„Moral“, sagte der Vorübergehende zu seiner Zeitgenossin, „ist eine rhetorische Technik des manipulativen Lügens, mit der man den Beschiss mehrheitsfähig zu machen versucht. Und das beinahe immer mit Erfolg“.
Tag Archive: Lüge
Nicht jeder braucht einen eigenen Tag dafür. Bei den Produktanpreisern, Presseerklärungsautoren, Parteipolitikern und Propagandisten ist jeder Tag ein erster April, und sie meinen das nie im Scherz, so sehr sie auch über die Dummheit und Manipulierbarkeit vieler Menschen lachen mögen.
„Wenn sich die ‚Klimaziele‘ nach Aussagen der Politiker nicht schon morgen umsetzen lassen“, sagte der Vorübergehende zu seinem Zeitgenossen, „obwohl sie nach Aussagen der selben Politiker schon heute umgesetzt sein müssten, dann liegt das nur daran, dass es den selben kernkorrupten Politikern und ihren Parteikomplizen gestern noch egal war. Und genau das Gleiche gilt für alle anderen ’nicht umsetzbaren‘ politischen Ziele“.
„In der Politik“, sagte der Vorübergehende zu seiner Zeitgenossin, „gibt es immer zwei Gründe, etwas zu tun: Den Grund, den man erzählt, und den wahren“.
„Seltsam“, sagte der Vorübergehende zum Journalistenopfer, „dass wir zwar aus der Kloake jedes Massenmediums grüne Autos, grüne Industrien, grünen Tourismus, grüne Gebäude, grünen Wasserstoff, grünen Autotreibstoff, grünen Strom, grünen Stahl, grüne Lebensmittel, grüne Kunststoffe, grünes Wirtschaftswachstum und dergleichen grünes Weiter-So angepriesen bekommen, aber nirgends einen grünen Umweltschutz“.
Die meisten Menschen sterben, wenn ihr Gehirn ausfällt. Nur bei den Mitgliedern der Classe politique ist es anders: Diese beginnen zu sterben, wenn ihr Sprechapparat versagt, denn die Lügenrede ist ihre Existenzgrundlage.
Das Problem am Konzept der Wahl, die dem immer noch viel zu gläubigen Volk als „Volksherrschaft“ verkauft wird, ist, dass die Menschen einen versiegelten Umschlag mit schöner Briefmarke abnicken sollen, ohne in zu öffnen — und erst in den kommenden Jahren, oft sogar erst im Verlauf einer Krise erfahren, was sie da eigentlich abgenickt und zur Herrschaft und damit zu einer prägenden Bedingung ihres Daseins ermächtigt haben. Demokraten würde man daran erkennen, dass sie vor der Wahl die Wahrheit sagten und auf die psychische Manipulation ihrer potenziellen Wähler verzichteten; solche Demokraten hat noch keine parlamentarische Demokratie hervorgebracht. Die Idee der repräsentativen Demokratie ist längst gescheitert, und die Gestalten aus der Classe politique führen sich auf, als wüssten sie das genau.
Je häufiger jemand von der Wahrheit spricht, desto sicherer kannst du dir sein, dass er lügt. Wer die Wahrheit sagt, hat es nicht nötig, das auch noch zu betonen, weil die Tatsächlichkeit der Dinge für sich selbst spricht.
„Seit Adam von Eva dazu verführt wurde, die von G’tt verbotene Frucht zu essen, werden Frauen für die Entscheidungen und Verbrechen von Männern verantwortlich gemacht“, sagte der Vorübergehende zu seiner Zeitgenossin, „und schon diese alte Geschichte über ein von Evas Niedertracht zerstörtes Paradies ist eine böse Lüge. Jeder Mensch ist stets verantwortlich für das, was er tut“.
Auf der einen Seite der Front bezeichnen sie einen Angriffskrieg als „humanitäre Intervention“, und auf der anderen Seite der Front bezeichnen sie Staatsverschuldung als „Sondervermögen“, aber was sie eint, das ist die Lüge und die offene Verachtung und Beschimpfung der Intelligenz der Bevölkerung. Und auf unserer Seite der Front hat die Bevölkerung immer noch denen recht gegeben, die ihre Intelligenz verachten. Das nennen sie „Demokratie“.
Jedes Wort auf diesem Wahlplakat, ja, wirklich jedes Wort ist eine Lüge. Vergesst niemals, was ihr von den Gerhard-Schröder-Seilschafts-Profiteuren in der davon völlig durchfilzten SPD zu erwarten habt, und stattet dieses Geschmeiß niemals mit Macht aus!
„Gleich, ob Pfaffen oder Politiker“, sagte der Vorübergehende zum Erzürnten, „wenn sie doch einmal bei ihrer Berufstätigkeit, der Lüge, erwischt werden, tun sie mit großer Übung so, als ob sie sich nur ganz menschlich geirrt hätten, verweisen auf ihr mangelhaftes Gedächtnis, bitten sie ohne große Reue für ihren Irrtum um Entschuldigung und kommen immer und immer und immer wieder damit durch, ohne, dass die Menschen vor ihnen weglaufen. Kaum ist ein halbes Jahr vergangen, schon erinnert sich niemand mehr an die Unverschämtheit; kein Scherge von Journalist bohrt mit bohrenden Fragen oder schaut auch nur vorm Erbringen seiner bezahlten Schreibleistung zur Förderung der Werbeplatzvermarktung in sein Archiv; die Fassade sieht schnell wieder bürgerlich-hübsch aus, als gehöre sie zu einem anständigen Menschen, den man wählen und mit Herrschaft ausstatten kann, damit sich auch einmal etwas ändert. Wer leidet, wird vergessen. So lange Journalismus nur darin besteht, dass Nachrichten von den immer wieder neueren Nachrichten weggespült werden wie die Fäzen in der Toilettenschüssel, so lange ist die gesamte korrupte Parteienpolitik ein Paradies für dumme, verkommene, kriminelle, antisoziale, heuchlerische, intelligenzverachtende Gestalten — und die in Staatskirchen gepflegte Religion ist nichts als Organisierte Kriminalität, die den Zustand stützt und ergänzt. Alles das ist nichts als ein Spiegelbild eines Journalismus, dessen Geschäft es ist, die Lüge der Reklame mit den scheinbaren Wahrheiten des redaktionellen Teiles besser schmecken zu lassen“.