Die Gesamtheit der Maßnahmen zum so genannten „Jugendschutz“ haben ein künstliches und gewaltsames Gepräge, es sind strafbewehrte Maßnahmen der Zensur und Vorenthaltung, die den davon betroffenen, jungen Menschen das volle Lebensrecht eines Menschen abzusprechen trachten. Darin spiegelt sich wider, dass die Idee der „Jugend“ und wohl auch die Idee der „Kindheit“ als unreife und zu schützende Phase des Menschseins eine künstliche, unnatürliche, vielleicht sogar kranke zivilisatorische Idee ist, die nur durch Anwendung staatlicher Gewalt aufrecht erhalten werden kann. Im gleichen Maße, in dem direkte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche eine besondere Ächtung erfahren hat, ist die institutionalisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in der Form einer recht weit gehenden Entrechtung und künstlich erzwungenen Unselbstständigkeit als gesellschaftliche Norm etabliert worden, was heute so weit geht, dass man Menschen abspricht, dass sie vollwertige, mit voller Verantwortung und vollem Existenzrecht ausgestattete Menschen seien, bevor sie nicht eine zahlenmäßig festgelegte Spanne an Lebenstagen vollendet haben. Mit dieser Vorgehensweise wird dem Menschen vom frühesten Moment seines Lebens an und über die prägenden Jahre hinweg ein Eindruck jener überwältigenden und jeden Widerstand zwecklos machenden Gewalt eingestempelt, der den Menschen zum leicht verwertbaren Objekt des staatlichen und wirtschaftlichen Herrschaftsanspruches macht. Wer vom Menschenrecht und von der Freiheit spricht und gleichzeitig jungen Menschen beides vorenthält, um sie in Zwangsmaßnahmen und „schützender“ Zensur zu knechten, der wünscht nicht Recht und Freiheit, sondern früh in Unterwürfigkeit geübte Restmenschen, die im Krisenfall nicht ans eigenständige Handeln als ersten Impuls des Seins gewöhnt sind, sondern verantwortungslos nach der Knute schreien, die sie zerstört. Kaum eine zivilisatorische „Errungenschaft“ ist ein so guter Nährboden für faschistoide Gesellschaften wie der so genannte „Jugendschutz“. Wohl auch deshalb. Waren die Idealbilder der Mutterschaft und der Kindheit in so auffälligem Maße wesentlich für die areiligiöse Ikonografie der nationalsozialistischen Barbarei.
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Technisches
Nun ja. Ein schweres Thema.
Sicherlich sind deine Betrachtungen durchaus bedenkenswert, aber sie haben auch einen hauch von einer optimalen, ja fasst utopischen Gesellschaft.
Ich bin da etwas gespalten, denn ich denke Kinder und Jugendliche brauchen durchaus Führung und Einschränkung (in der aktuellen Welt/Gesellschaft wie wir sie gerade kennen, aber auch darüber hinaus).
Andererseits betrachte ich die Schulen auch als Zwingburg. Schulen und Lehrer sind für mich Integratoren für und in das System und überwiegend NICHT an der Freiheit ausgerichtet, sondern der Doktrin verpflichtet und ihr verschrieben. Sie sind ein Produkt des Industrialismus und mit ihren Lehrplänen eine Vorstufe der/zur Arbeit für die Maschinen und Fabrikhallen. Selbst Universitäten sind da keine Ausnahme.
Sicherlich kann man in den herrschenden Umständen eine Doppelmoral erkennen. Aber wer etwas das Weltgeschehen mit offenen Augen betrachtet, erkennt auch, dass die ganze Gesellschaft und die Welt sowieso auf Lug und Betrug aufgebaut ist. Und. Das nicht nur seit 9/11.
Wie sollte sich das ändern, wenn nicht mit der Zeit – mit viel Zeit?