Tag Archive: Berlin


Lächerlich, wenn es nicht so irre wäre

Einer Frau Dr. Franziska Giffey (SPD), die sich allen Ernstes vor die Mikrofone stellt und nach massiven Verlusten ihrer Partei mit ihr als überall plakatierter Spitzenkandidatin emanzipiert von jeglicher Wirklichkeit genug ist, aus einem Vorsprung von 105 Stimmen gegenüber den Grünen einen „Regierungsauftrag“ abzuleiten, könnte man ja einiges an Heiterkeit abgewinnen, wenn sie eine Komikerin wäre. Aber die hat Berlin so lange regiert, bis diese Stadt schließlich so allumfassend dysfunktional wurde, dass nicht einmal mehr die Durchführung einer Wahl möglich war. Für die Menschen in Berlin ist das sicher nicht lustig.

Ich erinnerte mich unwillkürlich an Gerhard Schröder, ebenfalls aus der SPD, der sich in der „Elefantenrunde“ nach seiner Wahlniederlage wie besoffen von einem Erfolg zum Wahlsieger erklärte, unter unverhohlener spontaner Heiterkeit aller anderen Anwesenden. Fortgeschrittene Realitätsverluste scheinen zurzeit kein Hinderungsgrund für eine politische Karriere in der SPD zu sein, sondern ganz im Gegenteil. Die SPD ist eine psychisch kranke Partei, und darin leider nicht nur selbstgefährdend.

Berlin wählt

„Dieser Wahl-o-Mat muss schon ein bitteres Computerspiel sein“, sagte der Vorübergehende zum Berlin-Bewohner, „man kann dabei ja nur verlieren“.

Berlin

„Berlin“, sagte der Vorübergehende grinsend zu seinem Zeitgenossen, „ist ein bisschen wie die letzten Worte eines Fallschirmspringers auf seinem Weg nach unten: Scheiß Motten!“

Mit Bedauern und Krokodilstränchen

In Berlin, dem Hauptslum der Bundesrepublik Deutschland, suchen viele Obdachlose im Winter die S-Bahnsteige auf, weil sie nachts nicht erfrieren wollen. (Vergleichbares gilt für viele große Städte in der BRD.) Auf diesen Bahnsteigen gilt zurzeit coronabedingt 3G; um sich dort aufzuhalten, muss man also nachweisen können, dass man geimpft oder genesen ist oder einen aktuellen negativen Coronatest vorlegen können. Wer das nicht kann, darf sich dort nicht aufhalten. Die Obdachlosen, die meist existenziellere Probleme haben als sich in der BRD-Bürokratie um einen Zettel mit einem Impfnachweis zu kümmern, werden also von den Bahnsteigen vertrieben, weil sie sich dort nun einmal nicht aufhalten dürfen [Archivversion], und der sonst so übertrieben sozialtümelnde rot-rot-grüne Senat Berlins bedauert das natürlich mit dem allergrößten Bedauern. Man könnte selbstverständlich in dieser üblen Situation auch mobile Test- und Impfteams durch die Bahnsteige schicken, aber man bedauert halt lieber. Egal, wer dabei aus Gründen des Infektionsschutzes verreckt.

Zum Glück für die Ideologie dieser Sozialtümler sind es überwiegend Männer, die von dieser politischen Gestaltung betroffen sind. Wären es überwiegend Frauen, würde hier ganz schnell eine weniger mörderische Lösung gefunden, denn Frauen muss man immer besonders schützen, die sind ja benachteiligt. Frauen und Kinder zuerst von Bord. Sterben dürfen die Männer noch. Am besten für höhere Ziele. Schluss mit dem Sexismus! Faschisten erkennt man leider nicht daran, dass sie ein Charlie-Chaplin-Bärtchen tragen, das wäre zu einfach.

Ich wünsche mir, dass dieser kleine Vorgang am Rande der großen Pandemie als ein zuverlässiger Indikator dafür verstanden wird, welche Form der „Sozialpolitik“ in den nächsten Jahren von der SPD, den „Grünen“ und der „Linken“ zu erwarten ist, wenn mit Herrschaft ausgestattete Vertreter dieser Parteien einmal genau so können, wie sie wollen. So sehr diese „Sozialpolitik“ von den dafür Verantwortlichen auch unter Rausdrücken obszöner Krokodilstränen bedauert wird: Die Beachtung dieses Indikators bewahrt vor den Illusionen, die mit warmtönenden Worten und unverschämten Plakaten professioneller Lügner (so genannte Werbeunternehmen) in den Wahlkämpfen erweckt werden sollen. Wer arm ist, wird von Menschen, die innerhalb dieser Parteien hochgespült werden, noch schlimmer als ein Stück Vieh behandelt. Denn für das Stück Vieh gälte ja wenigstens noch ein verpflichtender Tierschutz, so eine wichtige zivilisatorische Errungenschaft!

Rot-grüne Kontinuität

Tweet von @robert_fietzke vom 31. Januar 2021, 12:02 Uhr: Ihr habt mitbekommen, dass #Grüne und #SPD in #Hamburg einen Antrag von #LINKE und #CDU (!) abgelehnt haben, Obdachlose winterbedingt in Hotels unterzubringen, obwohl die leer stehen und diesen Winter bereits elf (!) Menschen erfroren sind?

Tweet von @PolizeiBerlin_E (PolizeiBerlinEinsatz, verifizierter Twitter-Account): Bitte verbreiten Sie keine Videos vom Ereignisort im Netz.So schützen Sie die Privatsphäre der Opfer & ihrer Angehörigen. #Breitscheidplatz

Leider wurde diese für jeden Menschen mit einer Grundausstattung an Empathie nachvollziehbare Aufforderung weder an die direktübertragenden Fernsehsender mit ihren bewegten und bewegenen Bildern direkt vom Tatort noch an die Gossenjournalisten von bild (punkt) de gegeben, die sofort ihren Artikel „mit Video“ fertig hatten und routiniert einen Live-Ticker mit den Bildern des Anschlags nachlegten — beide in erster Linie, um die so geschaffene Aufmerksamkeit für die Werbeplätze umso besser vermarkten zu können. Vermutlich handelt es sich um das gleiche Geschmeiß, das morgen schon in seinen fake news über die gleichermaßen respektlosen wie verlogenen, stets um Aufmerksamkeit buhlenden Internetnutzer reden wird, denen man sofort gesetzliche Schranken und eine weitgehende Zensur auferlegen muss.

Alle Screenshots von bild (punkt) de via @benediktg@gnusocial.de — mich lässt dieses Drecksblatt zum Glück nicht mitlesen, weil ich nicht gewillt bin, Sicherheitseinstellungen meines Webbrowsers zu lockern.

Die Planlosen am Bau

Früher habe ich oft gespottet, wie wohl unsere Häuser aussähen, wenn sie ähnlich gebaut würden wie Software; habe von Türen im zweiten Stockwerk gesprochen und davon, dass nicht einmal eine sichere Treppe dahin gebaut werden könne, weil die Bewohner sich so sehr an die wacklige und unzuverlässige Leiter gewöhnt hätten, dass sie sich gar nicht mehr vorstellen könnten, ohne dieses Hilfsmittel in einen Raum zu kommen; habe von Hochhäusern gesprochen, die nach und nach, Schicht für Schicht, auf dem Fundament einer Holzhütte errichtet würden, bei denen man die inzwischen luxuriös ausgebaute, wenn auch leider vom Holzwurm stark angegriffene Hütte auch durchaus noch besuchen könne und von nachträglich angebrachten absurden, hässlichen und aufwändigen Stützkonstruktionen, die den Einsturz dieses Gebäudes verhinderten; habe davon gesprochen, dass mit dem Bau begonnen würde, bevor auch nur ein grober Plan fertiggezeichnet worden wäre und dass sich hinterher alle wunderten, wieso der Keller in der dritten Etage gebaut sei, während der nachträglich auf hochbezahltem Kundenwunsch implementierte Wintergarten unbrauchbar einen Meter unter der Straßenebene läge; habe von Maurern erzählt, die schon nach zwei Tagen wüssten, dass die Durchführung des Baus gar nicht möglich wäre, aber darüber schwiegen, weil sie sonst als unfähige Negativdenker beschimpft worden wären oder gar ihren Job verloren hätten; habe von Büchern phantasiert, aus denen jeder in kurzer Zeit das Bauen lernen könne, mit absurden Titeln wie „Brückenbau in dreißig Tagen“ und „Hausbau für Hirnlose, die es versäumt haben, gleich nach der Befruchtung abzusterben“ und dergleichen mehr, was ich direkt aus Titeln wie „C++ in dreißig Tagen“ und „Programmieren für Dummies“ abgeleitet habe, die sich wirklich für unverschämt viel Geld käuflich erwerben lassen… ach ja, die Konsequenzen solchen Bauens waren ein hübsches Bild, um den Menschen an einem vorsätzlich absurden Beispiel deutlich zu machen, was in der Softwareentwicklung grundsätzlich im Argen liegt und warum es so schlimm ist wie es ist. Heute kann ich diese müde gewordene Metapher vergessen, ihre Absurdität lockte keinen Hund mehr hinterm Ofen hervor; heute ist jedem Menschen mindestens ein großer Bau bekannt, der scheinbar genau so geplant und ausgeführt wurde, wie ich es bei Software schon immer gewohnt bin: BER, der Flughafen Berlin-Brandenburg.

Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab? Aber mitnichten, da gibt es noch viele Möglichkeiten!

Sehr lobenswert von der Stadt Berlin, dass sie sich entschlossen hat, den monströsen Weihnachtsbaum am Brandenburger Tor schützend mit Polizisten zu umstellen. So wird wenigstens auch noch dem letzten vom Christentum verätzten Seelchen klar, dass diese von allen Kirchen mitgezogene Konsumolympiade zum Jahresabschluss nichts mit dem Vorwand der Geburt eines Jesus aus Nazaret zu tun hat, der — zumindest so weit von seinem Charakter in diesen antiken Büchern berichtet wird — seine Zeit eher unter den Frierenden und Hungernden im Refugeecamp als unter dem polizeibeschützten Freunden des künstlichen Kaufrausches verbracht hätte. Selten wird die Eiseskälte in der Brust der Herrschenden und Besitzenden so unmittelbar fühlbar wie in den Wochen, in denen sich die Psyche der „Verbraucher“ an künstlichen Kerzen erwärmen soll.

Staatliche Entschlossenheit

Vieles an den Zuständen in der BR Deutschland spiegelt sich in der Tatsache, dass die Polizeien dieses Staat gegen das Refugeecamp in Berlin entschlossener vorgehen als sie jahrelang gegen die Mörderbande namens NSU vorgegangen sind — dies wohl auch deshalb, weil die Schnittmenge von Rassisten und Polizisten in der BRD-Gesellschaft bemerkenswert groß zu sein scheint. [via]

Hundefutter

Wenn ein Landesvorsitzender der FDP nach einem für seine Partei wirklich bitteren Wahlabend allen Ernstes vor den Kameras und Mikrofonen der Journaille davon sprechen kann, dass der Markenkern der FDP beschädigt sei, ohne dass diese Wortwahl bei einem Anwesenden für sichtbare Erheiterung, Verwunderung, geschweige denn für Entsetzen sorgen würde, dann zeigt sich deutlich, dass alle Beteiligten an diesem Theater ganz genau wissen, dass politische Produkte mit den gleichen verlogenen und manipulativen Methoden der Reklame an die Menschen gebracht werden sollen wie etwa eine Marke Hundefutter, deren objektiver Gehalt auch nicht anders ist als die gleichen Fleisch- und Gemüseabfälle in einer anders bestempelten Verpackung. Vermutlich sitzen schon jetzt die Lugarbeiter aus der PR zusammen und analysieren den mit vergleichsweise lächerlichen Kosten verbundenen Auftritt der so erfolgreichen Piratenpartei, um das darin transportierte image bei den nächsten Wahlen mit ihren Werbelügen so gut wie möglich nachzuahmen.

Berlin

Zeitgenosse: „Berlin? Das ist auch so eine fürchterliche Stadt. Ich nenn sie immer Moloch.“

Nachtwächter: „Das triffts nicht ganz. Der Moloch. War wenigstens warm.“

Ach, manchmal kann ich einfach nichts gegen meinen Zynismus tun. Gegen Berlin leider auch nicht.

Spritze auf Beinen

Zeitgenosse: „Warum können die Jamaikaner so gut laufen?“

Nachtwächter: „Vermutlich, weil sie einen Haufen Mediziner beschäftigen, die sich gut damit auskennen, wie man in nicht nachweisbarer Weise Dopingmittel anwendet.“