Die Sprache, die wir ohne Mühe, Wörterbücher und Aufstellungen der Konjugationen erlernt haben, nennen wir Muttersprache. Vermutlich auch, weil der Vater nicht so zu Worte kommt…
Muttersprache
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[…] Lumières dans la nuit […]
der kann sich ja mit seinem Vaterland immer noch als Großgrundbesitzer fühlen ;->
Die ersten Worte, die ein Mensch „spricht“, sind natürlich durch die Mutter geprägt und fallen meist im ersten Lebensjahr. Und es dürfte auch in den allermeisten das Wort „Mama“ sein, auch wenn der Vater anwesend sein sollte und nicht in das Rollenklischee des Ernährers passen sollte. Kinder hören ihre Mutter monatelang, bevor sie zur Welt kommen – sie ist ihr Kontakt zur Aussenwelt. Und die Mama ist ja auch nach der Geburt dreifach präsent – einmal sie selber und dann die beiden Nahrungsargumente. (Mamae) Insofern finde ich den Begriff „Muttersprache“ eigentlich ganz passend.
Wobei die eigentliche „Muttersprache“ ironischerweise ja meist nicht die Hochsprache, sondern der heimatliche Dialekt ist und das, was gemeinhin unter Muttersprache verstanden wird, oft -vor allem in Oberbayern
– praktisch die erste Fremdsprache ist.
Im Englischen gibt es mindestens drei Begriffe dafür, nämlich native language oder first language sowie native tongue. Auch hier existiert der Widerspruch, dass das sprachliche Idiom die eigentliche Muttersprache Englisch überlagert. Auch wenn es etwas andere Dimensionen sind, hört sich ein Englisch, das in New York gesprochen wird, vollkommen anders an, als eines aus den Südstaaten, aus Irland, Indien oder Australien. Letzter Dialekt ist für die Leute mit dem Oxford-Idiom eine glatte Beleidigung fürs Ohr.