„Ich habe doch nichts zu verbergen“, sagt Mitmensch Dumpf, um seine Gleichgültigkeit gegenüber dem immer weiter ausgeweiteten Überwachungsstaat zu rationalisieren und sich selbst nicht eingestehen zu müssen, dass seine Gleichgültigkeit in einer Angst wurzelt, die jeden richtigen Gedanken noch in seiner frühesten Regung erwürgt. Mitmensch Dumpf sagt das, um aus seiner gespielten Offenheit für jeden Einblick ungesagt eine Pflicht für jeden anderen Menschen zur Offenheit für jeden Einblick zu formen; und um jeden, der sich gegen solche Offenheit verweigert, subtil der verborgenen Schändlichkeiten und Widerwärtigkeiten zu bezichtigen, die hinter der Fassade der Privatheit gären mögen.

Interessanterweise gelingt es Mitmensch Dumpf in seiner Dumpfheit niemals, den gleichen groben Hebel auf das Treiben der staatlichen Geheimdienste anzuwenden, das mit so viel Sorgfalt vor den Menschen (und damit auch vor Mitmensch Dumpf) verborgen wird, in deren Auftrag dieses Treiben vorgeblich geschieht.