.

„Solidarisches Grundeinkommen“

Im Schall des politischen Nebelsprechs sozialdemagogischer Geschmacksrichtung vom „Solidarischen Grundeinkommen“, also mies bezahlter „sozialer“ Arbeit für Hartz-IV-Empfänger, schwingt eine Tatsache mit, die viel zu oft überhört wird: Es gibt durchaus genug Arbeit zu tun, aber es ist keinerlei Bereitschaft mehr da, den, der da arbeitet, für seine Arbeit auch so zu bezahlen, dass er davon halbwegs erträglich leben kann.

Und. Wenn das „Solidarische Grundeinkommen“ unter den derzeit geltenden Gesetzen eingeführt wird, dann ist dem Betroffenen keine Ablehnung möglich, ohne dafür eine existenzbedrohende Sanktion seines Jobcenters zu erhalten, die ihn bis in die Obdachlosigkeit führen würde. Es handelt sich weder um „Solidarität“, noch handelt es sich um ein „Grundeinkommen“, es handelt sich um die Hartz-V-Pläne der SPD zur Einführung einer staatlich verwalteten Zwangsarbeit.

Der gewünschte Eindruck vom Hartz-IV-Pöbel…

Als der Vorübergehende las, dass rd. siebzig Prozent derjenigen Befragten, die ihre eigene finanzielle Situation als schlecht einschätzten, der Berichterstattung in der Presse misstrauten, schüttelte er schnell den in solcher Deutung propagandistisch gewünschten Eindruck ab, dass es sich dabei um ungebildeten, arbeitsunwilligen und abgehängten „Hartz-IV-Pöbel“ handele und sagte zu sich selbst: „Jene Menschen, die im Hartz-IV-Staat BRD trotz jahrelanger Erzählungen vom Aufwärts und Aufschwung, vom wirtschaftlichen Wachstum und von gut bezahlter Arbeit für alle immer schlechter dastehen; alljene, die angesichts des im Halbjahreszyklus zur Einladung von billigem ‚Menschenmaterial‘ aus dem Ausland heraufbeschworenen Fachkräftemangels und trotz ihrer Ausbildung keine so bezahlte Arbeit finden, dass sie davon gut leben könnten — ja, diese Menschen fallen immer noch zu einem guten Drittel auf die allmediale Wirtschafts- und Regierungspropaganda herein. Aber es werden immer weniger. Und jeder einzelne von ihnen wird genau genug darum wissen, dass demnächst die Mindestlohnregelung aufgehoben wird, ‚um die Flüchtlinge in Arbeit zu bringen und besser zu integrieren‘, so dass die Bimbesrepublik Täuschland noch weitergehend als schon jetzt zum politisch geforderten und geförderten Billiglohnland wird, um seine eigenen Daseinsaussichten realistisch einschätzen zu können — einschließlich der trüben Einsicht, dass sein von der grün-sozialdemokratorisch durchgesetzten Hartz-Fear-Angstpeitsche erwzungener Hungerlohn von heute zu seiner Elendsrente von morgen werden wird. Die intelligenteren Menschen sehen es nun einmal als Ansporn zum Denken an, wenn ihre Intelligenz jeden verdammten Tag in Presse und Glotze verspottet wird. Und das. Ist ein gutes Zeichen. Außer vielleicht für die Presseverleger, die endlich ihre Geschäftsgrundlage verlieren werden“.

Der Ausländer

„Ja, es stimmt“, sagte der Vorübergehende in einem kecken Moment zu seinem Zeitgenossen, „der Ausländer nimmt dir deinen Job weg. Und wenn ihm das gelingt, obwohl er nur schlecht Deutsch spricht, keine Beziehungen hat, nicht über viel Geld verfügt und in einem nicht gerade ausländerfreundlichen Land ein schlechtes Ansehen hat, dann gibt es dafür eine sehr einfache und naheliegende Erklärung: Du bist aus der Sicht derjenigen Inländer, die andere Menschen mies dafür bezahlen, dass sie Arbeiten machen, ziemlich scheiße. Aber gegen diese Inländer, gegen die magst du nichts sagen, an die denkst du nicht einmal — obwohl die auch ohne Ausländer ähnlich vorgehen würden, wie sie es jetzt tun“.

Generationenvertrag

Der mit staatlicher Subvention durch ergänzendes Hartz IV ermöglichte Hungerlohn von heute ist die zur ergänzenden Sozialhilfe führende Altersarmut von morgen — und beide Formen des Elends sind politisch gewollt, von allen bürgerlichen Parteien (einschließlich der ehemaligen Alternativpartei „Die Grünen“) gewollt.