Die bewusste Wahrnehmung eines Menschen ríchtet sich unwillkürlich nur auf das Regelwidrige und Außergewöhnliche in der Umwelt aus; das Konstante und Regelmäßige wird hingegen ausgeblendet und erfordert eine willentliche Anstrengung , eine besondere Hinwendung der Aufmerksamkeit, um überhaupt bewusstseinsfähig zu werden. Man sagt dann, es sei „monoton“ und „langweilig“ und klassifiziert es damit schnell und gern als „unwichtig“, der Versuch bewussten Wahrnehmens des Konstanten und Regelmäßigen erfolgt unter mentaler Kraftanstrengung gegen eine deutlich verspürbare Unlust und kann wegen der Beschränktheit der verfügbaren mentalen Kraft nicht lange aufrecht erhalten werden.
Ein Mensch kann eine im Zimmer laut, aber regelmäßig tickende Uhr vollständig ausblenden, das Geräusch ist kein Inhalt des Bewusstseins und damit auch kein Inhalt der Wirklichkeit des Menschen mehr. Wenn keine willentliche und kraftzehrende Ausrichtung der Aufmerksamkeit geleistet wird, geschieht solches Ausblenden als unbewusster Vorgang von allein. Nämliches gilt für den Gestank und den Verkehrslärm der großen Städte.
Auch dringen kontinuierliche Veränderungen nicht in das Bewusstsein, wenn sie nur langsam und regelmäßig genug ablaufen. Die scheinbare Wanderung der Sonne oder des Mondes über die Kuppel des Firmamentes wird wegen ihres Regelmaßes und ihres langsamen Ablaufes aus sich selbst heraus nicht als eine Bewegung wahrgenommen, und die (deutsche) Sprache spiegelt diese Tatsache des Bewusstseins wider, wenn sie physikalisch falsch. Aber psychologisch zutreffend ausdrückt: „Die Sonne steht im Zenit“ oder „Der Mond steht am Horizont“.
Wegen dieser Eigentümlichkeit der bewussten Wahrnehmung des Menschen ist es möglich, auch noch die mörderischste Barbarei relativ offen zu betreiben, wenn sie nur Allgegenwart und Konstanz genug ist, um nicht zu Bewusstsein und damit vielleicht auch zu Einsicht und Widerstand zu werden. Selbst Menschen mit einem hohen Maß persönlicher Kultiviertheit sind in der Vergangenheit immer wieder daran gescheitert, das Faktum geschlechtlicher oder rassistischer Unterdrückung, der brutalen Verfolgung politischer oder religiöser Abweichler oder der rücksichtslosen Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft auch nur zu beachten, wenn es allgegenwärtig war und somit durch einen Anschein monotoner Selbstverständlichkeit aus dem Bewusstsein gedrängt wurde. In gleicher Weise wird heute ebenfalls auch von Menschen mit einem hohen Maß persönlicher Kultiviertheit gleichmütig und mit fatalistischem Achselzucken hingenommen, dass im laufenden gesellschaftlichen Prozess bei der vorgeblichen Bekämpfung der Armut nur die von Armut betroffenen Menschen bekämpft werden — was immer an Grausamkeiten in regelmäßiger Monotonie der grauen Alltäglichkeiten abläuft, gelangt nicht unwillkürlich ins bewusste Wahrnehmen. Von der Blindheit solchen Ausblendens. Sind selbst noch. Die Betroffenen betroffen.
Ebenso. Kann eine gesamte menschliche Gesellschaft beinahe beliebig umgebaut werden, ohne dass es von einem nennenswerten Anteil der Menschen in dieser Gesellschaft bemerkt wird, wenn dies nur langsam genug geschieht. Bei solchem Ansinnen — und der systematische Umbau einer Gesellschaft von Vielen nach der Interessenlage Weniger ist stets ein planvolles Ansinnen — wird in der Regel so vorgegangen, dass zur Förderung der Ausblendung des laufenden Prozesses. Der Wahrnehmung andere außergewöhnliche und dynamische „Ereignisse“ vorgesetzt werden, um einen möglichst großen Teil der beschränkten Kapazität des Bewusstseins mit Nebensächlichem und individuell Unwichtigem zu erschöpfen. Und. Dieses zweckdienliche Ansetzen an den niemals recht bewussten Grundlagen des Bewusstseins. Funktioniert selbst dann noch in erschreckend guter Weise, wenn der künstliche und inszenierte Charakter solcher „Ereignisse“ gar nicht besonders subtil, sondern eine grobe. Und sich noch der stumpfesten Einsicht aufdrängende. Tatsache. Ist.
Nähreres. Zu diesem trüben Thema. Zeigt sich bei der bewusst aufmerksamen Lektüre einer Tageszeitung, beim bewusst aufmerksamen Gang durch die Straßen in Deutschland oder in bewusst aufmerksamen Gesprächen mit anderen Zeitgenossen.
„Wirf einen Frosch in heisses Wasser und er springt sofort heraus. Setzt ihn in kaltes Wasser und heize ganz langsam auf, denkt er zuerst ‚Oh, wie schön, dass es wärmer wird‘ und dann wird er sich anstandslos kochen lassen“
„Daumenschrauben zieht man langsam an“
„Der Unterschied zwischen institutioneller und totalitärer Diktatur ist nur ein gradueller“
Das Niemöllerprinzip
Österreich auf dem Weg von der institutionellen in die totalitäre Diktatur
Oups. Typo:
Niemöller-Prinzip
Vom Durst
Am andern Tag aber kamen sie in ein kleines Dorf. Und da es Mittag worden war, sprachen sie untereinander: „Lasst uns in dieses oder jenes Haus gehen und um Wasser bitte und ein wenig davon trinken.“
Also taten sie auch – und baten um Wasser. Weil aber das Wasser knapp war, wollte ihnen niemand etwas davon geben. Zum Schluß gelangten sie, indem sie sehr durstig geworden waren, an einen alten Brunnen und begannen sich eine große Freunde zu freuen.
Der Meister aber erhob den Finger und sagte mit bedeutsamer Stimme: „Armselige wir, – haben wir von den Menschen kein Wasser erhalten, sollten wir deshalb von dem Brunnen, schöpfen?“ Aber keiner verstand dieses Wort, und es wagte auch niemand ihn zu fragen.
Als sie dann schon weit weggegangen waren und schier zu Tode vertrockneten, fasste sich einer seiner Jünger ein Herz. Und dieser hieß Nyktophylax, der Sohn des Perleteus, der zugewanderten Leute aus Hypoboraia einer und fragte mit ersterbender Stimme: „Rabbuni, – warum ließest du uns nicht genießen von diesem köstlichen Wasser eines wirklichen Brunnens da draußen in der Oase,- hier ist Wüstenei und wir werden alle verderben?“
Der Meister aber entgegnete: „Nicht ich verbot es euch, sondern eure schreckliche Ehrfurcht vor mir ließ euch des Durstes Wahnsinn mehr ertragen, als es euch frommt!“
Da lachten sie alle, denn sie hatten verstanden, daß er sie wieder einmal auf die Probe gestellt hatte.
DER STEIN
Und sie zogen weiter. Völlig ermüdet gelangten sie zu einem Flecken, da hatte es wenig Leute. Da sie aber deren dreizehn waren, machten sie sich nicht viel daraus.
Es erhob sich aber eine Streit unter ihnen, wer der stärkste und kräftigste wäre. Und es nahm der Meister einen Stein und schleuderte ihn hoch hinauf in die Luft, so daß der Stein nicht mehr zu sehen war. Dabei erhob er seine Stimme und rief: „Sehet diesen Stein, den ich nach oben an die Grenze des Firmaments geworfen habe.
Wer unter euch nun auf seinem Platz sitzen bleibt und ohne Angst ist, der ist der kräftigste und stärkste unter euch!“
Sie aber begannen alle zu schreien und flohen von ihren Sitzen. Nur einer, Nyktophylax der Hypoboräer vermochte sitzen zu bleiben.
Da sprach der Meister zu Ihm: „Und du, mein Freund, kennst du denn nicht die Furcht, die mit der Schwerkraft kommt?“ Er aber entgegnete: „Rabbuni, sicher hast du wieder einen deiner göttlichen Tricks angewandt – und der Stein ist gar kein Stein, sondern ein Stück Kamelmist bzw. etwas anderes in dieser Art.“
Und der Meister lobte und sprach zu ihm: „Recht so, du mein Lieblingsjünger. Denn wo Erkenntnis ist, da ist auch das Wunder!“
VOM HUNGER
Wieder einmal begab es sich, daß sie kein Geld hatten, um sich Brot und Wein zu kaufen. Und es entstand eine gereizte Stimmung unter ihnen allen.
Einige von ihnen planten nun, ein Dorf zu überfallen, andere aber hatten Skrupel. Da endlich ihre Mägen derart zu knurren begannen, daß man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen konnte, schliefen sie vor Qual ein.
Am andern Morgen war ihr Hunger noch stärker als zuvor, so daß sie sich aufmachten, um betteln zu gehen. Da aber niemand da war, den man hätte angehen können um Almosen, war guter Rat teuer.
Da sprach Nyktophylax, der aus Hypoboraia war, der Sohn der anderen Gaiatrix, die bei ihren Kindern auch die Listige genannt wird, also: „Meister, du tatest recht daran, die Brote in Steine zu verwandeln. Groß ist der Hunger auf dieser Welt und noch größer das Unrecht, das aus dem Bauch erwächst.“
Er aber lächelte und sagte, indem er ernsthaft dreischaute und im Kreise herum: „Haltet euch nicht für klüger als ihr seid!“ Dann nahm er ein paar der Steine her, sprach das Dankgebet, zerteilte sie alle und sagte: Nehm und esset diese Brote, weil sie auf den Tisch kommen. Doch kauet ordentlich und jeden Bissen sechsunddreissigmal!“
Als sie genau getan, was er ihnen geboten hatte, waren sie allesamt satt. Und die Steine waren alle.
DIE WOLKE
Am Morgen aber des vierten Tages hob der Meister seine Augen auf und sah eine riesengroße Staubwolke am Horizont aufkommen.
Er wußte wohl, was das zu bedeuten hatte, wollte aber seine Jünger prüfen. Er begann laut zu weinen und zu klagen und warf sich in Verzweiflung auf den Boden und weinte heiße Tränen.
Seine Jünger erschraken darob über alle Maßen und entsetzten sich sehr. Sie sagten einer zu dem anderen: „Ist das nicht der große Meister? Wie kann er dann so jammern und zetern? Es muß eine Bewandtnis haben“.
Indessen war die Staubwolke nahe zu ihnen herbei gekommen. Als sie sie schließlich alle erfaßt hatte, begannen sie zu husten und zu keuchen. „Meister“, schrien sie laut, „wir können nichts mehr sehen und unsere Augen brennen. Was ist es, das hier vor sich geht und uns peinigt?“
Der Hypoboraier aber, dem die Gabe der Klugheit zuteilgeworden war, hielt sich ein Tüchlein vors Gesicht, so daß der Sandsturm ihm nichts anhaben konnte.
„Recht so, mein Sohn!“ sagte der Meister und nahm nach dem Sandsturm ebenfalls sein Tüchlein vom Gesicht. „So muß man es machen!“ Und sein Tüchlein war hellblau …
„Meister“, – riefen die anderen, „gib uns auch allezeit solche Tüchlein!“ Er aber sprach: „Sorgt für euch selbst mit Tüchlein!“
Vom Durst
Am andern Tag aber kamen sie in ein kleines Dorf. Und da es Mittag worden war, sprachen sie untereinander: „Lasst uns in dieses oder jenes Haus gehen und um Wasser bitte und ein wenig davon trinken.“
Also taten sie auch – und baten um Wasser. Weil aber das Wasser knapp war, wollte ihnen niemand etwas davon geben. Zum Schluß gelangten sie, indem sie sehr durstig geworden waren, an einen alten Brunnen und begannen sich eine große Freunde zu freuen.
Der Meister aber erhob den Finger und sagte mit bedeutsamer Stimme: „Armselige wir, – haben wir von den Menschen kein Wasser erhalten, sollten wir deshalb von dem Brunnen, schöpfen?“ Aber keiner verstand dieses Wort, und es wagte auch niemand ihn zu fragen.
Als sie dann schon weit weggegangen waren und schier zu Tode vertrockneten, fasste sich einer seiner Jünger ein Herz. Und dieser hieß Nyktophylax, der Sohn des Perleteus, der zugewanderten Leute aus Hypoboraia einer und fragte mit ersterbender Stimme: „Rabbuni, – warum ließest du uns nicht genießen von diesem köstlichen Wasser eines wirklichen Brunnens da draußen in der Oase,- hier ist Wüstenei und wir werden alle verderben?“
Der Meister aber entgegnete: „Nicht ich verbot es euch, sondern eure schreckliche Ehrfurcht vor mir ließ euch des Durstes Wahnsinn mehr ertragen, als es euch frommt!“
Da lachten sie alle, denn sie hatten verstanden, daß er sie wieder einmal auf die Probe gestellt hatte.
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DER STEIN
Und sie zogen weiter. Völlig ermüdet gelangten sie zu einem Flecken, da hatte es wenig Leute. Da sie aber deren dreizehn waren, machten sie sich nicht viel daraus.
Es erhob sich aber eine Streit unter ihnen, wer der stärkste und kräftigste wäre. Und es nahm der Meister einen Stein und schleuderte ihn hoch hinauf in die Luft, so daß der Stein nicht mehr zu sehen war. Dabei erhob er seine Stimme und rief: „Sehet diesen Stein, den ich nach oben an die Grenze des Firmaments geworfen habe. Wer unter euch nun auf seinem Platz sitzen bleibt und ohne Angst ist, der ist der kräftigste und stärkste unter euch!“ Sie aber begannen alle zu schreien und flohen von ihren Sitzen. Nur einer, Nyktophylax der Hypoboräer vermochte sitzen zu bleiben. Da sprach der Meister zu Ihm: „Und du, mein Freund, kennst du denn nicht die Furcht, die mit der Schwerkraft kommt?“ Er aber entgegnete: „Rabbuni, sicher hast du wieder einen deiner göttlichen Tricks angewandt – und der Stein ist gar kein Stein, sondern ein Stück Kamelmist bzw. etwas anderes in dieser Art.“
Und der Meister lobte und sprach zu ihm: „Recht so, du mein Lieblingsjünger. Wo Erkenntnis ist, da ist auch das Wunder!“
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VOM HUNGER
Wieder einmal begab es sich, daß sie kein Geld hatten, um sich Brot und Wein zu kaufen. Und es entstand eine gereizte Stimmung unter ihnen allen.
Einige von ihnen planten nun, ein Dorf zu überfallen, andere aber hatten Skrupel. Da endlich ihre Mägen derart zu knurren begannen, daß man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen konnte, schliefen sie vor Qual ein.
Am andern Morgen war ihr Hunger noch stärker als zuvor, so daß sie sich aufmachten, um betteln zu gehen. Da aber niemand da war, den man hätte angehen können um Almosen, war guter Rat teuer.
Da sprach Nyktophylax, der aus Hypoboraia war, der Sohn der anderen Gaiatrix, die bei ihren Kindern auch die Listige genannt wird, also: „Meister, du tatest recht daran, die Brote in Steine zu verwandeln. Groß ist der Hunger auf dieser Welt und noch größer das Unrecht, das aus dem Bauch erwächst.“
Er aber lächelte und sagte, indem er ernsthaft dreischaute und im Kreise herum: „Haltet euch nicht für klüger als ihr seid!“ Dann nahm er ein paar der Steine her, sprach das Dankgebet, zerteilte sie alle und sagte: Nehm und esset diese Brote, weil sie auf den Tisch kommen. Doch kauet ordentlich und jeden Bissen sechsunddreissigmal!“
Als sie genau getan, was er ihnen geboten hatte, waren sie allesamt satt. Und die Steine waren alle.
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DIE WOLKE
Am Morgen aber des vierten Tages hob der Meister seine Augen auf und sah eine riesengroße Staubwolke am Horizont aufkommen.
Er wußte wohl, was das zu bedeuten hatte, wollte aber seine Jünger prüfen. Er begann laut zu weinen und zu klagen und warf sich in Verzweiflung auf den Boden und weinte heiße Tränen.
Seine Jünger erschraken darob über alle Maßen und entsetzten sich sehr. Sie sagten einer zu dem anderen: „Ist das nicht der große Meister? Wie kann er dann so jammern und zetern? Es muß eine Bewandtnis haben“.
Indessen war die Staubwolke nahe zu ihnen herbei gekommen. Als sie sie schließlich alle erfaßt hatte, begannen sie zu husten und zu keuchen. „Meister“, schrien sie laut, „wir können nichts mehr sehen und unsere Augen brennen. Was ist es, das hier vor sich geht und uns peinigt?“
Der Hypoboraier aber, dem die Gabe der Klugheit zuteilgeworden war, hielt sich ein Tüchlein vors Gesicht, so daß der Sandsturm ihm nichts anhaben konnte.
„Recht so, mein Sohn!“ sagte der Meister und nahm nach dem Sandsturm ebenfalls sein Tüchlein vom Gesicht. „So muß man es machen!“ Und sein Tüchlein war hellblau …
„Meister“, – riefen die anderen, „gib uns auch allezeit solche Tüchlein!“ Er aber sprach: „Sorgt für euch selbst mit Tüchlein!“
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DER FUND
Und es geschah am längsten Tag des Jahres, daß eine Frau nahe der Stadt einen großen Fund gemacht hatte. Sie erzählte allen ihren Freunden davon und rief: „Freut euch mit mir über meinen großen Fund!“
Einige aber der Pharisäer und Schriftgelehrten murrten wider sie und sprachen: „Wir finden nie etwas. Diese aber hat sogar einen großen Fund getan!“ Und sie trachteten danach, wie sie ihren Fund an sich bringen könnten, hielten einen geheimen Rat und schmiedeten einen Plan. „Wohlan, so wollen wir tun – und dies und das werden wir beginnen!“
Als es Nacht war verhüllten sie ihre Gesichter mit allerlei Tüchern und zogen vor das Haus jener Frau. Da dieselbe aber mit ihren Freunden den großen Fund feierte, konnten sie nicht unbemerkt eindringen und mußten sich alsbald davontrollen.
Sie beschlossen also, ihren Gott zu bitten, den großen Fund der Frau ihnen zukommen zu lassen und beteten darum – ohne Unterlass. Da dieses aber nicht half und der Gott ihren Wunsch nicht erhörte, blieb der große Fund der Frau bei ihr selbst und die Pharisäer gingen leer aus.
Diese Geschichte hat der Hypoboraier Nyktophylax erzählt und sie ist wahr.
Ich möchte darauf hinweisen, daß die Texte hier allesamt nicht von dem seltsamen Autor anonymo (Die Stimme) zu stammen scheinen, sondern alle von Ludwig Hasenpflug, der sie auf dieser Seite bereits am 4.5.2010 eingestellt hat.
Die Einführungsworte allerdings scheint Hasenpflug seinerseits übernommen zu haben von einem gewissen federhalter. Ähnliche zum Teil wortwörtliche Passagen finden sich dort nämlich auch – und zwar als einführende Worte zu einem in seltsamen Knittelversen gereimten „Robertevangelium“. Das „Robertevangelium“ ist aber fraglos älter als „Das zarte Hauptevengelium“ Hasenpflugs oder seiner Stimme, jenes stammt vom Oktober 2009, dieses aus dem Mai dieses Jahres.
Wie dem auch sei: Eine weitere Beobachtung möchte ich doch noch mitteilen: In dem Text VOM HUNGER heißt es bei der „Stimme Hasenpflugs“:
„Als sie genau getan, was er ihnen geboten hatte, waren sie allesamt satt. Und die Steine waren alle“.
Es existiert noch eine andere Lesart (im Papyrus Pseudoxyrhynchos VX,2b). Ihr zufolge müßte man konsekutiv bedauernd übersetzen:
„Als sie genau getan, was er ihnen geboten hatte, waren sie allesamt satt. Doch die Steine waren nun alle“.
Es bleibt hier die Frage offen, ob sie (die Steine) mehr oder weniger alle waren (erschöpft), oder ob sie alle WAREN (im ontischen Sinne einer zum Ende gekommenen Existenz – bzw. ob sie noch sind in der Form einer irgendwie gearteten Latenz).
M.M.