„Der Kapitalismus“, sagte der Vorübergehende zu seiner Schwester im Staub, „findet für jedes von ihm geschaffene Probleme eine von ihm geschaffene Lösung, die für Umsatz sorgt. Wenn die Inflation dazu führt, dass immer mehr Menschen zu wenig Geld zum Leben haben, dann legt er in den Aldi-Grabbeltisch ein billig gedrucktes Buch mit 333 Tipps zum Geldsparen, das man im Sonderangebot für sieben Euro kaufen kann.“.
Tag Archive: Zynismus
„Ich gelte für meine Mitmenschen als ein Zyniker“, sagte der Denkende und Fühlende zu seinem Bruder im Staub, „nicht etwa deshalb, weil ich sagte, was ich denke, sondern nur, weil ich denke“.
„Die Classe politique will keine Seuche bekämpfen, sondern ihre Macht erhalten und einen möglichen Machtverlust eingrenzen“, sagte der Vorübergehende zu seinem journalimusgläubigen Mitmenschen. Und er setzte fort: „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass es die gegenwärtigen als Placebo zur Seuchenbekämpfung eingeleiteten Maßnahmen gegeben hätte, wenn nicht schließlich noch der Dax abgestürzt wäre! Nein, so lange nur genug alte Menschen gestorben wären, so dass die Renten- und Krankenkassen entlastet und Wohnungen frei geworden wären, so lange wäre die Entwicklung sogar klammheimlich begrüßt worden. Die du hier wählen sollst, alle vier Jahre wählen sollst, sind deine Feinde, wenn du leben willst“.
„Unglaube und Zynismus“, sagte der Vorübergehende zu seinem etwas entsetzt dreinschauenden Zeitgenossen, „sind die beiden scharfen Töchter der Vernunft“.
„Als Kind habe ich nichts anderes so scharf gesehen, nichts anderes so unbedingt ändern wollen und nichts anderes als so beängstigend empfunden wie die Ungerechtigkeit“, sagte der Vorübergehende beinahe flüsternd zu seinem Zeitgenossen, „und ich bin sehr froh darüber, dass diese Sicht nicht so stark von mir gewichen ist wie bei den meisten anderen ausgewachsenen Menschen, denn sonst wäre ich ein empathieloses, selbstzentriertes Wesen wie diese geworden. Aber zynisch bin ich geworden, sehr sehr zynisch“.
Der Vorübergehende zeigte auf die Demonstration von Schülern und sagte: „Es fällt viel leichter, die Schüler an einem Freitagvormittag während der Schulzeit zum Demonstrieren und ‚Schulstreiken‘ zu motivieren als an einem Sonntagvormittag. Und die Journalisten beim atemlosen Vermarkten von Reklameplätzen sind ganz hingerissen von den Kindern, die sich ein paar Stunden lang so sehr einsetzen, nachdem ihnen gesagt wurde, dass sie sich einsetzen sollen… solange die gleichen Kinder die Missstände, die in ihr eigenes Lebens ragen, etwa das zerfallende Schulgebäude mit den ekelhaften sanitären Anlagen, stumm und widerspruchslos hinnehmen, als eine Gegebenheit ihres Lebens betrachten und so für den Rest ihres Lebens lernen. Immer. Wenn Kinder hervorgezerrt werden, um politische Propaganda zu machen, wird es grenzenlos zynisch“.
Wenn Journalisten sich der Aufgabe entledigen müssen, darüber zu schreiben, dass ein Fahrradfahrer von einem Autofahrer totgefahren wurde, greifen sie sehr häufig zu einer bemerkenswerten Sprache: „Der Radfahrer wurde von einem Auto erfasst“. Ganz so, als seien die Autos schon längst selbstfahrend und als sei ihr Fahrer passiver Zuschauer, wenn Christine sein Auto jemanden umbringt. Diese völlige journalistische Verfehlung dessen, was bei einem solchen Unfall wirklich geschehen ist, wird nur noch vom Schönsprech überboten, den das gleiche Geschmeiß von Journalisten verwendet, wenn einmal ein Mensch von einem Polizeibeamten erschossen wurde. Denn diese Polizeibeamten haben schon seit Jahrzehnten Faustfeuerwaffen, mit denen man nicht mehr schießen muss. Stattdessen „löst sich ein Schuss“, und dann ist jemand tot. Was für ein Pech aber auch für den Toten!
Mit diesem üblen zynischen Tonfall und diesem Grinsen sagte der Vorübergehende beim Betrachten der Nachrichtensendung des BRD-Parteienstaatsfernsehens: „Eine Welt, in der es eine Tagesschau-Meldung wird, dass jemand (Elon Musk) seinen Facebook-Account löscht, muss eine wunderbare Welt sein, die keine schweren Probleme, keinen Hunger, keine Armut und keinen Krieg mehr kennt“.
Die Kinder der Judenmörder sprechen von der „christlich-jüdischen“ Leitkultur, die es gegen die „Islamisierung“ zu verteidigen gelte.
Zwei Sozialpädagogen gehen spazieren und sehen einen Mann auf der Straße liegen. Der Mann ist schwer verletzt, liegt in einer beunruhigend großen Blutlache und winselt mit kaum noch vernehmbarer Stimme um Hilfe, sich die Todesangst aus den Augen weinend.
Sogleich schauen sich die beiden Sozialpädagogen an und der eine sagt mit professionell verständnisvoller Stimme zum anderen: „Der, der das getan hat, benötigt dringend unsere Hilfe“. Der andere nickt. Entschlossen und in der Überzeugung, das Richtige und Nötige zu tun, lassen sie den Verletzten liegen und gehen weiter, um den Täter zu finden und ihm zu helfen.
Wenn der verletzte Mann überlebt, bekommt vielleicht auch er eine Hilfe: Einen sozialpädagogisch begleiteten Kurs, in dem er lernt, wie er dem Täter vergibt, sein Trauma überwindet und sich so wiederhergestellt erneut in den Arbeitsmarkt integriert, auf dass er durch freimachende Arbeit wieder ein Gefühl für seinen Selbstwert als Mensch entwickele.
Unter dem Motto „Grenzen überwinden“ fasst die Landesregierung die Amtszeit des Bundesratspräsidenten und die Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung in Frankfurt zusammen
Die hessische Landesregierung [Dauerhaft archivierte Version]
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