Tag Archive: Demokratie


Die Demokraten

Je stärker und feierlicher die „Demokraten“ die von ihnen gestaltete „Demokratie“ betonen, desto deutlicher spiegelt sich in diesen Sprechakten, was für ein Wrack diese „Demokratie“ geworden ist.

Gefahr

„Sie sprechen immer von einer Gefahr für die Demokratie“, sagte der Vorübergehende zu seinem Begleiter in Vorübergehen am Zeitungsstand, „aber es ist in Wirklichkeit eine Gefahr für die gegenwärtig Besitzenden, Herrschenden und Regierenden. Die haben sich noch nie an irgendeiner Gefahr für die Demokratie gestört, so lange sie dabei nur die Besitzenden, Herrschenden und Regierenden bleiben“.

Autokrat

Politiker der Europäischen Union nennen Wladimir Putin einen Autokraten, um klar zu machen, dass er in äußerst fragwürdigen Wahlen von seiner Bevölkerung gewählt wurde, aber sie bemerken dabei nicht eine Sekunde lang, dass Wladimir Putin immer noch gewählter ist als Ursula von der Leyen oder ein beliebiges anderes Mitglied des EU-Hochkommissariats.

Der Grabstein der Demokratie

Der Geburtsfehler der so genannten „demokratischen“ Staaten mit ihren parlamentarischen Demokratien sind die zur Korruption und Seilschafterei neigenden Parteiapparate, die zwangsläufig über kurz oder lang mit ihren internen Strukturen und ihren jeweiligen Parteioligarchen zu Türhütern der Parlamente werden. Im Ergebnis einer solchen „Demokratie“ entsteht im Parlament keine Volksvertretung, sondern eine Parteienvertretung– und dabei hat es bis jetzt noch überall auf der Welt menschlichen Abschaum, narzisstisch gestörte Menschen und organisiert kriminelle Korruption hochgespült, bis hin zur BRD-Ausgabe eines Donald-Trump wie Gerhard Schröder oder zu offen korrupten Gestalten wie Andreas Scheuer. Demokratische Parteien sind der Grabstein der Demokratie.

Demokratie und Autokratie

„Ja, du hast recht, Wladimir Putin ist ein gefährlicher und strikt antidemokratischer Autokraft“, sagte der Vorübergehende zu seinem Zeitgenossen, „aber Wladimir Putin ist trotz der korrupten russischen Zustände und trotz der teilweise offenen Wahlmanipulationen immer noch gewählter als das Hochkommissariat der Europäischen Union unter der gegenwärtigen Präsidentschaft von Ursula von der Leyen“.

L’êtat, c’est moi

So lange nicht jeder einzelne Mensch in einem Staat ohne zu lügen sagen kann, dass er selbst der Staat ist, so lange ist das Versprechen der Demokratie nicht eingelöst worden, so lange gibt es herrschende Klassen und Gängelung der Massen. Daran ändern auch Wahlen nichts, und schon gar nicht, wenn die Wahlberechtigten nur den immer gleichen Abschaum zur Auswahl haben, der in den Seilschaften von Parteiapparaten hochgespült wurde.

Wahldilemma

„Dein Glaube an die ‚Demokratie‘ im Parteienstaat ist unlogisch und dumm“, sagte der Vorübergehende zu seinem Zeitgenossen, „du kannst keine richtige Wahl treffen wenn du nur verkehrte Auswahlmöglichkeiten angeboten bekommst. Niemand kann das. Und so werden die Parteien zum Staat, und diese nennen das zum Hohn für die Bevölkerung eine Demokratie“.

Gereift

„Die so genannte Demokratie in den so genannten demokratischen Staaten ist gut gereift“, sagte der Vorübergehende mit einem breiten Grinsen zu Mitmensch Medientreu, „und sie ist längst überreif, in ihr hat schon längst die Fäulnis und Verwesung begonnen“.

„Werteherrschaft“ statt Volksherrschaft

Der Demokratiebegriff, wie er heute verwendet wird, entspricht in keiner Weise mehr seiner ursprünglichen Bedeutung. Die politische Gestaltung des Miteinanders wird nicht mit dem Willen der Menschen begründet und am manifesten Willen der Menschen korrigiert, sondern allenthalben wird in der Classe politique von unveräußerlichen Werten gefaselt, deren dünstelnder Geist über allem anderen stehen soll, ganz so, als lebten wir in einer ideologisch geprägten Diktatur.

Und nein, die in den ersten 19 Artikeln des Grundgesetzes für die BRD festgelegten Menschenrechte gehören nicht zu diesen unveräußerlichen Werten (sie sind ja auch keine Werte, sondern Rechte), stattdessen werden sie gern im Namen dieser Werte in Frage gestellt.

Es gibt keine demokratische Lösung

„Die bloße Idee der Demokratie löst nicht ein einziges Problem in einer Gesellschaft“, sagte der Vorübergehende zu seinem staatsgläubigen Begleiter. „Selbst, wenn sechzig Millionen Menschen etwas Dummes und Falsches für wahr und richtig halten, wird es dadurch nicht wahrer und nicht richtiger, sondern bleibt dumm und falsch. Wahrheit ist keine Frage von Mehrheitsentscheiden, Moden und Moralvorstellungen, sondern folgt aus der Tatsächlichkeit dessen, was ist; ob es uns nun gefällt oder nicht. Das Dumme und Falsche wird auch dann nicht richtiger und schlauer, wenn sechzig Millionen Menschen ihre Wahlentscheidungen daran ausrichten und mit ihrer zur Herrschaft und Gewalt des Dummen und Falschen werdenden politischen Mehrheit ihre dumme und falsche Auffassung einer ganzen Gesellschaft und jedem einzelnen Menschen aufdrücken“. Als sein Begleiter etwas entsetzt guckte, ungefähr so, wie ein wirklich frommer Mensch, der gerade ein fieses lästerliches Wort gehört hat, und als er nach einer Sekunde der Erholung von dieser Zumutung zu einem Widerwort ansetzen wollte, kam ihm der Vorübergehende gekonnt zuvor und setzte fort: „Woher kommt eigentlich deine unhinterzweifelte Gewissheit, dass diese Demokratie nicht selbst dumm und falsch ist und allem Sozialkundeunterricht zum Trotze niemals etwas anderes war. Bislang zeigte es sich ausnahmslos und überall: Wo immer man diese Demokratie auch einführt, spült sie ein dummes, korruptes, menschenverachtendes und gesetzloses Geschmeiß in die Herrschaftsämter, und damit das auch so bleibt, gibt es in demokratischen Gesellschaften monströse mediale Apparate, damit auch stets eine große Mehrheit der Bevölkerung dem Dummen und Falschen verhaftet bleibe; die druckerschwärze-bleiernen journalistischen Säulen der Demokratie, hochgeschätzt von denen, denen sie zum Amt verhelfen, das Schießpulver, mit dem der Geist gemordet wird“.

Staatsdesign

Es muss demokratisch aussehen, doch wir müssen alles in der Hand haben

Walter Ulbricht

Journalistische „Demokratie“

„Wenn, wie dir der Journalist erzählt, Recep Tayyip Erdoğan ein Demokrat wäre“, sagte der Vorübergehende etwas genervt zu seinem Zeitgenossen, „dann wäre Wladimir Putin aber auch einer. Der wesentliche Unterschied zwischen diesen beiden Autokraten ist der unterschiedliche Mitgliedschaftsstatus in der NATO. Dein staatsfrommer Journalist, an dessen Ausflüssen du dich politisch bildest, betreibt Propaganda, und du fällst auch noch darauf herein und hältst dich deshalb für politisch informiert und gebildet“.