Wie viel schöner doch das Leben sein könnte, wenn die moralgeknuteten Menschen sich für ihre Habgier aufs peinlichste schämten und dafür ihre Sexualität lebensfroh begrüßten und keine Gelegenheit ausließen, sie auszuleben! Und. Wie anders die Sprache und das von ihr mitgeformte Denken doch wären, wenn aus den Schamlippen endlich wieder „Lustlippen“ würden, und aus dem Geldbeutel endlich wieder ein „Schambeutel“! Die Entfesselung der Habgier als gesellschaftsbegründend und die gleichzeitige Abwehr der Sexualität als unanständig, unterdrückungswürdig und regulierungsbedürftig — übrigens zwei moralische Haltungen, die prächtig zusammen mit der jeweils quasistaatlichen Religion gehen, und zwar mit jeder quasistaatlichen Religion — arbeiten in die gleiche beklagenswerte Richtung, zerstören die Lebens- und Lustmöglichkeiten der Mehrzahl der Menschen und führen direkt in den Faschismus.
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Technisches
Aber eben nur sein könnte…
Das ist eben wieder das Spiel von leben und leben lassen, bei dem niemand – also auch kein Staat, keine Kirche oder sonstwer – über selbstdefinierte Moral vorschreibt, was wie wer zu tun und zu lassen hat.
Begriffe, Definitionen oder Bezeichnungen für irgendetwas sind diesem moralischen Zeitgeist oft unterworfen und können über ihre Aussage ungewollt Falsches implizieren. Das ist leider so. Zum Problem wird das erst durch den Ge- oder besser Missbrauch selbiger, denn das Wort an sich kann nichts dafür. Erst dann wird es zur Falle, wenn ein Wort speziell „erfunden“ wird, um Tatsachen zu verschleiern und das passiert in letzter Zeit immer häufiger und wird meist im Lese- und redefluss gar nicht mehr präzise wahrgenommen, weil uns die Floskeln so oft um die Hörbeutel geschlagen werden, dass diese abstumpfen und im allgemeinen Geklingel die Misstöne untergehen.
Diese Gesellschaft bereitet ergo den Weg zur Diktatur selbst, auch wenn sie nach vorne das Gegenteil behauptet.
Sex, Liebe und dergleichen Spielarten, die freies Ausleben brauchen, sind da nur ein Teil der reglementierten Sachen, die wie in allen Zeiten von denen selbst bis zum Exzess oder Hexenprozess ausgelebt werden, die es allen Anderen verbieten wollen oder verpönen.