Erstaunlicherweise haben viele Menschen, die eine Fremdsprache lernen, ganz besondere Probleme damit, die fremden Zahlwörter sicher zu beherrschen. Das erscheint umso erstaunlicher, als dass das sichere Verstehen und Ausdrücken nummerischer Quantitäten von einer erheblichen Bedeutung im Alltag sein kann; von daher wird es nicht an einem Mangel der Motivation liegen, der so oft dort auftritt, wo sinnlose Dinge jenseits der Lebenswirklichkeit gelernt werden sollen.
Selbst wenn ich mich selbst betrachte, fällt mir ein Teil des Problemes auf. Ich lese relativ schnell und recht häufig englische Texte, doch wenn ich auf darin eingestreute Zahlen treffe, habe ich eine sehr starke Tendenz, mir selbst diese Ziffernfolgen mit den entsprechenden deutschen Zahlwörtern vorzulesen; und dies, obwohl die so in den englischen Text geratenen deutschen Wörter erhebliche Stolperstellen darstellen.
Der Grund für dieses interessante, aber wenig beachtete psychische Phänomen scheint darin zu liegen, dass die Zahlen eine Untermenge der Schrift sind, die abseits der sonst allgemein üblichen phonetischen Notation in einer logographischen Schrift geschrieben werden. Das hat Vorteile. Menschen völlig verschiedener Sprache können die Zeichenfolge 20 in gleicher Weise interpretieren und für sich verstehen, obwohl jeder dieser Menschen diesem Symbol einen anderen, in seinem persönlichen Kulturkreis üblichen Lautwert gibt; der eine spricht innerlich „zwanzig“, während jemand neben ihm „twintig“ liest, ein anderer hingegen „tjugo“, während es in seinem Freund „tyve“ spricht, wieder ein anderer liest „twenty“ und noch jemand anders „vingt“. Auch wird das Rechnen mit den Zahlen, die über den Symbolvorrat des arabischen Ziffernsystemes vom Klang ihrer Sprache entkleidet wurden, sehr erleichtert. Diese unabweisbaren Vorteile sind auch der Grund dafür, dass sich die arabischen Ziffern — wenn auch deutlich in ihrer ursprünglichen schriftlichen Gestalt abgewandelt — überall in der Welt durchgesetzt haben und die zuvor etablierten, lokalen Systeme des Notierens von Zahlen in recht kleine Nischen abgedrängt haben.
Den größten Vorteil von einem solchen System hatten natürlich die reisenden Kaufleute und ihre Kunden. So ist es ja bis heute geblieben. Weilte ich in Portugal, so könnte ich die dortigen Auspreisungen von Waren leicht verstehen, obgleich mir das Sprechen um mich herum völlig unverständlich erschiene.
Und genau das. Ist der Grund dafür, weshalb es den meisten Menschen fühlbar schwerer fällt, fremde Zahlwörter als die fremden Bezeichnungen für Alltagsgegenstände zu lernen. Der Druck ist geringer. Das System zur Notation von Zahlen ist entsprachlicht. Die Ziffernfolgen bedürfen nicht der fremden Laute, um verstanden zu werden, sie übersetzen sich mit Leichtigkeit in die eigene Sprache.
In dieser „Kleinigkeit“ spiegelt sich etwas von der Schwierigkeit, die eine entsprachlichte und rein symbolische Information hat, bei einem Menschen sprachgebundenes Verstehen und Denken hervorzurufen. Aber es wird auf solchem Hintergrund vielleicht auch verständlich, warum Menschen, die in allem ihrem Tun und Denken in besonderer Weise an nummerische Informationen gebunden sind — in erster Linie sind dies Kaufleute und Wissenschaftler — so wenig an die lokalen Realitäten, an die Lebenswirklichkeit der von ihrem Tun und Denken betroffenen Menschen gebunden zu sein scheinen und deshalb so mühe- und gewissenlos über die Konsequenzen ihrer Taten für die Menschen hinweggehen können. Sie bewegen sich dabei in einem symbolischen System, dessen Zweck es schon immer war, jenseits der menschlichen Realitäten eine künstliche Logographie über einen abstrakten Teilbereich des Tuns zu schaffen.
77099119 !!!
Ich lese Zahlen lieber in Englisch weil man sich da nicht so vertut wie im Deutschen. Bin dafür das sowieso anzupassen:
Siebzig-sieben-Millionen-neuzig-neun-tausend-einhundert-zehn-neun.
alles was mich umgibt ist falsch komisch oder nicht richtig schade das die welt nicht so ist wie ich sie hätte soviele menschen haben die falsche wahrnehmung oder sind zum falschdenken oder falschhandeln erzogen warum können wir nicht alle nach ein und demselben schema denken handeln oder fühlen warum sind wir nicht alle gleich und haben dieselben interessen ziehle oder vorstellungen schade das der braunauer es nicht geschaft hat dann währe ich nicht mehr so allein und wir währen alle einer meinung
schade das ich mensch bin
Eine amerikanische Billion ist eine europäische Milliarde.
Die Frage habe ich mir auch schon gestellt, aber nie eine schlüssige Antwort gefunden. Vielleicht liegt es auch daran, dass Zahlen in einem anderen Teil des Gehirns gespeichert werden und der „Context-Switch“ relativ lange braucht.
Den Schluss mit den Kaufleuten und Wissenschaftlern halte ich für etwas kühn: Fachidioten jeglicher Couleur (nicht nur den Zahlenmännern) fehlt der Bezug zur Realität, weil sie in den Gedankengängen ihrer Fachwelt verhaftet sind.