Angesichts der vielen und brutalen Ausschreitungen in der Silvesternacht ist es bemerkenswert, dass populistische Politiker die Frage nach der Herkunft der Täter aufwerfen, weil „Herkunft“ nun einmal weniger deutlich als „Rasse“ klingt und nicht zu sofortigen Zuckungen im rechten Arm führt, aber niemals die Frage aufwerfen, ob nicht die allermeisten dieser Täter nur noch ein Leben in der seit einem Vierteljahrhundert im Geiste der einstigen Schröder-Fischer-Regierung von allen Parteien explizit politisch gewünschten und mit brutalem politischen Gestaltungswillen hergestellten lebenslangen Armut und Aussichtslosigkeit nennenswerter Anteile der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland vor sich sehen. Dass Menschen mit gesicherten Lebensumständen unter den Tätern waren, ist unwahrscheinlich, dass etliche unter der bürgerlich-rassistischen Erklärung eher unpassende Mittäter deutscher Herkunft einfach nur verarmt und dauerhaft verzweifelt sind, hingegen eine sichere Wette. Dem Ohn-Mächtigen, der wenigstens vorübergehend ein Gefühl von Kontrolle und Macht in seinem Leben erfahren will und dem die vom Arbeitsmarkt abgelöste Gesellschaft keine Belohnung fürs Wohlverhalten mehr glaubwürdig versprechen kann, bleibt nur die Option der Gewalt, und die Kombination aus leichtem Hunger und schwerer Existenzangst macht zusätzlich böse.