Auch wenn es ermüdet, ich muss angesichts solcher Meldungen noch einmal darauf hinweisen:
Fast genau ein Jahr nach der Bluttat von Emsdetten hat die Polizei einen Amoklauf an einer Kölner Schule verhindert. Im Zuge umfangreicher Ermittlungen sei das geplante Attentat an einer Schule im Westen der Stadt vereitelt worden […]
(Angesichts der unerfreulichen Tatsache, dass diese Meldung in etlichen verschiedennamigen Auswürfen der agenturzentral gleichgeschalteten Journaille der Bundesrepublik wörtlich identisch auftaucht, spare ich mir die sinnlos gewordene Quellenangabe.)
Wieder einmal suchte sich ein „Amokläufer“ eine Schule aus. Und. Damit einen Ort, wo Menschen zum ersten Mal soziale Selektion im Rahmen einer Zwangsveranstaltung und die gegen das Individuum gerichtet soziale Gewalt kennenlernen. Und. Zwar als Opfer. Bevor. Sie zum Täter werden.
Wenn einer dieser Mordläufer irgendwelche Spiele gespielt oder irgendeine besondere Musikrichtung gehört hat, betrachte ich das als Zufall. Er hat gewiss auch Döner gegessen und andere Aspekte der gegenwärtigen Massen-„kultur“ mitgemacht. Aber die Tatsache, dass alle diese „Amokläufer“ sich eine Schule aussuchen, um ihrer blinden und hilflosen Wut Ausdruck zu verleihen, die ist überdeutlich. Und sie ist ein deutliches Spiegelbild der schrecklichen psychischen Gewalt, die jungen Menschen jeden Tag unter den Bedingungen der Zwangsbeschulung widerfährt und die nicht das geringste mediale, geschaftliche oder p’litische Interesse findet.
So viel auch entgegen aller Äußerungen von „Amokläufern“ von „Killerspielen“ gefaselt wird, es handelt sich nur um die Auswirkungen der „Killerschulen“ in der BRD und um sonst gar nichts. Da hilft auch alles Tabuisieren nichts.
Die Schulen an sich dürften gar nicht das Problem sein, auch wenn dort häufig eine zwangsweise Verhaltenseinschränkung erfolgt. Viel problematischer sind meist die Mitschüler, die mangels Reife z.B. Kinder aus ärmeren Familien diskriminieren und mobben – und Kinder können verdammt grausam sein, heute noch mehr als in meinen jungen Jahren damals. Schuluniformen, Ganztagsschulen inkl. kostenloser Verköstigung und ein Verbot elektronischer Statussymbole wie Handys und MP3-Player könnte da viel Erleichterung schaffen. Aber den Herrschenden sind die Anliegen der Schwächeren und Schwächsten vollkommen egal.
Gruß
Alex
wird ja anscheinend populär mal schnell nen amoklauf anzumelden……
An sich eine gute Idee, aber wo nur. Ich bin leider kein Schüler (oder Student) mehr, sonst könnte ich kaum widerstehen, mal laut und internetöffentlich mit bestimmten Gedanken zu spielen (natürlich ganz litearisch). Ist ja recht kreative Arbeit an einem aktuellen Thema. Und die Kunst ist ja sowas von „frei“ hier…
Wichtig ist danach die ausgiebige Dokumentation der Polizeiarbeit, der Beeschlagnahmung von Wasserpistolen und die sofortige Bildung einer Sammelstelle für die neue, kreative Kunst des Gedankenspiels mit Amok.
Aber wenn man solche Kunstprojekte macht, zeigt sich wohl schnell, dass die Kunst vielleicht „frei“ ist, der Künstler ist es bald schon nicht mehr.
Es gab doch mal von Titanic oder so ein Amokformular 😉
Gruß
Alex
killerschulen vergeben zum erstem mal den jählichen preis der kreativsten amokläuferandrohung…….. der preis ist mit einer million euro dotiert und gilt unter dem EMOs schon jetzt als begehrtester preis aller zeiten.
axo… wer zynismus findet darf ihn wie immer behalten 😆
aber wir können den armen kleinen nicht ihre Statussymbole wegnehmen, wie sollen sie sonst zu respektablen mitgliedern der gesellschaft werden? die müssen doch anständiges konsumverhalten lernen.. und das geht nunmal am besten in grossen häusern, aus denen tageslicht und ablenkung ausgesperrt werden…