Dass der ansonsten aus christlich-religiösen Gründen absurd weit in die persönliche Lebensführung eingreifende „Tanzverbotsstaat“ BRD keine Hemmungen hat, die Abiturprüfungen seiner staatlichen Schulen in Nordrhein-Westfalen an einem hohen muslimischen Feiertag abzunehmen, wird bei vielen jungen Muslimen einen bleibenden und nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
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Wenn sich so eine populistische Fäkalmade aus der CDU hinstellt, kurz die Landeleuchten am Deutschen Stammtisch abcheckt und im AfD-Nachäffermodus aus seinem Mund rauspupst, dass auf deutschen Schulhöfen demnächst gefälligst deutsch gesprochen werden müsse, dann meint so ein Berufspopulist wie Mario Czaja damit gewiss nicht die beiden mir bekannten, aus hochnotbürgerlichen Verhältnissen kommenden Schüler an einer internationalen Schule, die sich wie selbstverständlich auf Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch ausdrücken können, weil das schon seit Jahren Bestandteil ihres Alltags ist — das Spanisch und Französisch kann ich nicht beurteilen, es klingt für mich „nur“ flüssig, aber das Englisch ist beneidenswert gut — sondern er meint damit, dass es schlechte und gute Sprachen gibt: Auf der einen Seite solche, die aus Europa kommen, und auf der anderen Seite Arabisch, Persisch und Türkisch, die Sprachen, die hier verstummen sollen.
Vielleicht erklärt ihm mal jemand vorsichtig, dass AfD-Wähler trotzdem eher das Original wählen werden.
Menschen schreiben Geschichtsbücher, um sich das Vergangene besser durch Verdrängung vom Halse schaffen zu können. Und. Sie geben Geschichtsunterricht an den staatlichen Schulen, damit die erzwungene Beschäftigung mit den immer noch gegenwärtigen Strukturen, die schon einmal das Vergangene mit hervorgebracht haben, als eine rückwärtsgewandte Beschäftigung mit der Vergangenheit erscheint, nicht als eine Beschäftigung mit der Gegenwart. Die „Lehren“, die dabei hochnotfeierlich aus der „Vergangenheit“ gezogen werden, bleiben größtenteils im Symbolischen und Anscheinbaren stecken, im psychischen Sumpf neben dem monumentalen Mahnmal mit seinen gleichermaßen lieblos und hoch ritualisiert im Jahreslauf abgeworfenen Kränzen.
Der Grund, weshalb Computer die ihnen aufgegebenen Arbeiten so übermenschlich schnell verrichten können? Weil sie dabei nicht denken und nicht fühlen. Wer denkt und fühlt, ist langsam, aber macht dafür auch nicht alles, was ihm aufgetragen wird. Jene in der „marktkonformen Demokratie“, die den Menschen in zwölf Jahren zwangsweise verabreichter, vorsätzlich geisttötender Beschulung und sechzig Jahren Massenmedien, Unterhaltung und Journalismus das Denken und Fühlen abgewöhnen, damit sie bessere Batterien für den betrieblichen Produktionsprozess werden, tun alles dafür, dass der Unterschied zwischen Menschen und Maschinen verschwimmt, und sie halten sich selbst wegen ihres verachtenswerten Tuns für Helden, die viel zu wenig geehrt werden. Ihre Kälte nimmt den kommenden Faschismus vorweg.
Als Mark Twain schrieb, dass Gott zuerst die Idioten als eine Vorübung geschaffen habe, um danach die Schule zu erschaffen, schien er tatsächlich zu glauben, dass es sich bei der Schule bereits um die Krone der Idiotie handele. Er kannte die Kultusministerkonferenz in der Bundesrepublik Deutschland noch nicht.
„Es ist doch faszinierend“, sagte der Vorübergehende zum Vater, „wie viele Politiker ihre Kinder sofort auf eine Privatschule schicken, wenn sie sich diesen Luxus der Privilegierten erstmal leisten können. Als ob sie ganz genau wüssten, dass die von ihnen selbst verantworteten staatlichen Zwangsschulen der BRD nicht gut für Geist und Seele eines kleinen Menschen sind“.
Pädagogik ist jener Satz von Methoden, mit denen einer die gefügig machende Gewalt gegen einen anderen, im Regelfall wehrlosen oder gar ausgelieferten Menschen anwendet. Beinahe alle Pädagogen sind sehr stolz darauf und werden nicht einmal stutzig, wenn sie dafür bezahlt werden.
Aus jedem Wissen kann einmal zum Können werden; aber aus Nichtwissen wird nichts, außer vielleicht Aberglaube und hilfloses magisches Denken, das mit allerlei Hokuspokus betrogen und ausgebeutet werden kann. Nicht alles, was man versteht, kann man verändern, indem man es aktiv gestaltet; aber man kann nichts aktiv gestalten, was man nicht versteht. Die, die nicht andere Menschen zum Verstehen ermächtigen, sind die, die keine aktiv gestaltenden, freien, glücklichen Menschen um sich haben wollen, sondern Opfer. Man nennt sie Lehrer, und sie werden staatlich besoldet; man nennt sie Pfaffen, und sie werden staatlich besoldet; man nennt sie Journalisten, und sie arbeiten darauf hin, irgendwann auch für ihre Schergenrolle staatlich besoldet zu werden. Wer Einsicht hat, nennt sie Feinde.
„Die Aerosole, die du hundert Meter weit riechen kannst, wenn jemand grillt“, sagte der Vorübergehende zu seinem Begleiter im Sommertag, „fallen nach Meinung von BRD-Kultusministern in den Klassenzimmern der Schulen schon nach einem Meter kraftlos zu Boden“.
„Ich werde manchmal gefragt — oft spöttisch, zuweilen auch ernsthaft — ob Masken in der Schule etwas nützen“, sagte der Vorübergehende zu seinem Bruder im Staub, „aber ich bin noch nie gefragt worden, ob Schulen etwas nützen, und wenn ja, wen sie ewas nützen“.
Ich denke, also bin ich… hier falsch.
Wer sagt, dass der Schulunterricht so wichtig für die „Identitätsfindung der Kinder“ sei, sagt im Spiegelbild die Propaganda auch, dass die „Identitätsfindung“ nicht etwa den Individuen in ihrem Umfeld aus anderen Individuen überlassen, sondern zentral gesteuert und kontrolliert werden soll.