Kaum jemand weiß, wie das Wort „Hokuspokus“ entstanden ist, das ja auch bis heute gern und oft zur abwertenden und treffenden Bezeichnung jeder Form des faulen Zaubers verwendet wird. Es handelt sich um eine Verballhornung der rituellen lateinischen Formel „hoc est corpus meum“, die als wichtig präsentiertes Gemurmel über Jahrhunderte hinweg von so vielen Menschen gehört und doch nicht verstanden wurde. Diese Phrase stammt aus der Liturgie der Messe in der röm.-kath. Kirche, sie wird gesprochen, wenn der Pfaffe die Oblate präsentiert und sie bedeutet auf Deutsch schlicht „Dies ist mein Leib“. Mit diesen hingemurmelten Worten „verwandelt“ der Pfaffe kraft seines gleichermaßen kraftlosen wie viel zu breit geglaubten Wortes ein bisschen Teig in einen Gott, an den sie alle glauben sollen — bis auf den heutigen Tag, und keineswegs nur bei den Katholiken.

Was für ein Hokuspokus! „Wer Ohren hat, der höre!“ (Jesus aus Nazaret zugeschrieben, Mt. 11, 15)