Weltanschauung (die) — Bezeichnung für eine Auffassung von den Zusammenhängen und der Beschaffenheit der Welt, die in den Gedanken derjenigen Menschen entsteht, die sich die Welt niemals anschauen.
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Technisches
Ich möchte zu diesen tiefen Worten gern lange schweigen … aber mir fehlen die richtigen Worte dafür.
Gut formuliert!
Denn auch ich
kann in sieben Sprachen
schweigen…
Der Sinnspruch des Nachtwächters und der erste Kommentar dazu sind beide dazu angetan, in die geistige Mechanik einzuführen, der unser Denken und Verhalten gewöhnlich folgt.
Es geht meist darum, Fakten zu sammeln, die die jeweilige Sicht der Welt (die ich jeweils schon habe) bestätigt und stabilisiert:
Die Weltanschauung filtert jene Daten, welche ich von außen bekomme, und macht sie zurecht in dem Sinne, daß ich sie einordnen kann und sie meinem Weltbild nützen können.
Beispiel:
(1) Ich sehe einen blauen Himmel. Die Meldung geht bei mir ein BLAU – und verbindet sich sofort mit einem Satz aus meiner Weltanschauung:
(2) Etwa: Blau ist der Mantel der Madonna.
(3) So wird die Anschauung des Himmels zum Mysterium und lädt sich in einem mystisch zu nennenden Sinne auf.
—
Es geht auch anders herum:
(1)Ich liebe (aus irgendwelchen Gründen) die Farbe BLAU.
(2) Ich suche mir in der Außenwelt blaue Gegenstände und bastle mir eine Theorie zusammen, die meiner Vorliebe für BLAU den Vorrang gibt – vor anderen Farben etwa.
Wenn der Nachtwächter beobachtet haben will, daß die Leute, die ihre Weltanschauung besonders hochhalten, jene sind, – die meistens introspektiv gelagert sich die WELT eben gerade n i c h t anschauen! – hat er Recht, weil er auf einen erkenntnistheoretischen Generalzusammenhang hinweist.
Die Philosophie hat versucht, diesem Zusammenhang in einer besonderen Art des Weltanschauungsfindens zu begegnen. E.Husserl und Heidegger und die nach ihnen benannte Artr zu denken: reiner Phänomenalismus, der also die Erscheinungen ernst nehmen will – und sie nicht gleich vermixen möchte mit den endogenen Störungen (Theorien, Maximen etc.) unseres geprägten Hirns)
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Der Kommentator greift das auf und sagt, er wolle schweigen angesichts der Tragweite dieser „Nacht-Beobachtung“ des wachen Zeitgenossen (Über-Zeit-Genossen!). Aber es fehlen die Worte dazu …
Klasse! Denn es geht nicht anders als so: Jede Wahrnehmung und Anschauung der Welt aussen gelingt nur vermittels der schon hirnorganisch angelegten Grundmatrix einer inneren Anschaungslandschaft, die pränatal und stammesgeschichtlich eingraviert ist. Das sind die sogenannten prälogischen „Worte“.
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Soweit so gut. Der Satz des nachtwächters ist aber nicht nur ein Bonmot. Sondern er gilt für alle Religionen und Quasireligionen (Parteiprograme z.B). Sie sind solche kritisch zu hinterfragenden Filtersysteme, die das, was reinkommt, sofort in dem Sinne umbiegen, damit das System damit gefüttert werden kann – und die Welt nicht in der Anschauung zu schwanken beginnt.
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Wer also selber z.B. einen Schuldkomplex (odr Haß-Komplex) hat, der sucht in der Welt nach Phänomenen, die diese seine Schuldtheorie bestätigen – und als Schuld-Weltanschauung bestätigen helfen. Er sucht das, was seiner Meinung nach „falsch“ ist – und verurteilt es.
So verfestigen sich Weltanschauungen im laufe der Zeit dermaßen, daß sie für bestimmte Gruppen lebensnotwendig werden und sie sich zwangsläufig von anderen Weltanschauung bedroht fühlen. Dann schlägt man zu, – was gewöhnlich mit dem Begriff Krieg (ich krieg dich …) umschrieben wird.
Danke für den Beitrag …
Hallo ex oriente,
dem folge ich gerne!
Und gebe zum Überdenken:
„Sein Gewissen war rein.
Er benutzte es nie.“
Hochsommerlichst
Mythopoet
Genau!
Und noch was Schönes:
Wer sich nicht bewegt
spürt nicht die Fessel …
soweit so hübsch, der menachem.
nur ging es auch darum, ob man sich diese jacke nun anziehen mag oder nicht.
der nachtwächter hat sie weder sich noch anderen angezogen.
ihr habt sie aber versucht, andern anzuziehen. UND ausserdem versucht, anderen, vermeintlich nicht „sehenden“ zu erklären und damit selber im rahmen dieser weltanschaulichkeit operiert. das war bei euch beiden vollkommen klar.
die weltanschauuung hätten nur die anderen, wie? nein, nein.
tätä-tätä-tätä.
an ANONYMOUS.
Ich möchte gar keinem anderen irgendeine Jacke anziehen.
Ich habe dem Nachtwächter zugestimmt, und versucht genauer zu beschreiben, WARUM er Recht hat. UND: Warum es gar nicht anders geht als so.
Geistige Anschauungen laufen Gefahr, daß sie unseren Apperzeptionsapparat so konfigurieren, daß von dem AUSSEN der Außenwahrnehmung (Weltbetrachtung) nicht mehr viel übrig bleibt, sondern alles zur Bestätigung je meiner INNENSCHAU herhalten muß.
Habe ich mich jetzt verständlicher ausgedrückt?
@ex oriente,
@ Mythopoet
„Wenn du geschwiegen hättest,
wärest du ein Philosoph geblieben“
Sic!
@ Anonymous
… und hätte sich nicht zum psychoanalytiker aufwerfen müssen (*g*) .
aber eigentlich volle zustimmung – bis auf die letzten beiden absätze: da macht es sich @ ‚ex oriente‘ eben ein wenig zu leicht, da malt er schwarz/weiss. aber in der simplizität der auffassung vom komplexen geschehen liegt auch ein gewisser charme: der charme des leichtfüssigen ignoranten.
für mich stellen die beiden absätze aktuell eine art psychologischer notfallversorgung dar, indem mir seine prinzipiellen aussagen immerhin anwendbar erscheinen auf mir persönlich bekannte fälle; der umstand aber, dass dort jeweils bilder, bzw. weltanschauungen vorliegen, die das unterlegen durch einen schuld- oder hasskomplex – aus der nähe besehen! – nicht zulassen, könnte seine generalanalyse auch wertlos machen.
vor allem die sache mit der ‚bedrohung‘ und dem daraus gefolgerten unsinn (vom kriegen durch krieg z. b. *g*) halte ich im einzelfall für völlig absurd … aber der lag ja auch nicht auf seiner couch 😉 …
die „generalanalyse“ entspringt ja nicht beobachtung, sondern seinen eigenen gedanken und unreflektierten vorstellungen und damit eben seiner eigenen weltanschauung. damit schließt sich der kreis, im eigenen saft zu schmoren.
für einen psychoanalytiker wäre der fall tragisch, wenn er einerseits nicht nur „diagnose“ durch die hose betriebe, sondern auch noch den fall eines ihm völlig unbekannten wesens, das sich ausschließlich im eigenen kopf herum treibt. nietzsche läßt grüssen.
… entspringt ja nicht beobachtung, sondern seinen eigenen gedanken und unreflektierten vorstellungen
gewiss. also treibt der sich auch und ausschliesslich im eigenen kopf herum? nur dass da mehr drin und zu holen ist, oder wie?
die wüste wächst, wehe dem, der wüsten birgt.
mit gruss an n.
Sacrificium intellectus.
okay.
Wie wäre es, wenn „Bio“ hier endlich seine Trollerei-Schandtaten allesamt gesteht und die andern hier um Entschuldigung bittet?! Das wäre das Normale und das Minimum an Anstand.
Ich möchte zu diesen tiefen Worten gern lange schweigen … aber nicht für immer.
Der Worte wieder mächtig: Kein Geständnis, kein Schuldspruch.
Dank an @ Hr. Beiwohner.
Wo befindet sich denn der/die/das Angenagte Bio-Hasenbrot?
wenn ihr diesen hochpotenten etikettenschwindler meint: ausnüchterungszelle, quarantäne oder doch pathologie?
na, er wird sich schon melden, auf den freispruch hin …
wo erkennst du einen ‚ablasshandel‘, anonymer freund?
die anwesende gerichtsbarkeit war milde gestimmt und verfügte aus einsicht. einspruch erhob sich nicht. also trat man in vorleistung, gab vertrauensvorschuss auf eine besserung, die einen,
der naturgemäss für’s leben gern haken schlägt, dazu bewegen könnte, seinen bewegungsmodus u. u. jeweiligen bedingungen anzupassen.
ich bin befriedigt.
es gab keine anwesende gerichtsbarkeit, keine äusserung des delinquenten und damit auch keine verfügung.. es kann aber nicht angehen, dass der ertappte hier weiter seinen biomüll abwirft..
wenn ihr diesen hochpotenten etikettenschwindler meint: ausnüchterungszelle, quarantäne oder doch pathologie?
Also ob er nun auch noch ein Rammler ist und nicht nur ein chaotischer, dummdreister Troll.. Ich ziehe bisher Klapse auf Bewährung in Erwägung für den Mümmelmann. Aber möglicherweise wäre Hasenragout mit frischen MÖHREN auch eine Alternative.