„Das Pack, das in allen journalistischen Medien bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Gewerkschaften ermahnt, es mit den Lohnforderungen ja nicht zu übertreiben“, sagte der Vorübergehende zu seinem Zeitgenossen, „sich dann aber in allen journalistischen Medien wortreich darüber beklagt, dass wegen der einbrechenden Binnennachfrage eine Rezession ins Haus steht, wenn hier nicht bald ein bisschen ‚Kauflaune‘ aufkommt, das ist genau das dumme, gierige, menschenverachtende und asoziale Pack, das hier weg muss — und zwar zusammen mit dem widerlichen Schergen von Journalisten, der diesem Pack seine schmerzendlaut verstärkte, überall widerhallende Stimme gibt, in der jede andere Stimme unhörbar werden soll“.
Tag Archive: Ausbeutung
Die öffentliche Wohltätigkeit von Milliardären ist keine Wohltätigkeit, sondern PR, die von Ausbeutung, widerlichen Arbeitsbedingungen und miesen Löhnen ablenken soll. Wer andere Menschen wie Menschen behandelt und sie angemessen für die von ihnen geleistete Arbeit bezahlt, wird vielleicht trotzdem noch ein gutes Geschäft dabei machen, aber er wird kein Milliardär.
Weitere Ergänzungen:
Aber immerhin gibt es eine Prämie, wenn man neue Autos kauft. Und auch ansonsten tut die Bundesregierung und die Europäische Union alles, um die Wirtschaft wiederzubeleben.
„Das Ehrenamt, das eine eigentlich bezahlte Arbeit ohne Lohn verrichten soll, damit jemand, der dafür Lohn bekommen hätte, ohne Arbeit bleibt“, sagte der Vorübergehende zu seiner viel zu gläubigen Zeitgenossin, „ist weder eine Ehre, noch ist es ein Amt. Es ist Ausbeutung in ihrer reinsten und unverblümtesten Form, so freundlich wie ins Gesicht gespuckter Schleim, und wer auch nur eine Spur Ehrgefühles in sich findet, weist ein solches ‚Angebot‘ genau so deutlich zurück wie eine Beleidigung, statt sich als asozialer freiwilliger Sklave an der allgemeinen Lohndrückerei zu beteiligen“.
Sollen die spirituell bankrotten christlichen Kirchen doch um die Kraft Gottes beten, wenn sie billige und willige Körper für ihre Arbeiten haben wollen!
„Es wäre ja schon eine gute Maßnahme für den ‚Klimaschutz'“, sagte der Vorübergehende zum Opfer der Propaganda, „wenn man endlich damit aufhörte, Güter tausende Kilometer durch die Welt zu karren und zu fliegen, nur, weil sie andernorts von billigeren und rechtloseren Arbeitern hergestellt werden“.
Man merkt es den großen christlichen Kirchen in der BR Deutschland an, dass da schon lange keine „große Furcht“ mehr ist, dass sie genau wissen, dass „ihr“ Gott nicht mehr auf Heuchelei und Lüge reagiert, indem er die Heuchler und Lügner einfach vor versammelter Gemeinde bloßstellt und effektvoll mordet. Dies mag widerspiegeln, dass diese Kirchen sich längst den Satan zum Gotte erkoren haben, oder doch wenigstens seinen glitzergüldnen Bastardsohn, den Mammon.
Die nützliche und kleinhaltende Todesangst vor Gott ist für die Anderen, nicht für die kirchlichen Heuchler und ihr Geschäft.
Wenn der Vorübergehende sein schattenhaft dünstelndes Dasein durch die dröhnvolle Stadt schleppt, muss er an vielen Schaufenstern vorübergehen, in denen sich kirchliche und kirchennahe Organisationen mit Hilfe der Schergen Satans, der bildbunten Brut der Werber, zur Schau stellen. In diesen zur Schau stellenden Fenstern warmgetünchter Hochglanz von glücklichen Alten und Kranken, fotografiert durch den Lächelfilter der Reklamelüge, und zu diesen Bildern kurze, hehre Wortfetzen von Pflege und Geborgenheit, zu stanzen einen Eindruck von sozialem Engagement im Kopfe der weniger Bewussten.
Niemand soll sich darüber verwundern, dass es diese Läden erst gibt, seit die so genannte „Pflegeversicherung“ aus solchem Tun einen guten deal gemacht hat. Nein! Engagiert und „sozial“ soll es aussehen, was da getrieben wird, wie ein Akt selbstloser Liebe.
Das sieht der Vorübergehende und spürt den unwiderstehlichen Reiz und würde sich zur Erleichterung zu gern erbrechen, wenn er doch nur etwas im Magen hätte. Denn er kennt die andere Seite, die nicht so glänzt, er weiß aus persönlichen Gesprächen von flugs angelernten Menschen, die sich in erzwungener, staatlicher Hartz-IV-Elendsarbeit für einen Nichtlohn in der so genannten „Pflege“ verschleißen müssen, damit auch ja der Profit stimme, er hat die ausgebildeten Schwestern kennengelernt, die einen befristeten Vertrag als Hilfsschwester nach dem anderen kriegen, immer mit dem mündlich gegebenen Versprechen einer anschließenden Übernahme in einer festen Anstellung und so knebelnd gehalten, dass sie sich noch krank zur unterbezahlten Maloche schleppen müssen, um ja nicht kurzfristig gekündigt zu werden und vor dem völligen persönlichen Nichts zu stehen. Er weiß von ständiger Verfügbarkeit, Einsparungen am Personal, selbstverständlich erwarteten, unbezahlten Überstunden und der völligen Unmöglichkeit einer persönlichen Lebensplanung im Zustand der totalen Ausbeutung und der täglichen, telefonischen Abrufbarket, die selbst noch im „Urlaub“ erwartet wird. Er hat mit diesen vom christlichen Pflegemoloch zu Material gemachten Menschen zu viele Tränen geweint, um angesichts des Zynismus und der werbenden Kälte dieses lichtscheuen Gesindels keinen Ekel zu empfinden. Und. Er ist sich sicher, dass auch die „Pflegefälle“ wie Material behandelt werden, weil es in diesem ganzen, asozialen Treiben der Kirchen und ihrer Geschäftsstellen nur auf eines ankommt: Auf den Reibach.
Und dies alles wissend findet der Vorübergehende es schon manchmal sehr schade, dass die zynischen, geldgeilen, pfäffischen Heuchler ohne jeglichen Respekt vor den missbrauchten Menschen nicht einfach wie in gewissen biblischen Berichten tot umkippen.
Quelle des Scans: Die Bibel, Apostelgeschichte, 5. Kapitel, Verse 1 bis 5, revidierte Luther-Übersetzung von 1956. Sorry für den heute schwer lesbaren Fraktursatz, aber ich habe gerade keine andere Bibel zur Hand — zudem zeigt dieses Schriftbild trefflich, wie obsolet dieses Buch im institutionalisierten Christentum wirklich ist. Mit Gruß an I. und C.