„Wir sitzen doch alle im gleichen Boot“, sagte der Peitschenschwinger zu den gefesselten Sklaven an ihren Rudern.
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Technisches
Als er diese Worte gesprochen hatte, kam ein großer Wirbelsturm auf und die Wellen begannen in das Boot zu schlagen, daß sie es mit Wasser anfüllten und das Boot alsbald zu sinken begann.
Die Sklaven nun hielten sich fest an ihren hölzernen Rudern und retteten sich also irgendwann auf das Festland einer fruchtbaren Insel, wo sie mit den Einheimischen Handel und Wandel trieben, sich Frauen nahmen und heiraten ließen, Kinder zeugten und fröhlicher Dinge die Welt genossen.
Der Peitschenschwinger aber, der sich als erster über die Bordwand des sinkenden Kahns geschwungen hatte, versank elendiglich in den wütenden Fluten.
Denn seine Peitsche war leicht und er zu schwer. Die Geißel, hatte sie doch so oft geklatscht auf die Schultern und Rücken der rudernden Sträflinge, konnte ihren Besitzer nicht durch die See geleiten, so wie die nur ausgeliehenen schweren Ruder der Sklaven ihre Beweger auf leichte Weise zu retten vermochten.
(Gregoros Thaumaturgos Confessiones XIV, 23c)
… aber die Sklaven waren doch gefesselt, wie konnten sie da gerettet werden … Mirakel?
Wahrscheinlich waren die Ruder so schwer, daß sie die Sklaven samt auch den Ketten über Wasser halten konnten. Glück im Unglück sozusagen.
hier geht es doch nicht um die historische Welt des „navigare necesse est“, nicht um Kostümfilme mit schwitzenden Galeerenssklaven, die dann doch die entsprechenden Bräute auf irgendwelchen Inseln abkriegen – hier geht es um die Bundesrepublik und um den modernen Staat überhaupt, wo die Galeerenssklaven einen Navi vor dem Ruderbock geschnallt bekomen haben, jeder mit anderem ZerstreuungsProgramm. Die Galeerenbewegungen werden als Finess-Aktivitäten umgedeutet. Und: die Peitschenschwinger sind die Konstruktuere der Sendeanstalt am Ufer.
Der Peitschenschwinger im nadelstreifenanzug sagt: „Wir sitzen alle im selben Boot“ und will uns Deppen weißmachen, es ginge nicht anders als so: Keiner kann einfach aussteigen.
Da sag ich frei mit Olle Marx nur das: „Galeerensklaven aller Meere vereinigt Euch!“
Und weil Du das sagst, habe ich schon mal eine Mio verfügbarer T’Shirts mit der Aufschrift
S l a v e r y
gets shit done
für den Marsch auf Berlin geordert. Die Rechnung geht an den DGB, damit der mal wieder aufwacht und erkennt, wozu er eigentlich da ist. Die grosse Frage ist bloss noch, wie ich die zukünftigen T’shirt-Träger von den Navis ihrer Zerstreuungsprogramme wegkriege …
Das ist ja das Fatale, was man nicht übersehen darf: Staat & Markt kooperieren inzwischen derart perfekt, dass sie ihnen nach Absprache gerade so viel zum Leben geben, dass sie zu faul dazu werden, für mehr auf die Strasse zu gehen.
Sprichst du gerade mit deinem zweiten Ich?
Wie meinst Du die Frage?
http://de.wikipedia.org/wiki/Alter_Ego
Et tu, Brutus?
Nein, mit dem einen und einzigen, das ich habe. Im Kern ist kein anderes verfügbar, an den Rändern und mit Namen jedoch auch andere.
Ich stehe auf Marx.
Der Kommunismus der Arbeiter und Bauern in der DDR ist an den Arbeitern und Bauern selber gescheitert.
Es war am Ende (oder schon bald nach der Gründung bereits) auch kein Staat mehr der Arbeiter und Bauern, sondern sehr bald hatten die Slawophilen und zum Schluß der Dachdecker aus dem Saarland (E.H.) das Ruder an sich gerissen – und bald schwangen sie die Peitsche in der Staatsgaleera genauso flott, wie sie dieselbe von ihren katholischen Lehrern, Diakonen und Vätern im Saarland als kleine Jungs zu spüren bekommen hatten.
Die DDR war eine Art autoritärer Gottesstaat katholischer Provenienz – nur eben ohne Gott, aber genauso geschmacklos wie das Durchschnittsbürgertum auf der Westseite der Mauer.
Byzantinisches Gehabe der kleinen und Großen Quälgeister in den Amtsstuben, dumpfestes Brauchtum, niveaulosestes Geschwafel – ein Land ohne Philosophie und Durchblick – sehr bald ausgeblutet, weil das, was man Elite nennen könnte abwanderte.
Die die peitsche schwangen, sie schwingen sie noch heute. Weil – der alte Seelenverkäufer (das Totenschiff) ging nicht unter, sondern wurde ja fatalerweise gerettet – und wes wurde den Ostlern die Krise gestohlen …