Nostalgie ist eine verhungernde Ersatzbefriedigung, die viele Menschen selbsttröstend der unbefriedigenden Gegenwart und der absehbaren, völlig trostlosen Entwicklung der nächsten Jahre entgegenhalten.
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Technisches
Da muss ich dir (einfach auch schon aufgrund der Kernaussage meines letzten Blogeintrages von heute) wiedersprechen. Die Kehrseite von Nostalgie bedeutet auch immer Wissenstransfer. Was dem einen ein Seufzer, eine schöne Erinnerung, ein Zitat, kann dem anderen ein Erwecken, ein Arschtritt, ein Tropfen sein, der sein Faß überfließen läßt.
Die Nostalgie der Alten, sie konnte seitjeher die Jungen begeistern in den Krieg zu ziehen, oder sie skeptisch machen.
Nachhallende Erinnerungen und die Freude daran sind weit mehr als Vergangenheit, sie implizieren immer auch Zukunft, das genau macht sie so wertvoll.
Ich durfte das Jahre lang live miterleben, bei Automobil-Oldtimer-Treffen.
Was für eine Affenparade.
Die größten Affen waren die, die niemals etwas schraubten und nur durch ihren Geldbeutel die prachtvollsten Kutschen fuhren.
Die armseligsten Affen waren die, die nicht so betucht waren, wirklich handwerkliches Geschick hatten und ihre Kutschen selbst restaurierten und dann, z.B. während einer Oldtimer-Rallye unter den liegen gebliebenen Kutschen der Bonzen lagen, damit die Bonzen ggf. weiterfahren konnten – süchtig nach Anerkennung und Zugehörigkeit – Alles für den Verein – alles für den Dackel.
Es war lustig und peinlich zugleich.
Also ich würd dann gern dem Faron Bebt widersprechen und mich der Kernaussage des Verfassers doch anschließen.
Grade dem Wort Nostalgie hängt – zumindest auch für mich – etwas melancholisches, sehnsuchtsvolles Vergangenes bei.
Und wieviele Menschen tun genau das, sie hängen der alten Nostalgie trauernd nach, ummanteln ihr ungeliebtes Jetzt mit einem Schleier der Sehnsucht nach nostalgischem Vergangenen.
Amen 😉