Was die tiefbürgerlichen Straßenblockierer nicht verstehen: In der Bundesrepublik Deutschland mit ihrem seit dreißig Jahren parteiübergreifend durchgesetzten politischen Willen, großen Teile der arbeitenden Bevölkerung scheibchenweise immer weniger Kaufkraft für ihre Arbeitsleistung auszuzahlen, muss man sich die Angst vor einer Klimakatastrophe erst einmal leisten können — ganz im Gegensatz zur Angst vor Obdachlosigkeit, Krankheit, Altersarmut, Hunger oder fieser Willkür der Sozialbehörden.
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Gefragt, was er von den von Journalisten als „Klimakleber“ bezeichneten Menschen halte, sagte der Vorübergehende: „Von mir aus kann sich für jeden Autofahrer, der auf einem Radweg parkt, auch ein Mensch auf eine Fahrbahn kleben“.
„Wenn sich die ‚Klimaziele‘ nach Aussagen der Politiker nicht schon morgen umsetzen lassen“, sagte der Vorübergehende zu seinem Zeitgenossen, „obwohl sie nach Aussagen der selben Politiker schon heute umgesetzt sein müssten, dann liegt das nur daran, dass es den selben kernkorrupten Politikern und ihren Parteikomplizen gestern noch egal war. Und genau das Gleiche gilt für alle anderen ’nicht umsetzbaren‘ politischen Ziele“.
Die Herrschenden und Sprechpuppen der Besitzenden aus der Oligarchie der CSPDUAFDPGRÜNETC, die in jedes hingehaltene Mikrofon davon sprechen, das Klima schützen und eine Klimakatastrofe verhindern zu wollen, wollen in Wirklichkeit den Kapitalismus schützen und einen Zusammenbruch des Kapitalismus verhindern. Und nichts anderes. Und genau so sieht ihre Politik auch aus, und genau daran bemessen sie politische Ideen.
Auch für jene, die nicht an einen katastrophalen Klimawandel glauben, stimmt es: Wladimir Putin hat mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine mehr für die Klimapolitik der Bundesrepublik Deutschland getan als alle Bundesregierungen der letzten zwanzig, dreißig, vierzig Jahre — egal, welche Lügen auf den Wahlplakaten standen, egal welches Blau in ergreifenwollenden Sonntagsreden vom Himmel heruntergelogen wurde und ebenso egal, welche politische Partei man betrachtet.
„Es ist Sommer“, sagte der Vorübergehende zum Zeitgenossen, „und das merkt man daran, dass nach der 20-Uhr-Tagesschau noch eine Sondersendung kommt, weil es heißes Sommerwetter im Sommer gibt. Eine Sondersendung voller Klima und Forderung nach Reduktion von Treibhausgasen; ja, gerade ich und du, wir müssen reduzieren und wir müssen uns einschränken. Ich werde in Zukuft einfach nur noch jede zweite Mülltonne nach Essbarem durchsuchen. Währenddessen wartet die Bundesregierung gespannt darauf, ob der Russe auch wirklich wieder Gas zum Verbrennen liefert und denkt sich in der Zwischenzeit Konzepte für neue, möglichst antisoziale Steuern aus, wegen des Klimas, versteht ihr, wegen des Klimas“.
Ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern, wie viele Autokaufprämien ich in den letzten Jahrzehnten erlebt habe, alle begründet mit der Umwelt und dem Klima. Aber ich warte immer noch auf meine paartausend Euro von der Bundesrepublik Deutschland dafür, dass ich mir gar nicht erst ein Auto zulege. Es ist niemals um etwas anderes als Korruption und verdeckte Wirtschaftssubvention gegangen, und es geht auch jetzt um nichts anderes.
Der Vorübergehende fragte lächelnd seinen Zeitgenossen: „Und, wie sieht eigentlich die Klimabilanz dieser Bundeswehr aus, die demnächst nach dem Willen der SPD, der FDP und der Grünen die Armee des Staates mit den dritthöchsten Militärausgaben der Welt werden soll?“.
„Irgendwann werden die ganzen vom contentindustriellen Journalismus und von der Reklameindustrie zu Elektroauto-Begeisterten gemachten Menschen einmal merken“, sagte der Vorübergehende im Vorübergehen an einem übermotorisierten Tesla grinsend zu seinem Zeitgenossen, „dass der Strom nicht aus der Steckdose kommt. Wenn der Auspuff zum Schornstein eines Kohle- oder Gaskraftwerkes wird, das vergessensaktiv weit entfernt vom Motor in der Landschaft steht, ist das Auto zwar scheinbar sauberer und leiser geworden, aber eben nur scheinbar. Und bei alledem bleibt es raumgreifend, sperrig, straßenentmenschend, ortsverödend und psychisch giftig wie eh und je. Das Klimaargument ist zudem nur Lüge. Kein Wunder, dass diese ‚Lösung‘ der Classe politique so gut gefällt“.
Alle Journalisten sprechen und schreiben vom „Klimastreik“, aber es gibt keinen einzigen bestreikten Betrieb. Schaut mal nach Westen, zu den Franzosen: Die wissen noch, was ein Streik ist!
Jeder Mensch, der angesichts der kürzlichen Hochwasser von einer „Flutkatastrophe“, aber angesichts der atmosphärischen Veränderungen der Erde von einer „Klimakrise“ spricht, belegt mit seinem Sprachgebrauch, dass er völlig unreflektiert die Worthülsen wiedergibt, die ihm von Politikern, Journalisten, Werbern und Propagandisten hingeworfen werden, und er erweckt deshalb mindestens den Verdacht, dass er mit diesem Hülsen auch Gedanken formt und diese für eigene hält.
Wenn die schon lange prognostizierte Klimaänderung als Folge der Verbrennungskultur kommt — und denen, die das vorhersagen, kann man mit gutem Recht mehr Glaubwürdigkeit und Informiertheit zubilligen als dem Abschaum, der aus den Parteienapparaten in die so genannten Volksvertretungen und Regierungen hochgespült wird — dann ist die „Klimakrise“ nicht ein vorübergehendes Erschwernis des Daseins, das man irgendwie bewältigen muss, sondern eine Katastrophe, während das einige Nummern kleinere Wort „Krise“ eher zum Ahrhochwasser passt.
„In der englischsprachigen Welt haben die Werber es schon längst geschafft, das Erdgas heißt dort normalsprachlich natural gas, genau so in der französischsprachigen Welt, wo vom gaz naturel die Rede ist“, sagte der Vorübergehende zu seiner Gefährtin im dunklen kapitalistischen Lügenwald aus Reklame, „aber ich finde, das geht noch nicht weit genug. Wenn man nur ein bisschen Geduld hat, bilden sich doch Erdgas, Erdöl und Kohle wieder von allein und ganz natürlich aus dem atmosphärischem Kohlendioxid. Von daher warte ich noch auf den ersten Werber, der von Erdgas, Erdöl und Kohle als natürlichen regenerativen Energiequellen spricht, begleitet von Bildern des synthetischen Photoshop-Paradieses aus blauem Himmel, grünen Bäumen und süßen Tieren, plakatiert an jeder stinkenden Straße“.
So lange in der Bundesrepublik Deutschland Dörfer und Wälder zerstört werden, um im großindustriellen Maßstab Braunkohle aus der Erde zu graben — eine Substanz, für die es nur eine Nutzungsform gibt, nämlich sie anzuzünden, damit sie brenne — so lange soll mir kein dafür verantwortlicher Politiker mit seinen Lügen über den Klimaschutz und seinen diversen Verteuerungsideen „wegen des Klimas“ kommen. Egal, aus welcher Partei. Und erst recht egal, ob gerade eine schreckliche Flutkatastrophe geschieht, die diesem asozialen Pack von verlogenen Heuchlern als praktische Wahlkampf-Kulisse dient, um sich in Gummistiefeln vor die Kameras zu stellen und plitscheplatsch zum Hohn für die Toten den Furz ihrer Lügen aus dem eklen Arschmund zu entlassen.