Wie üblich enthält das von allen Medien veröffentlichte, „vorläufige amtliche Endergebnis“ der gestrigen Wahl zum Landtage des Freistaates Bayern einen systematischen Fehler, der die Beurteilung des in der Wahl geäußerten politischen Willens und Unwillens erwünschterweise sehr erschwert. Dieser Fehler besteht darin, dass nur die prozentuale Verteilung der abgegebenen Stimmen ausgewiesen wird. Angesichts einer Wahlbeteiligung von 58,1 Prozent, und angesichts der Tatsache, dass bei einer landespolitisch bedeutsamen Wahl nur eine Minderheit der nicht wählenden Menschen aus Faulheit und völligem Desinteresse andere Menschen über ihren Kopf hinweg über die Zukunft ihres Lebens entscheiden lassen, erscheint es angemessen, dieses „vorläufige amtliche Endergebnis“ zu korrigieren, indem die Nichtwähler explizit berücksichtigt werden und die Prozentanteile in Bezug auf die Wahlberechtigten ausgewiesen werden. Dieses „korrigierte amtliche Endergebnis“ (KAE) sei hier einmal jenen Zahlen gegenübergestellt, die gerade von allen Vertretern der politischen Kaste und ihren Speichelleckern aus der Journaille dazu verwendet werden, im „Willen des Wählers“ herumzudeuteln, dass sich sogar die Balken in den Diagrammen zu biegen beginnen:
Wie in den breit rezipierten Medien üblich, sei hier auch noch die Darstellung in Form der für diesen Zweck üblichen Diagramme gegeben, um diese Zahlen ein wenig anschaulicher zu machen:
In dieser Aufbereitung erhält endlich auch jener Anteil der Wahlberechtigten ein angemessenes Gewicht, der sich in keinem der zur Wahl stehenden politischen Angebote — die übrigens zum größten Teil das gleiche politische Programm eines entfesselten wirtschaftlichen „Liberalismus“ bei gleichzeitiger Einschränkung der Freiheitsrechte für die Menschen in Deutschland vertreten — so wiederfindet, dass er auch nur vom Werben einer einzigen dieser Parteien dazu gebracht wurde, diese Partei zu wählen. Auch das Nichtwählen ist als Entscheidung zu verstehen, und es wird sogar in vielen Fällen eine sehr bewusste Entscheidung sein.
Nachtrag:Bitte auch einmal die grafisch aufbereitete, langfristige Analyse bei den NachDenkSeiten anschauen, da werden die wirklichen Trends der so genannten „Demokratie“ deutlich.
da kann man sich ja nur wünschen dass bald keiner mehr wählen geht, oder nur noch 10% oder so.
aber ich befürchte das wird auch nix bringen und dafür gibts schon sowas wie notstandsverordnungen (gesetze kann man das hier im land ja ned nennen).
Was mir am meisten an der Chose stinkt ist, dass der Wählerwille einfach ignoriert wird.
Die Parteien haben alle gewonnen, egal wie hoch verloren worden ist.
Der Höchste ist ja dieser CDU Generalfuzzy. Bei dem haben die bürgerlichen Parteien gesiegt.
Die SPD ist nicht fähig, endlich einmal zuzugeben, welchen Bockmist sie mit ihrer Agendapolitik angerichtet hat.
Eine Tante vom BR ( so wie die interviewte, hat sie das CSU Parteibuch )fragte dann auch gleich folgerichtig den Maget, ob da nicht die Ypsilanti an dem schlechten abschneiden seiner Partei schuld währe.
Bei der CSU ist erstrangig das Rauchverbot in den Kneippen schuld.
Jedenfalls keine Schuld der Politik gegen die Mehrheit der Bevölkerung. Man braucht deshlab auch nichts ändern. Weiter so!
Es ist volle Absicht dieses Systems, dass man nicht bewußt Nicht-Wählen kann. Es gibt kein „Nein, mir sagt keine Partei zu“ auf dem Wahlzettel. Ein Schelm der Böses dabei denkt …
und wer eine Nichtwähler-Partei gründet, der wird gar nicht erst zur Wahl zugelassen, weil das ja keine „richtige“ Partei im Sinne des Systems ist, sprich eine die mit dem Ziel antritt sich korrumpieren zu lassen.
Also bei der letzten Landtagswahl wurde recht ausführlich thematisiert, daß die CSU zwar relativ gesehen ihre Zweidrittelmehrheit errungen, in absoluten Zahlen aber Wähler verloren hat. Und die demonstrative Bestürzung über die schlechte Wahlbeteiligung gehört doch zum Standardrepertoire eines jeden Wahlabends.
nicht zu vergessen das sogar die ungültigen stimmen aus der prozentualen verteilung entfernt werden – d.h. sogar die leute die explizit das system nicht wählen werden ignoriert…
Als „Selbstbeweihräucherung“ habe ich die Einlassungen des Bloggers S. bezeichnet, was aber nicht in den Kommentaren aufgetaucht ist. Tagesschau – einfch „peinlich“.
http://blog.tagesschau.de/?p=1729