Warum die Menschen so oft empfindlich, zornig und völlig unnachsichtig auf Blasphemie reagieren, als ob G’tt nicht für sich selbst kämpfen könnte? Weil sich in diesen Menschen zeigt, dass sie ihren Gott selbst geschaffen haben; dass sie ihren dumpfen narzisstischen Allheitsanspruch, als dieser mit erwachendem Bewusstsein der eigenen Schwäche und Sterblichkeit zunehmend unhaltbar wurde, nicht beendet, sondern auf einen unsichtbaren Begleiter übertragen haben; weil ihr Glaube in Wirklich- und Wirksamkeit das Glaubensbekenntnis des Narzissten ist: „Am Anfang schuf ich Gott und gab ihm einen Teil meiner Allmacht, und am Ende werde ich meine Allmacht von Gott zurückfordern und Gott zur Rechenschaft ziehen“. Deshalb können sie keine Blasphemie ertragen. Es ist eine Beleidigung ihrer selbst, direkt an den Kern dieses psychomechanischen Wahns gerichtet und deshalb so tief kränkend. In der Ächtung und im staatlichen Verbot der Blasphemie spiegelt sich nichts als die politikgewordene Vergötzung der kalten, humorlosen, brutalen und dummen Psyche; und der oft fern jeder Verhältnismäßigkeit liegende, ja, justizmordende Grimm, mit dem ein solches Verbot durchgesetzt wird, ist ein klares und gruseliges Spiegelbild der hemmungslosen Mordlust ebendieser Psyche. Man kann den hohen zivilisatorischen Standard einer Gesellschaft auch daran erkennen, dass Blasphemie völlig normal und alltäglich ist. Wer seinen Gott (andere Götter stellen ja regelmäßig kein Problem dar) mit Gewalt vor Beleidigungen schützen will, will die Zivilisation abschaffen.
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Technisches
hoher zivilisatorischer Standard LOL Der war gut!!!
Träum weiter man – nicht hier, nicht auf der Erde – zumindest nicht in der nächsten Zeit und damit meine ich vielleicht Jahrtausende später.
Die Zivilisation ist die Seuche du Held – denk mal drüber nach! Aber hey, Wörter psychisch positiv aufladen, das ist gaaaanz toll! Zivilisation ist Ausbeutung und nur deshalb ist sie überhaupt entstanden.
Es zeugt auch mMn nicht gerade von höherer Intelligenz Gottespinner lange zu analysieren – die haben ALLE einen an der Klatsche – punkt!
Dein eigener Narzissmus kommt bei solchen Analysen bestens hervor – also weiter so! LOL
Noch ein Nachtrag, damit das vielleicht besser verstanden wird.
Das was Du da „hoher zivilisatorischer Standard“ nennst, ist ggf. ein erstrebenswertes Ideal, das durch zivilisatorischen Fortschritt vielleicht erreicht werden kann (ich erwähnte ggf. in Jahrtausenden). Mann bräuchte aber diesen Fortschritt gar nicht, wenn diese Zivilisation im Ursprung gut ist und nicht in Wirklichkeit des Übels Ursprung der aber durch Fortschritt verbessert werden könne und müsse.
Kausal paradoxer wird und ist es noch mehr, wenn die heutigen Umstände, die ein Herr Mausfeld[1] – so gerne ich ihm zustimmen wollte, so muss ich ihn da aber auch kritisieren – mit einem „zurück bomben in die zivilisatorische Steinzeit“ beschreibt, überhaupt erst durch diesen Fortschritt möglich wurde. Ganz kurz gefasst. Die Menschheit wäre vielleicht gar nicht mehr da, wenn es diesen Fortschritt, also die Abwesenheit von Krieg und somit die Möglichkeit in dieser Zwischenzeit ultimative aufzurüsten und neue Vernichtungsmöglichkeiten/-waffen zu erdenken, gar nicht gegeben hätte. Noch dazu würde es bedeuten, dass die Menschheit überhaupt schon aus dieser zivilisatorischen Steinzeit heraus gekommen wäre. Das halte ich für ein Trugschluss, ebenso wie es ein Fehler ist dem Fortschritt immer etwas Gutes zu implizieren, ansonsten wäre es kein Fortschreiten.
Also träum weiter – you are not the only one! 😉
Ach im übrigen bin ich der Meinung dass der ewige Krieg[1] schon immer, seit es Menschen gibt tobt – er war nie wirklich weg. Und. Es hat auch schon den so genannten 30 oder gar 100 jährigen Krieg gegeben und wer in der Zeit lebte könnte das auch als ‚ewig‘ empfunden haben.
Die Frage ob wir auf dem Weg in den ewigen Krieg sind, müsste eher lauten ob wir schon auf dem Weg heraus aus dem ewigen Krieg sind – die paar Phasen in der Geschichte der Abwesenheit von Krieg sind kaum der Rede wert.
Die Menschheit steckt noch in den zivilisatorischen Windeln, aus denen sie noch herauswachsen kann und muss, wenn sie sich nicht vorher selbst zerstört. Man will es vielleicht Steinzeit statt Windeln nennen, man glaubt sich ja auch so erwachsen und aufgeklärt, aber das wird den modernen und zahlreichen Vernichtungsmöglichkeiten die seit der Steinzeit erfunden wurden in keinster Weise gerecht.
Cheers
[1]
https://www.youtube.com/watch?v=pOJDvyF3-54