Detail aus der Rückseite der 5-DM-BanknoteMit der letzten Ausgabe der vermutlich ungebräuchlichsten DM-Banknote, des Fünf-Mark-Scheines, vor der Einführung des Euro verbindet sich eine Kleinigkeit, die vieles über die Bundesrepublik Deutschland sagt. Alle Banknoten dieser Serie wurden vom „Hausgrafiker“ der Deutschen Bundesbank, Reinhold Gerstetter, entworfen. Dieser sah auf der Rückseite der Banknote, rechts unten am weißen Rand, jeweils ein kleines, ikonografisches Symbol vor, das zur auf der Vorderseite der Banknote porträtierten Person in einer bestimmten Beziehung stand.

Auf dem Fünf-Mark-Schein war Bettina von Arnim abgebildet, und da diese Schriftstellerin eine rege Korrespondenz mit vielen noch heute berühmten Zeitgenossen pflegte, sah Gerstetter dort einen Briefumschlag kombiniert mit den Unterschriften der bedeutendsten Briefpartner vor.

Die Deutsche Bundesbank hatte vor dem Druck der neuen DM-Banknoten an diesem Detail des ursprünglichen Entwurfes allerdings eine kleine Korrektur vorgenommen: Die Unterschriften von Goethe, Schiller und Heine erregten natürlich kein Missfallen, aber die von Gerstetter ebenfalls vorgesehene Unterschrift des Philosophen Karl Marx wurde für den Druck nicht übernommen.

Nicht länger gedacht sollte seiner mehr werden.

Quelle der Abbildung: Deutsche Bundesbank