Tag Archive: Rückblick


Die Fahne hoch!

„Als ich noch jung war“, sagte der Vorübergehende zum ideologisch verblendeten Zeitgenossen, „da war noch völlig klar, dass Leute, die ständig öffentlich Flaggen präsentierten und dazu das Wort vom ‚Stolz‘ im Munde führten, keine ‚Linken‘ sind, sondern ganz im Gegenteil“.

Diesmal bitte nicht vergessen!

SPD-Wahlplakat aus dem Bundestagswahlkampf 2021 -- SPD: Soziale Politik für dich. -- Foto von Olaf Scholz -- Kanzler für Klimaschutz. -- Scholz packt das an. -- spd.de -- Darunter mein Text: Erinnert ihr euch noch daran?

Jedes Wort auf diesem Wahlplakat, ja, wirklich jedes Wort ist eine Lüge. Vergesst niemals, was ihr von den Gerhard-Schröder-Seilschafts-Profiteuren in der davon völlig durchfilzten SPD zu erwarten habt, und stattet dieses Geschmeiß niemals mit Macht aus!

Witze werden wahr

„Wir haben früher so viele Witze darüber gemacht, was herauskäme, wenn Autos wie Software entwickelt würden, und wir haben sehr darüber gelacht“, sagte der Vorübergehende zu seinem Zeitgenossen im Vorübergehen an einem Auto, dessen Batterie vom ADAC-Pannenservice kurz abgeklemmt wurde, um einen Neustart der verbauten Hardware zu veranlassen, „aber inzwischen wird die Funktionalität eines Autos vor allem in Software entwickelt“.

Vor zehn Jahren

Screenshot der Website der Fuldaer Zeitung vom 22. Juli 2011 -- Keine Entwarnung -- DOSSIER: Norwegen -- FULDA -- Kommentar zum Terroranschlag in Oslo und der Schießerei auf der Insel Utøya von Manfred Schermer. -- Der Terror ist zurück in Europa. Auch wenn die Urheber des verheerenden Anschlags von Oslo und der Schießerei auf der Insel Utøya noch nicht feststehen – es deutet vieles auf einen islamistischen Hintergrund hin. Norwegische Medien hatten die dänischen Mohammed-Karikaturen nachgedruckt, vor rund einem Jahr erst war eine islamistische Terrorgruppe aufgeflogen, und Norwegen ist als Nato-Mitglied am Afghanistan-Einsatz beteiligt. Man war also gewarnt, vor allem auch nach den missglückten Anschlägen von Stockholm im Nachbarland Schweden vom Dezember des vergangenen Jahres. -- Bislang waren die Norweger stolz auf ihre offene Gesellschaft. Die Mitte-Links-Regierung mit Regierungschef Jens Stoltenberg an der Spitze hat im Gegensatz zur Regierung im benachbarten Dänemark auf eine liberale Ausländerpolitik und einen Dialog mit muslimischen Zuwanderern gesetzt. Nun muss sie bitter erfahren, wie ihnen ihre Liberalität gedankt wird. So sympathisch eine offene Gesellschaft ist – sie lässt eben nicht nur ihren gesetzestreuen Mitgliedern, sondern auch Kriminellen und Terroristen Freiheiten, die in etlichen anderen Ländern seit den Anschlägen von New York, London und Madrid teils drastisch eingeschränkt worden sind. Offensichtlich nicht ohne Grund. Diesem feigen Terrorpack mit Großzügigkeit zu begegnen, hieße, ein Feuer mit Benzin löschen zu wollen. Wer diesen Fanatikern versöhnlich kommen will, muss damit rechnen, dass ihm dies als Schwäche ausgelegt und skrupellos ausgenutzt wird. -- Der Anschlag auf das Herz des Osloer Regierungsviertels lässt nur einen Schluss zu: Es kann für Europa und auch für Deutschland keine Entwarnung geben. Die Gefahr weiterer Attacken bleibt bestehen – und damit leider auch das Paradoxon, dass wir unsere Freiheit offenbar nur schützen können, indem wir sie beschneiden.

Bridget Discoll

Bridget Discoll starb am 17. August 1896 in London. Sie besuchte zusammen mit ihrer sechzehnjährigen Tochter den Hyde Park. Zu diesem Zeitpunkt fand dort eine Technikschau statt. Als sie hinter dem Crystal Palace zusammen mit ihrer Tochter eine Straße überquerte, absolvierte an dieser Stelle Arthur James Edsell für seine Beifahrerin Alice Standing eine Demonstrationsfahrt mit einem damaligen Auto, einem Roger-Benz der Anglo-French Motor Car Company. In heutigen Polizeiberichten und ihrer Wiedergabe in journalistischen Produkten müsste man sicherlich lesen, dass Bridget Discoll vom Auto erfasst wurde, ganz so, als wäre gar kein Mensch daran beteiligt gewesen, aber damals waren die Polizeibeamten, Journalisten und Menschen noch nicht so stumpf und menschenverachtend wie heute. Es gab auch noch nicht so viele Autos in London, nur rd. zwei Dutzend der lauten, verhältnismäßig unbequemen und stinkenden Gefährte teilten sich die von Pferdekot dicht bedeckte Straße mit den vielen Fuhrwerken und Pferden. Nach Aussagen von Zeugen hatte der Wagen ein rücksichtsloses Tempo, beinahe wie ein galoppierendes Pferd. Das Auto fuhr höchstens mit sechseinhalb Kilometern in der Stunde. Es konnte mit seinem Einzylinder-Benzinmotor nicht schneller fahren. Der Fahrer des Wagens hatte zwar noch kein Smartphone, aber achtete dennoch nicht auf das Verkehrsgeschehen — vielleicht flirtete er mit seiner Beifahrerin, vielleicht dachte er an seine Provision, wenn er ihr so ein Auto verkauft, vielleicht schloss er seine Augen und träumte von der großen automobilen Freiheit — und so fuhr er Bridget Discoll an. Sie wurde von der Wucht dieses Aufpralls zu Boden gestoßen und erlitt eine so schwere Kopfverletzung, an der sie binnen weniger Minuten starb.

Das letzte Wort, das Bridget Discoll von sich gab, unmittelbar vor dem Aufprall, war „help“.

Bridget Discoll war der erste Mensch, der mit einem Auto getötet wurde.

Es kam zu einer gerichtlichen Untersuchung, eine insgesamt sechsstündige Verhandlung, in der unter anderem Gutachter darlegten, dass der Motor des Autos nicht „frisiert“ wurde und dass das Auto keine Geschwindigkeit von mehr als sechseinhalb Kilometer in der Stunde erreichen konnte. Der Untersuchungsrichter Percy Morrison stellte als Ergebnis der Verhandlung fest, dass es sich um einen Unfall gehandelt habe und berücksichtigte in seinem Urteil auch die geringe Erfahrung, die Arthur James Edsell mit dem Fahren eines Autos hatte. Es kam folglich nicht zu einer Strafverfolgung wegen eines Tötungsdeliktes. Zum Abschluss der Verhandlung drückte Percy Morrison den Wunsch aus, dass so etwas niemals wieder passieren solle.

Bridget Discoll sollte nicht der letzte Mensch sein, der im Zuge der totalen Automobilmachung der Menschheit mit einem Auto totgefahren wurde. Man nimmt es hin. Es sind Unfälle, die passieren. In den Presseberichten der Polizei und in einer menschenfeindlichen Presse, die diese Texte meist einfach kritiklos wiedergibt, heißt es dann, dass ein Kind, Fußgänger oder Radfahrer vom Auto erfasst wurde. „Man kann nichts dagegen machen“, ist der gewünschte Eindruck hinter dieser pseudosachlichen Formulierung. Es gibt keine Schuldigen. Es ist wie ein Tod durch Blitzschlag. Was geht ein Mensch auch bei Gewitter nach draußen, wo man doch vom Blitz erschlagen werden kann? Was geht ein Mensch auch auf die Straße, wo man doch vom Auto erfasst werden kann? Die Getöteten. Sind an ihrem Tod selbst schuld, bis auf den heutigen Tag. Denn die Räder müssen rollen, für die Märkte müssen sie rollen. Das ist, so sagt es der Werber und sein stinkender Bruder, der Journalist, Freiheit und Unabhängigkeit und Technik und Fortschritt und Wohlstand. Und kein Toter hat da jemals widersprochen.

Wahnsinnswandel

Das Elend und der Wahnsinn von heute sind die „gute alte Zeit“ von morgen.

Weißt du noch, vor drei Wochen…

„Weißt du noch, vor drei Wochen“, sagte der Vorübergehende lächelnd zu seinem Zeitgenossen, „als in Politik, Presse und Glotze jeder Mensch als faschistischer Verschwörungstheoretiker, der den Menschen in böser Absicht Ängste macht, hingestellt und beleidigt wurde, wenn er davon sprach, dass demnächst in der Bundesrepublik Deutschland die Grundrechte keine Grundrechte mehr sind, die ein Mensch hat, weil er ein Mensch ist, sondern in Abhängigkeit von einer Impfung vom Staat gewährt werden würden? Gestern sprach die 20-Uhr-Tagesschau erstmals im pseudosachlichen Ton der Normalität von der ‚Gewährung von Grundrechten für Geimpfte‘, ohne die Spur eines Hinterfragens. Und das unter der Fuchtel einer Regierung, die beim Durchimpfen der Bevölkerung im BRD-Hauptstadtflughafenmaßstab versagt hat und weiter versagt. So einfach funktioniert die Demokratur im Lande Alzheim; und obendrauf gibt es nächtliche Ausgangssperren, weil man die Infektion ja nicht an den Schulen und Arbeitsplätzen bekommt, sondern vom Mondlicht und der frischen Luft. Was hier viel leiser als die Corona-Erkrankten dahinsiecht und stumm millionenfach stirbt, das ist die Intelligenz“.

Denkfehler vor dem Internet

Damals, als es noch kein Internet gab, haben wir allen Ernstes geglaubt, dass die verbreitete Dummheit einfach nur eine Folge der Tatsache sei, dass der Zugang zu Wissen für viele Menschen eher schwierig und oft teuer war.

Nein, Deutschland ist nicht nur gut vorbereitet, sondern bestens, ich wiederhole und gebe ihnen mein Ehrenwort als Politiker, bestens vorbereitet.

Tweet der CDU/CSU-Bundestagsfraktion (verifizierter Account) vom 24. Februar 2020, 18:36 Uhr: 👩‍⚕️🧫Keine Angst vor #Corona! Deutschland ist bestens vorbereitet: Wir haben ein sehr gutes Krankheitswarnsystem, ein Meldesystem und Pandemiepläne, nach denen im Ernstfall vorgegangen würde. Mehr dazu im Interview mit @MaagKarin. 👉https://www.cducsu.de/corona_deutschland

Erstaunlich, dass noch jemand diese kriminelle Vereinigung für glaubwürdig hält.

Quelle des Screenshots: Twitter

Vor 26 Jahren…

Screenshot der Tagesschau vom 17. März 1995 -- Meldung: Warnung vor Klimakatastrophe

Das Autokennzeichen habe ich unkenntlich gemacht, es war in der Sendung sichtbar. Aber inzwischen haben wir in der Europäischen Union einen stärkeren und würgsameren „Datenschutz“ für Kfz-Kennzeichen als für Menschen.

Querdenkerwurzel

Allein schon der Begriff des „Querdenkers“ ist entlarvend, er hat neoliberale Wurzeln. In der Hochphase des Neoliberalismus in Deutschland, als Hartz IV und Agenda 2010 von Rot-Grün durchgepeitscht wurden, galten deren Propagandisten oftmals als mutige Querdenker, die „verkrustete Strukturen aufbrechen“ und „Besitzstandswahrer“ endlich zur Kasse bitten würden. Der Sozialstaatsabbau in der Bundesrepublik wurde mit einer scheinprogressiven Rhetorik propagiert – dies war eine der „Innovationen“ der damaligen Regierung Schröder/Fischer. Die heutigen Querdenker sind – ganz im Sinne des Extremismus der Mitte – nur eine Verwilderungsform ihrer neoliberalen Vorgänger.

Tomasz Konicz

Mahnend ins Land Alzheim geflüstert

Tweet des Bundesministeriums für Gesundheit @BMG_Bund, verifizierter Account, vom 14. März 2020 -- ! Achtung Fake News ! -- Es wird behauptet und rasch verbreitet, das Bundesministerium für Gesundheit / die Bundesregierung würde bald massive weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens ankündigen. Das stimmt NICHT! -- Bitte helfen Sie mit, ihre Verbreitung zu stoppen. -- Folgetweet des Bundesministeriums im Thread: Lassen Sie uns gerade jetzt besonnen bleiben und einander auch unter Stress vertrauen.

Glaubt den gewohnheitsmäßigen Lügnern aus der Bundesregierung kein verdammtes Wort aus ihrem nach Exkrement stinkenden Maul, egal, wie sehr sie und ihre diversen Lakaien und sonstigen Speichellecker aus dem Journalismus euch dafür beleidigen, als Nazis oder russische Bots beschimpfen und der Verbreitung von Fake News bezichtigen! Kein einziges Wort glaubt ihnen! Vertrauen ist dumm.

Zwei Tage nach diesem Tweet fingen die tief ins Leben eingreifenden Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung an, die zum Zeitpunkt dieses Tweets bereits weitgehend festgestanden haben. Vertrauen ist sowieso schon dumm, aber es ist ganz besonders dumm, wenn man solchen Lügnern vertraut.