Als der Zeitgenosse einwandte, dass die Überwindung der Idee des Staates und die Anarchie ja gar nicht möglich sei, weil die Natur des Menschen solches nicht zulasse, erwiderte der Vorübergehende: „Deshalb ist die Kultur des Menschen so wichtig. Die Natur des Menschen hat das Potenzial eines Bonobos, dessen gesamtes Dasein von unmittelbarer sexueller Lust und existenzieller Not geprägt ist; die Kultur des Menschen hätte hingegen ein Potenzial, wie es in star trek durch die Brille unserer beschränkten Imaginationskraft nur angedeutet ist. Und gerade in star trek zeigt sich auch, welche Wege die Kultur des Menschen nehmen könnte: Den Weg selbstverantwortlicher Individuuen, die ihre Fähigkeiten und Erfahrungen aus inneren Beweggründen heraus zwangfrei in den Dienst gemeinsamer Ziele stellen, obwohl es dank großartiger Technik keinen Mangel an irgend etwas gibt und kein allgegenwärtiges Belohnungssystem wie Geld das Wohlverhalten gegenüber den gemeinsamen Zielen erzwingt. Oder aber, und das findet die Menschheit in ihrem Staatsglauben und in ihrer Individualitätsverachtung leider zurzeit sehr viel attraktiver, den Weg des Borgwürfels“.
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Es passt einfach immer wieder…
Die „existenzieller Not“ der Bonobos ist eine falsche Annahme. Wie neue Forschung herausgefunden hat, haben die Bonobos, durch die natürliche Grenze des Kongos keinerlei Fressfeinde. Sie konnten sich also ungestört entwickeln und wurden dadurch zu äußerst sozialen Gemeinschaftswesen, die in keiner Weise gefundene Nahrung nur für sich, den einzelnen beanspruchen und sogar noch vor dem selbst verzehren alles verteilen. Auf der anderen Seite des Flusses, bei den Schimpansen ist das nicht der Fall und der einzelne reagiert recht aggressiv wenn es darum geht von der Nahrung etwas abzugeben.