Der an sich selbst besoffene Narzisst sagte noch schnell in seinem ideologischen Vollrausch „Die Feder ist mächtiger als das Schwert“, bevor der Henker ihm in gut geübtem Schlag mit dem Schwert den Kopf abhieb. Hinter dem Richtbock verbrannten im flackernden Feuer die vielen Bücher, die wohl niemand gelesen hat, der sie gelesen haben müsste, weil es in aller Mühe des Seins nun einmal müheloseres als Bücher gab. Um das Feuer herum wärmten sich in der Dunkelheit arme Menschen in fabrikneuen Lumpen und ohne persönliche Aussicht an den lodernden Gedanken, von denen nur Asche bleiben sollte. Seine Websites wurden schon längst aus dem Internet entfernt, obwohl sie schon lange niemand mehr gefunden hatte, weil sie keine Brüste, keinen Sport und keine aufregenden Skandale darboten. Schon lange vor der nunmehr offenen Zensur gab es einen Zustand, der nicht nach Zensur ausgesehen hat, sondern nach Bekämpfung von Kriminalität, Desinformation und Hass-Sprache; ein Zustand, der erst einmal unsichtbar machte, was dann um so unbemerkter ausgerottet werden sollte. Der Kopf des Denkverbrechers rollte noch wenige Sekunden über den Feinstaub der Straße, begleitet von den dissonanten Sprechgesängen der Anwesenden: „Wir sind frei! Wir können kaufen!“. Er hinterließ kullernd, aus gruslig anzuschauendem Enthauptungsgesicht, unpassend fröhliche Blutsprenkler auf dem unfruchtbaren Asfalt der autokonformen Welt, und die Erde drehte sich ebenfalls weiter; drehte sich deutlich länger als nur wenige Sekunden auf ihrer himmelsmechanischen Bahn durch einen gefühllosen, kalten, dummen Kosmos einfach nur weiter.
Tag Archive: Sprichwort
Allzuoft ist die scheinbare Friedensliebe nur ein Mangel an Möglichkeiten. Immer, wenn ich höre, dass jemand „keiner Fliege etwas zuleide tun könne“, frage ich mich unwillkürlich, ob er es überhaupt schaffen würde, eine Fliege einzufangen.
Als einer der neuen Dummen zum Vorübergehenden „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ sprach, damit er sich von den Worten besser abwenden und seine eigene Dummheit besser in der täglichen Bilderdusche genießen könne, da antwortete der Vorübergehende lächelnd: „Und ein gut gewähltes, treffendes Wort gibt mehr Einsicht und Wissen als das eingängige und flüchtige Geschnatter tausender Bilder. Wer unterhalten werden will, wer die Psyche füttern und den Verstand darben lassen will, neigt sich gern zum Bilde und guckt; wer aber verstehen will, besinnt sich der Ohren und des Mundes und ergreift das Wort. Die einen Menschen machen Selfies; und die anderen menschen schreiben, sprechen, lesen und hören lieber, als sie aussehen; genau darin spiegelt sich der Grad der gewohnheitsmäßigen Verstandesnutzung“.
Esel sei der Mensch, störrisch und klug!
Früh trübt sich, was ein Dreister werden will…
Er sagte zu seiner nicht mehr an ihn interessierten ehemaligen Lebensgefährtin: „Ich kämpfe um dich“. Und. Er sagte nicht, gegen wen er diesen Kampf zu führen gedachte.
Der frühe Vogel, der sich morgens noch mit Würmern vollgestopft hat, wird später, wenn er satt, matt und vorzeitig müde geworden, zum Abendbrot der Katze.
Zeitgenossin: Der Klügere gibt nach.
Nachtwächter: Und so kommt es zur despotischen Weltherrschaft der Dummheit.
Eine oft gehörte deutsche Redensart faselt davon, dass manche Dinge „zu schön seien, um wahr sein zu können“. In Wirklichkeit sind sehr viele Dinge in Deutschland zu wahr, um schön zu sein.