Menschen, die in einer noch romantischen Stimmung glauben, dass ihre „Liebe“ am trefflichsten durch ein stabiles, mechanisches Vorhängeschloss aus bestem Stahl symbolisiert wird, sollten sich nicht darüber verwundern, wenn sie sich nach Auflösung des letzten romantischen Nebels in einer Beziehung wiederfinden, die an ein Gefängnis erinnert.
Für U.
Naja. Ein Schloss ist ja nicht nur an einer Gefängnistür, oder nur an Ketten die Gefangene vom flüchten abhalten sollen, obwohl man das sicherlich, metaphorisch auch so sehen kann, z.B. dem anketten (einsperren) von Lebewesen des Besitzes Willen an diesem Lebewesen, damit es auch nicht flüchten kann.
Schlösser werden aber auch als Schutz, z.B. vor Dieben benutzt, oder gegen das Eindringen in eine Privatsphäre und so könnte man auch meinen, dass solch ein Schloss die Personen vor dem abhanden kommen der Liebe schützen soll, oder dass sich niemand dazwischen drängt.
Aber egal wie ich es betrachte, es ist kindliches, bzw. magisches und Wunsch-Denken, Hokuspokus und hat sicherlich sehr viel mit diesem romantischen Nebel zu tun, den Du erwähnst. Wichtig für diesen Hokuspokus ist es, damit er funktioniert, dass beide Partner fest dran glauben – wie halt bei jeder Magie – so auch bei der Liebes- oder Sexualmagie.
Die Intention der beiden Parteien kann sich aber auch gegenüber stehen. D.h. der eine Partner kann die Liebe damit schützen wollen, der andere will es als Kette für den Besitz und gegen die Flucht nutzen. Auch das funktioniert und nennt sich in der Magie bzw. im Okkultismus Vampirismus – Vampir und (freiwilliges bzw. verblendetes) Opfer. In der Psychologie gibt es da die Narzissten und Co-Narzissten und im Sex wohl diese S/M-Anhänger.