Zeitgenosse: „Du hast ja neulich beim Schreiben über Sucht auch eine Anmerkung über Spielsucht gemacht. Was hältst du eigentlich von Geldspielgeräten?“
Nachtwächter: „Das sind unverständlich funktionierende Kästen, in welche manche Menschen auf die Versprechung eines Gewinnes hin einen Euro reinwerfen, um dafür im Durchschnitt weniger als einen Euro dafür zurückzukriegen. Das machen diese Menschen wieder und wieder, bis sie endlich viel Geld auf diese Weise losgeworden sind. Der Rest an diesem Vorgang — das sind eine ganze Menge Dinge, die von den so genannten „Spielern“ als die „Fälligkeit“ einer solchen Maschine, als „kurzes“ oder „langes Drücken“ oder als großer Jackpot bezeichnet werden — ist reines Kopfkino beim Spielenden. Der Aufsteller eines solchen Gerätes ist freilich ein Mensch, der es schafft, anderen Menschen für den Besuch in ihrem eigenen Kopfkino einen Eintritt abzunehmen.“
Mit fröhlichem Gruß an F.
ist das nicht die definiton einer bank?
loool
das mit dem kopfkino und dem eintritt ist klasse. ich schmeiss mich weg! *rofl*
aber in der tat. die ganzen knöpfe an den dingern sind reine „beschäftigungstherapie“. das gerät folgt einem programm und so wie die gewinnausschüttung eingestellt ist, so wird sie auch ausgespielt.
wenn da grad einer gewonnen hat und man danach in die kneipe kommt, dann kann man da spielen wie man will, man wird nix gewinnen! solange bis man selber wieder genug reingeworfen hat.
auf dem schwarzmarkt gibt es listen, ja sogar cd-roms mit den programmen versch. gerätemarken. damit kann man dann einen auf wizzardking machen und den leuten in der kneipe vorführen dass man alle geräte im schlaf beherscht lol
das mit dem lang oder kurz drücken, oben oder unten, 2 mal oben einmal unten etc. pp. ist wirklich nur ein kopfkino und sehr oft freuen die sich dann wenn sie mal 50 oder gar hundert euro rausholen. haben aber zuvor oft das doppelte und dreifache oder gar noch mehr reingeworfen.
noch hinterlistiger gehts in manchen onlinekasinos zu. nehmen wir mal das peispiel poker.
wenn ein spieler eine chance auf royal flush hat und aber der gewinn sozusagen die bank sprengen würde, dh. der kasinobesitzer draufzahlen müsste, dann bekommt der spieler einfach nicht die karte die er für den flush benötigt.
die casinos haben ein backend und da kann man überall eingreifen! oft läuft das auch automatisiert. viele programme zeigen an welche chancen man hat. dh. beim poker wird angezeigt welche karte man halten soll um das beste blatt zu bekommen. mit chancen auswertung usw.
das wird nicht gemacht um dem spieler das leben zu erleichtern oder ihm hohe gewinne zu bescheren. nö das ist nur ein netter nebeneffekt der automatik. wenn man schon die chancen berechnet, dann kann man die dem spieler ja auch zeigen. das gibt ihm ein gutes gefühl der kontrolle. merkt die automatik aber, wie oben schon erwähnt, dass der gewinn die einnahmen übersteigen würde, kann der spieler halten was immer er will und die automatik anzeigt. er wird NIEMALS die benötigte karte bekommen! mit anderen spielen läuft das ähnlich. und die hersteller begründen das damit dass sie unternehmer sind und kein unternehmer hat was zu verschenken. und ausserdem sind ihre gewinnausschütungen äusserst human und eingegriffen wird sowieso im nur im äussersten notfall.
ich hab das dann nicht weiter verfolgt, denn bei solchen abzokkern wollte ich nicht arbeiten und die spielprogramme schreiben. ich hab dann einfach das praktikum beendet und bin nicht mehr hin.
hast du den selber schon mal an einem geldautomaten gespielt und wenn ja spielst du denn immer noch und wenn ja warum hörst du denn nicht damit auf und wenn du aufgehört hast kann es nicht sogar sein das du jetzt nach etwas anderen süchtig bist wonach auch immer
Na die Ausschüttung ist doch bei Geldspielautomaten staatlich festgelegt – also bleiben die Chancen genau gleich egal ob man was drückt oder ihn einfach im Endlosspiel laufen lässt. Aber man darf nicht vergessen dass viele Glücksspieler auch abergläubisch sind: Sie glauben dass sie mit einem Tastendruck zum richtigen Zeitpunkt das Schicksal beeinflussen können. So gesehen eine psychologische Funktion — außerdem wäre Automatenspiel sonst noch viel langweiliger als es ohnehin schon ist…ich halte mich da lieber an die alten Flipperkästen: Da kommt zwar nie was raus, dafür aber ehrlicher Spielspaß und der Sieg des Geschickteren! 😛
Zu Rockylua (5):
stimmt. soweit ich mich erinnere und das nicht geändert wurde müssen 60% des einsatzes wieder ausgeschüttet werden.
nur. von welchem einsatz? ab wann hast du denn diesen einsatz erreicht? am nem euro, oder ab 100? und woher weiss das gerät dass du nicht nach nem euro aufhörst? spuckt das ding die 60% einfach aus wenn es voll ist, oder verteilt es die 60% über mehrere spiele?
fragen über fragen.
stimmt auch das flipperautomaten oder arcadegeräte nix anderes sind als abzokke. man kann das spielen am geldautomat auch mit einem spielspas beschreiben. nur hat man am flipper nicht die illusion geld zu gewinnen – wenn man mal von den extrabällen und extraspielen absieht.
der unterschied lieg wohl in der geschicklichkeit. wärend man am geldspielautomat nur dumm rumdrückt und der spielverlauf intern bestimmt wird, so hat man am flipper oder am arcadegerät immerhin die möglichkeit durch übung einfluss zu nehmen, dh. besser zu werden um die dauer des spiels zu verlängern.
am geldspielgerät wird die dauer auch verlängert, zb. durch gewinne von beträgen oder sonderspielen (wobei man da ja erneut reinwerfen muss wenn man sonderspiele hat, aber kein guthaben mehr). dies wird aber nicht, wie angenommen, vom spieler bestimmt und kann auch nicht, wie angenommen, durch übung erreicht werden.
axo. viele spielsüchtige werfen einfach so lange geld rein bis sie die 60% ausschüttung bekommen haben. dann haben sie aber nix gewonnen, sondern 40% verloren lol
alle automatin spieler sind krank ich auch