Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont.
Konrad Adenauer
Gefragt, welche Zeitung er läse, antwortete der Vorübergehende: „Keine“.
Gefragt, welche Zeitung er denn lesen würde, wenn es sie gäbe; wie eine Zeitung beschaffen sein müsste, die ihn zum Zeitungsleser macht, antwortete der Vorübergehende: „Eine Zeitung, die auch dann noch zum großen Teil lesenswert ist, wenn sie schon ein Jahr alt geworden; eine Zeitung, die sich nicht darauf beschränkt, unter dem Fetisch der Aktualität die Agenturmeldungen abzuschreiben und mit Reklame zu ‚dekorieren‘, sondern die sich darum bemüht, ihren Lesern die Hintergründe zu den Agenturmeldungen aufzuschließen; eine Zeitung, deren einzige Mitteilung von für mich unmittelbarer lebenspraktischer Bedeutung nicht die Wettervorhersage ist; eine Zeitung, deren Lokalmeldungen nicht beim bloßen Hinschauen als abgeschriebene Presseerklärungen und gekauftes Werbetexten zu erkennen wären — ja, eine solche Zeitung würde ich vielleicht manchmal lesen. Aber wo unter Journalismus das bloße zeitlich unmittelbare Vermelden dessen verstanden wird, was über die NITF-Feeds der Agenturen auf den Redaktionsrechnern ankommt, da ist Twitter längst der bessere Journalismus geworden, und genau so unerträglich wie das, was sich als ‚Journalismus‘ immer schlechter verkauft.“
Gruß an P.
Ach du hältst twitter für Journalismus.. Das erklärt natürlich einiges.
Wolle hat es nicht verstanden. Journalismus heute ist leider Twitter nur mit mehr Zeichen. Völlig ohne Sinn und Verstand postulierter morgen bereits uninteressanter Spatzendreck. Twitter kostet dafür aber nichts.
Der Gegenstandpunkt ist meine Lieblingszeitung wo ich mir gerne schon einmal ein-zwei Stunden Zeit nehme einen Artikel zu lesen. Erfüllt sogar deine Kritierien, Nachtwächter.
„morgen bereits uninteressanter Spatzendreck“ – so wie das, was du schreibst.
Wenn man über Kurzlebiges à la Twitter schreibt ist es unausweichlich, dass dem Geschriebenen Spatzendreck anhaftet, oder wie siehst du das? Letztlich ist es mir gleichgültig ob meine Texte gelesen werden oder nicht. Diskussion und Feedback sind positiv aber eben doch nur Nebenprodukte des Gedankensortierens durch schreiben in der Öffentlichkeit.
Twitter ist mir vollkommen egal.
Unspezifiziertes Journalisten-Bashing finde ich überflüssig. So etwas sagt nur etwas über den Absender aus. Und konstruktive Kritik an Journalisten oder Presseerzeugnissen sollten sich direkt an den Absender richten.
Ich sortiere meine Gedanken erst und schreibe dann. Hat imho viel für sich diese Reihenfolge.
Generelles Protegieren von Menschen die sich Journalisten nennen halte ich hingegen für völlig überflüssig. Positive Kritik an einem Journalismus, der mit seinen Texten Geld verdienen möchte, muss für alles was über negative Kritik herausgeht selbstverständlich löhnen. Es ist doch völlig abwegig, dass jemand allen Ernstes stilistisch- und journalistischen Murks kauft und dann auch noch positive Kritik daran üben soll, die sowieso nicht gelesen, geschweige denn umgesetzt wird.
Macht es so! Ich will das so!
Ich kaufe mir doch kein Auto und schreibe dem Konzern, dass der Motor nicht auf den Beifahrersitz sondern unter die Motorhaube gehört. Oder schreibe für ihn gar eine Montageanleitung. Wie niedrig sind deine Erwartungen an heutigen Journalismus, dass du so etwas tun würdest? Du bist naiv.
das macht ja auch keiner so. einzig du malst ein bild in dieser richtung, das du dann im gleichen schritt zur kritik am gegenüber nutzt. es gibt doch wohl einen fundamentalen unterschied zwischen angeblichem „protegieren“, das du hier nur behauptest und einer konstruktiven kritik. wenn du das zeug zu konstruktiver kritik nicht hast, sondern auf fiktive pauschale kritik ausweichen musst, sagt das in keiner weise etwas über den zu vor kritisierten. – nur über dich. und wenn du darüber jetzt wieder nicht nachdenken willst, sondern mir wieder nur einen haufen worte entgegen schleuderst, hast du die chance verpasst, etwas zu lernen. tschüss
Liebe Dunkelheit und lieber Anonymus,
Euer Gespräch, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf – ist interessant und erinnert mich an ähnliche Attacken, die ich selbst heir auf dem BLOG aushalten musste.
Ich will mich natürlich nicht von der Schuld reinwaschen, manches Unüberlegte und sarkastisch Vorgetragene „veröffnetlicht“ zu haben. Auch habe ich mir duerch meine Schukld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld viel Zorn bei den Bloggern allhier eingehandelt. Aber darum soll es nicht gehen.
Was ich meine ist dies: Das Bloggen als solches ruft eben genau diese Argumentationsstruktur auf den Plan, die ich bei Euch beiden gerade beobachten zu können meine:
1 Einer schreibt was
2 Ein anderer antwortet dazu, positiv oder negativ
3 ein Dritter meldet sich und wird
4 (ob unbewußt oder bewußt) s o verstanden, daß man selber wieder etwas dagegen schreiben kann (WEIL DAS EBEN SO GROSSEN SPASS MACHT!)
5 der sich mißverstancden Fühlende schreibt erneut, um sich zu verteidigen
6 der Mißverstehende braucht aber inzwischen das Mißverständnis, weil sonst der Gesprächsfaden abreißt.
7 es wird immer verrückter
8 da das konkrete Gegenüber fehlt und es auch keine Hiebe gibt (ehh – komm, wir gehen mal kurz raus usw.) wird weiter gepowert, bis alle erschöpft sind
9 es geht auch alles sehr schnell, so daß es nicht mehr um die Sache zu gehen scheint, sondern darum, wer als Letzter gepostet hat
10 es fallen grenzwertige Titulationen
Ich hoffe etwas gedient zu haben.
Mit besten Grüßen
Hasenpflug (der Vielgeschmähte!)
Tja, da sagst du zuallererst etwas über deine Denkstruktur.
Dein *mea culpa* ist ja schon ganz schön und daß du freundlich zu sein versuchst und über dich nachdenkst auch. Auch wenn die *Selbstkritik* irgendwie so klingt, wie man sie von den Genossen aus den Stalinfilmen klingt, so ein wenig als formaler Akt.
Aber schon bist du wieder beim belehren wollen und schon liegst du wieder schief.
Da oben ging es inhaltlich um Journalisten-Bashing, das in der „Bloggerszene“ allzu gern Selbstzweck wird. Anscheinend hast du das gar nicht verstanden.
Hast Du nicht genug damit zu tun, Dich selber zu analysieren – falls du da richtig liegst, wäre ja immer noch genug Zeit, andere zu analysieren, *gell*.
@papa-san … ach, – mußt Du immer so den Pappi raushängen lassen. Aber macht nichts!
Dein Beitrag beweist ja nach Strich und Faden die Wahrheit meines Beitrags.
Und das ist ja dass Witzige an den Debatten hier, die sich der Struktur nach gleichen – wie ein Ei dem anderen.
Du lebst absolut in deiner eigenen Welt, @Hasenpflug. Ich wünsche Dir, daß Du wieder Verbindung zur Realität bekommst.
Mensch Pappi, – das hatten wir doch schon oben irgendwann und irgendwo mal – das thema Realität: Es gibt nur die Realität in „je Dir“. Ich lebe in meiner und Du in Deiner. Das Leben in meiner Realitär mir zum Vorwurf zu machen ist genauso wie einer, der ein Streichholz anzündet und ihm dann vorwirft, daß es brennt. Hast Du schon mal auf diesem BLOG erlebt, daß ich jemandem zum Vorwurf mache, er würde in seiner Realität leben? Es kommt nur darauf an, den Zusammenhang zu durchschauen.
Das solltest Du in Deinem Alter aber schon wissen … wenn Du wirklich Papa SAN bist! In dem SAN liegt eine Verpflichtung. Werde also, der Du sein könntest. Da kannst, weil Du sollst. Oder besser: Du darfst, weil Du kannst.
Erzähl mir nichts über meine angeblichen Verpflichtungen und lass die Vertrautheiten.
Immerhin beginnst du ein paar Kleinigkeiten zu verstehen, hat aber auch lange genug gedauert.
Es genügt vorerst völlig, wenn du sich dein *mea culpa* in tatsächlichen Verhaltensänderungen zu manifestieren beginnt.
Anonymous, von der Picke an: Positive Kritik ist konstruktive Kritik, die dem Kritisierten helfen soll etwas besser zu machen. Negative Kritik beschreibt ausschließlich den Ist-Zustand ohne Ratschläge und Hilfestellung. Positive und negative Kritik sind gleichwertig, weil völlig unterschiedliche Werkzeuge. Bei der Wahl des Werkzeuges geht es nicht darum was der Author kann sondern darum was er will.
Wenn du (frei interpretiert) sagst „positive Kritik ist besser als negative Kritik“, dann möchte ich, dass du mir einen Artikel positive Kritik über Guantanamo Bay schreibst. Wie foltert man die Gefangenen besser? Wie kann man sie schneller brechen? Wie macht man sie zu treuen Allierten der westlichen Welt? Meinst du nicht auch, dass hier, im Extremen, positive Kritik, die ausführlich sein soll und sich nicht nur auf ein „Schließen!“ beschränkt, völlig fehl am Platze ist?
Mag sein, dass es beim Text vom Nachtwächter um das „Journalisten-Bashing“ von Bloggern geht. Ich blogge selbst nicht, lese auch nur diesen einen Blog und sehe mich folglich nicht als Teil der von Anonymous kritisierten Gruppe, die Journalisten, aus einem Selbstzweck heraus, niedermacht, nur weil es gerade in der Clique „in“ ist.
du solltest das mit dem verstehenden lesen dir nochmal grundsätzlich erklären lassen.
lies es, versuche es zu verstehen und auzunehmen. versuche nicht wort umzuinterpretieren.
das, was du in meine worte hinein interpretierst, macht aus dem was ich sage, etwas vollkommen anderes.
hier ging es um zeitungen und journalismus.
wenn du mir hier, weil dir das in den kram passt und du mich dann so schön dizzen kannst, guantanamo unterjubeln willst, kann ich dir nur sagen: das ist eine wirklich billige, dummdreiste masche.
es lohnt nicht, drei worte mit dir zu wechseln.
Das hat sich dann wohl erschöpft. Guten Tag! 😀
Lernen ist anderes als anders erkennen. Übersteigt viele, mich selbst eingeschlossen.